Beitragsbild Handwerksbetrieb verkaufen

Handwerks­be­trieb verkau­fen: Preis berech­nen & Käufer finden

Sie haben Ihren Handwerks­be­trieb über Jahre oder sogar Jahrzehn­te aufge­baut und möchten nun Ihren Handwerks­be­trieb verkau­fen? Der Verkauf eines Handwerks­be­triebs ist ein bedeut­sa­mer Schritt, der sorgfäl­ti­ge Planung und fundier­tes Wissen erfor­dert. Ob Sie in den wohlver­dien­ten Ruhestand gehen möchten oder bereit für eine neue beruf­li­che Heraus­for­de­rung sind – ein erfolg­rei­cher Verkauf sichert nicht nur Ihre persön­li­che Zukunft, sondern auch das Fortbe­stehen Ihres Lebenswerks.

In diesem Leitfa­den erfah­ren Sie alles Wichti­ge rund um den Verkauf Ihres Handwerks­be­triebs: von der Vorbe­rei­tung und Bewer­tung bis hin zum erfolg­rei­chen Abschluss. Unser Ziel ist es, Ihnen einen struk­tu­rier­ten Überblick zu verschaf­fen und Sie Schritt für Schritt durch den Verkaufs­pro­zess zu beglei­ten, damit Sie den optima­len Wert für Ihren Betrieb erzie­len können.

In Kürze – Das Wichtigs­te auf einen Blick:

  • Unter­neh­mens­be­wer­tung & Resiko­be­wer­tung (Due Dilige­cence) bestim­men den Verkaufs­preis.
  • Ein struk­tu­rier­ter Verkaufs­pro­zess reduziert Risiken.
  • Recht­li­che und steuer­li­che Aspek­te frühzei­tig klären.
  • Profes­sio­nel­le Beratung sichert besse­re Ergeb­nis­se & (meist) höheren Verkaufs­preis.

Warum sollte ich meinen Handwerks­be­trieb verkaufen?

Der Verkauf eines Handwerks­be­triebs ist eine weitrei­chen­de Entschei­dung, die aus verschie­de­nen persön­li­chen und wirtschaft­li­chen Gründen getrof­fen werden kann. Ein struk­tu­rier­ter Überga­be­pro­zess ist dabei entschei­dend für eine erfolg­rei­che Unternehmensnachfolge.

Häufi­ge Gründe für den Verkauf

Der Ruhestand ist der klassi­sche Anlass, warum Unter­neh­mer über den Verkauf ihres Handwerks­be­triebs nachden­ken. Nach jahrzehn­te­lan­ger Arbeit möchten viele Betriebs­in­ha­ber ihre wohlver­dien­te Rente genie­ßen und ihr Lebens­werk in gute Hände überge­ben. Beson­ders heraus­for­dernd wird die Situa­ti­on, wenn kein Nachfol­ger in der eigenen Familie bereit­steht. Tatsäch­lich stehen etwa 40% aller Handwerks­un­ter­neh­men vor dieser Herausforderung.

Weite­re Verkaufs­grün­de können sein:

  • Gesund­heit­li­che Einschränkungen
  • Neuori­en­tie­rung in einem anderen Tätigkeitsfeld
  • Finan­zi­el­le Absiche­rung des Lebensabends
  • Konflik­te bei mehre­ren Gesellschaftern
  • Mangeln­de Wettbe­werbs­fä­hig­keit aufgrund fehlen­der Investitionen

Aktuel­le Markt­trends und Nachfra­ge im Handwerk

Die Nachfra­ge nach gut geführ­ten Handwerks­be­trie­ben ist derzeit hoch. Trotz des allge­mei­nen Fachkräf­te­man­gels in der Branche suchen viele quali­fi­zier­te Handwerks­meis­ter und Inves­to­ren nach Möglich­kei­ten zur Selbst­stän­dig­keit. Beson­ders gefragt sind Betrie­be mit:

  • Stabi­len Kundenstamm
  • Gut ausge­bil­de­ten Handwerker
  • Moder­nen Maschi­nen und Werkzeugen
  • Spezia­li­sier­ten Fachkompetenzen
  • Digita­li­sier­ten Geschäftsprozessen

Die Handwerks­bran­che bietet auch in wirtschaft­lich unsiche­ren Zeiten oft stabi­le Perspek­ti­ven, was das Inter­es­se an Betriebs­über­nah­men zusätz­lich steigert.

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Zu welchem Zeitpunkt sollte ich meinen Handwerks­be­trieb verkaufen

Der optima­le Zeitpunkt für den Verkauf Ihres Handwerks­be­triebs sollte wohlüber­legt sein. Als Faust­re­gel gilt: Begin­nen Sie mit den Vorbe­rei­tun­gen mindes­tens drei bis fünf Jahre vor dem geplan­ten Ausstieg. Dies gibt Ihnen ausrei­chend Zeit, um:

  • Den Betrieb fit für die Nachfol­ge zu machen
  • Die Unter­neh­mens­zah­len zu optimieren
  • Prozes­se zu dokumentieren
  • Einen geeig­ne­ten Nachfol­ger zu finden
  • Steuer­li­che Aspek­te zu klären

Konjunk­tu­rel­le Hochpha­sen in Ihrer Branche können den Verkaufs­wert positiv beein­flus­sen. Auch ein gut gefüll­tes Auftrags­buch macht Ihren Betrieb für poten­zi­el­le Käufer deutlich attrak­ti­ver. Verkau­fen Sie daher möglichst, wenn Ihr Unter­neh­men wirtschaft­lich stark dasteht – nicht erst, wenn die Heraus­for­de­run­gen überhandnehmen.

Wie viel ist mein Handwerks­be­trieb wert? (Unter­neh­mens­be­wer­tung)

Die Bestim­mung des Unter­neh­mens­werts Ihres Handwerks­be­triebs ist ein entschei­den­der Schritt im Verkaufs­pro­zess. Eine realis­ti­sche Bewer­tung bildet die Grund­la­ge für Verkaufs­ver­hand­lun­gen und hilft, einen angemes­se­nen Kaufpreis zu erzielen.

Metho­den zur Unternehmensbewertung

Für die Ermitt­lung des Betriebs­wer­tes stehen verschie­de­ne Verfah­ren zur Verfü­gung, die für Handwerks­be­trie­be beson­ders relevant sind:

Ertrags­wert­ver­fah­ren

Das Ertrags­wert­ver­fah­ren ist eine der gängigs­ten Metho­den zur Unter­neh­mens­be­wer­tung. Dabei wird der Wert Ihres Betriebs auf Basis der erwar­te­ten zukünf­ti­gen Erträ­ge berech­net. Die Berech­nung erfolgt in mehre­ren Schritten:

  1. Ermitt­lung des nachhal­ti­gen Jahres­ge­winns (berei­nigt um außer­or­dent­li­che Einflüsse)
  2. Bestim­mung eines angemes­se­nen Kapitalisierungszinssatzes
  3. Berech­nung des Ertrags­werts durch Kapita­li­sie­rung der zukünf­ti­gen Gewinne

Der Betriebs­wert ergibt sich hier nicht allein aus dem aktuel­len Umsatz, sondern vor allem aus dem Poten­zi­al, in Zukunft Gewin­ne zu erwirtschaften.

AWH-Standard für Handwerksbetriebe

Der AWH-Standard (Arbeits­kreis Wertermitt­lung im Handwerk) wurde spezi­ell für Handwerks­un­ter­neh­men entwi­ckelt und wird von vielen Handwerks­kam­mern empfoh­len. Diese Metho­de berück­sich­tigt die Beson­der­hei­ten des Handwerks und basiert auf einer modifi­zier­ten Ertrags­wert­me­tho­de mit handwerks­spe­zi­fi­schen Anpassungen:

  • Berück­sich­ti­gung des Unternehmerlohns
  • Einbe­zie­hung branchen­spe­zi­fi­scher Multiplikatoren
  • Bewer­tung des immate­ri­el­len Werts (Goodwill)

Typischer­wei­se liegt der Unter­neh­mens­wert nach dieser Metho­de zwischen dem 3- bis 5-fachen des berei­nig­ten Jahres­ge­winns, je nach Branche und indivi­du­el­ler Situation.

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Fakto­ren, die den Betriebs­wert beeinflussen

Der Wert Ihres Handwerks­be­triebs wird von verschie­de­nen Fakto­ren maßgeb­lich beeinflusst:

Jahres­um­satz und langfris­ti­ge Profitabilität

  • Stabi­le oder steigen­de Umsatz­ent­wick­lung der letzten 3-5 Jahre
  • Solide Gewinn­mar­gen im Branchenvergleich
  • Diver­si­fi­zier­ter Kunden­stamm ohne kriti­sche Abhängigkeiten
  • Nachhal­ti­ges Geschäfts­mo­dell mit wieder­keh­ren­den Aufträgen

Ein Betrieb mit einem Jahres­um­satz von 500.000 Euro und einer überdurch­schnitt­li­chen Gewinn­mar­ge ist für Käufer deutlich attrak­ti­ver als ein Unter­neh­men mit höherem Umsatz aber gerin­ge­rer Profitabilität.

Erfah­rung der Mitarbeiter/Handwerker und inter­nes Know-how

  • Quali­fi­ka­tio­nen und Spezi­al­kennt­nis­se des Teams
  • Alters­struk­tur und Betriebszugehörigkeit
  • Dokumen­tier­tes Fachwis­sen und Betriebsgeheimnisse
  • Abhän­gig­keit vom Know-how des schei­den­den Inhabers

Gut ausge­bil­de­te, loyale Mitar­bei­ter, die unabhän­gig vom bishe­ri­gen Inhaber arbei­ten können, steigern den Betriebs­wert erheblich.

Stand­ort, Immobi­li­en und techni­sche Ausstattung

  • Lage und Erreich­bar­keit für Kunden und Mitarbeiter
  • Eigene oder gemie­te­te Immobi­li­en (inkl. Konditionen)
  • Zustand und Moder­ni­tät der Betriebsausstattung
  • Inves­ti­ti­ons­be­darf in den kommen­den Jahren

Ein optimal gelege­ner Betrieb mit moder­ner Ausstat­tung und gesicher­ten Mietver­trä­gen erzielt in der Regel einen höheren Kaufpreis.

Organi­sa­ti­on der Betriebs­ab­läu­fe und Innovationspotenzial

  • Grad der Digita­li­sie­rung von Prozessen
  • Dokumen­tier­te Arbeits­ab­läu­fe und Qualitätsmanagement
  • Innova­ti­ons­fä­hig­keit im jewei­li­gen Handwerksbereich
  • Anpas­sungs­fä­hig­keit an Marktveränderungen

Je besser die Betriebs­ab­läu­fe organi­siert und zukunfts­ori­en­tiert ausge­rich­tet sind, desto wertvol­ler ist Ihr Unter­neh­men für poten­zi­el­le Käufer.

Letzt­end­lich sollten Sie für eine fundier­te Bewer­tung einen Exper­ten wie einen spezia­li­sier­ten Unter­neh­mens­be­ra­ter oder Wirtschafts­prü­fer hinzu­zie­hen, der mit den Beson­der­hei­ten von Handwerks­be­trie­ben in Ihrer Branche vertraut ist.

Unter­neh­mens­wert ist nicht gleich Verkaufspreis

Wichtig! Der Wert einer Unter­neh­mung ist nicht unbedingt auch der Preis, den der Käufer­markt bereit ist zu zahlen. Eine gute Wertermitt­lung ist eine objek­ti­vier­te Ermitt­lung eines mögli­chen Preises am Markt und eine gute Grund­la­ge für fundier­te Verhandlungen.

Schritt-für-Schritt Ihren Handwerks­be­trieb verkaufen

Der Verkauf eines Handwerks­be­triebs ist ein komple­xer Prozess, der sorgfäl­ti­ge Planung und strate­gi­sches Vorge­hen erfor­dert. Mit der richti­gen Vorbe­rei­tung und einem struk­tu­rier­ten Fahrplan können Sie den bestmög­li­chen Preis für Ihr Unter­neh­men erzie­len und einen reibungs­lo­sen Übergang sicherstellen.

Handwerksbetrieb in 6 Schritten verkaufen

Vorbe­rei­tung und Analyse

Betriebs­ana­ly­se: Den Handwerks­be­trieb verkaufs­be­reit machen

Bevor Sie Ihren Handwerks­be­trieb verkau­fen, sollten Sie eine gründ­li­che Betriebs­ana­ly­se durchführen:

  1. Aufräu­men der Finan­zen: Erstel­len Sie saube­re, nachvoll­zieh­ba­re Jahres­ab­schlüs­se der letzten 3-5 Jahre. Trennen Sie priva­te von betrieb­li­chen Ausga­ben und stellen Sie die reale Ertrags­kraft dar.
  2. Dokumen­ta­ti­on wichti­ger Prozes­se: Verschrift­li­chen Sie Arbeits­ab­läu­fe, Kunden­be­zie­hun­gen und inter­ne Prozes­se. Dies zeigt poten­zi­el­len Käufern, dass der Betrieb auch ohne Sie funktio­nie­ren kann.
  3. Moder­ni­sie­rung kriti­scher Berei­che: Kleine, kosten­güns­ti­ge Verbes­se­run­gen können den Eindruck deutlich aufwer­ten. Prüfen Sie, ob veral­te­te Geräte ersetzt oder Räumlich­kei­ten renoviert werden sollten.
  4. Ordnung der Verträ­ge: Überprü­fen Sie alle wesent­li­chen Verträ­ge (Miet-, Leasing-, Liefe­ran­ten- und Kunden­ver­trä­ge) auf Aktua­li­tät und Übertragbarkeit.

Risiko­ma­nage­ment und Strategie-Planung

Eine fundier­te Strate­gie minimiert Risiken im Verkaufsprozess:

  • Vertrau­lich­keits­kon­zept erarbei­ten: Legen Sie fest, welche Infor­ma­tio­nen zu welchem Zeitpunkt offen­ge­legt werden.
  • Steuer­li­che Optimie­rung: Klären Sie mit Ihrem Steuer­be­ra­ter, wie Sie den Verkauf steuer­lich optimal gestal­ten können.
  • Nachfol­ge­sze­na­ri­en durch­den­ken: Entwi­ckeln Sie Plan A, B und C für unter­schied­li­che Verkaufsoptionen.
  • Zeitplan erstel­len: Definie­ren Sie realis­ti­sche Meilensteine.

Käufer-Profil definie­ren und geziel­te Suche nach geeig­ne­ten Interessenten

Die Identi­fi­ka­ti­on des idealen Käufers ist entschei­dend für einen erfolg­rei­chen Verkauf:

  1. Käufer­pro­fil erstel­len: Wer könnte Inter­es­se an Ihrem Betrieb haben? 
    • Wettbe­wer­ber, die expan­die­ren möchten
    • Angestell­te Meister, die sich selbst­stän­dig machen wollen
    • Inves­to­ren mit Branchenerfahrung
    • Junge Handwerks­meis­ter auf der Suche nach einem eigenen Betrieb
  2. Diskre­te Suche starten: Nutzen Sie verschie­de­ne Kanäle: 
    • Nachfol­ger­bör­sen
    • Spezia­li­sier­te Unternehmensmakler
    • Branchen­netz­wer­ke und Verbände
    • Direkt­an­spra­che poten­zi­el­ler Inter­es­sen­ten über vertrau­ens­wür­di­ge Vermittler
  3. Erste Kontak­te managen: Beant­wor­ten Sie Anfra­gen zeitnah und profes­sio­nell, aber geben Sie nicht zu früh zu viele Details preis.

Typische Fehler beim Unter­nehmens­verkauf vermeiden

Zeitdruck und unzurei­chen­de Vorbereitung

Einer der häufigs­ten Fehler ist der Verkauf unter Zeitdruck, etwa aufgrund gesund­heit­li­cher Proble­me oder finan­zi­el­ler Engpäs­se. Dies führt fast immer zu einem niedri­ge­ren Verkaufspreis.

Vermei­dungs­stra­te­gie:

  • Begin­nen Sie mit der Verkaufs­pla­nung mindes­tens 2-3 Jahre vor dem gewünsch­ten Ausstieg
  • Sorgen Sie für eine Vertre­tungs­re­ge­lung für Notfälle
  • Erstel­len Sie einen realis­ti­schen Zeitplan mit ausrei­chen­den Puffern

Fehlen­de Klarheit über den angestreb­ten Verkaufspreis

Viele Verkäu­fer haben unrea­lis­ti­sche Preis­vor­stel­lun­gen, wenn oder können den Wert ihres Betriebs nicht fundiert begründen.

Vermei­dungs­stra­te­gie:

  • Lassen Sie von profes­sio­nel­len Exper­ten den Unter­neh­mens­wert berechnen
  • Sammeln Sie Vergleichs­da­ten zu ähnli­chen Betriebs­ver­käu­fen in Ihrer Industrie
  • Definie­ren Sie Ihre persön­li­che Preis­un­ter­gren­ze und Ihre Wunschvorstellung
  • Seien Sie verhand­lungs­be­reit und fokus­sie­ren Sie auf die Gesamt­struk­tur des Deals, nicht nur auf den Preis

Mangeln­de Trans­pa­renz gegen­über poten­zi­el­len Käufern

Vertrau­en ist die Basis jedes erfolg­rei­chen Unter­neh­mens­ver­kaufs. Wer wichti­ge Infor­ma­tio­nen zurück­hält oder beschö­nigt, riskiert das Schei­tern der Verhand­lun­gen oder späte­re recht­li­che Probleme.

Vermei­dungs­stra­te­gie:

  • Berei­ten Sie ein aussa­ge­kräf­ti­ges Verkaufs­ex­po­sé, auch Infor­ma­ti­on Memoran­dum genannt, mit allen relevan­ten Infor­ma­tio­nen vor
  • Struk­tu­rie­ren Sie den Infor­ma­ti­ons­fluss (erst Basis­in­for­ma­tio­nen, dann Details nach Unter­zeich­nung einer Vertraulichkeitsvereinbarung)
  • Seien Sie ehrlich bezüg­lich Proble­men oder Risiken – diese kommen ohnehin bei einer Due Diligence ans Licht
  • Dokumen­tie­ren Sie alle Aussa­gen und Zusiche­run­gen sorgfältig

Mit einer sorgfäl­ti­gen Planung, realis­ti­schen Erwar­tun­gen und profes­sio­nel­ler Unter­stüt­zung können Sie die typischen Fallstri­cke im Verkaufs­pro­zess umgehen und einen erfolg­rei­chen Betriebs­ver­kauf realisieren.h nach der Geschäfts­auf­ga­be weiter.

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Recht­li­che und steuer­li­che Rahmen­be­din­gun­gen beim Betriebsverkauf

Der Verkauf eines Handwerks­be­triebs unter­liegt komple­xen recht­li­chen und steuer­li­chen Rahmen­be­din­gun­gen. Eine profes­sio­nel­le Gestal­tung dieser Themen kann erheb­li­che finan­zi­el­le Vortei­le bringen und recht­li­che Risiken minimieren.

Kaufver­trag – wichti­ge recht­li­che Gesichtspunkte

Der Unter­neh­mens­kauf­ver­trag bildet das recht­li­che Funda­ment des Betriebs­ver­kaufs und sollte alle wesent­li­chen Verein­ba­run­gen präzi­se festhal­ten. Ein sorgfäl­tig ausge­ar­bei­te­ter Vertrag schützt beide Partei­en und sorgt für einen reibungs­lo­sen Übergang.

Unver­zicht­ba­re Vertrags­klau­seln beim Betriebsverkauf

  1. Präzi­se Kaufge­gen­stands­de­fi­ni­ti­on:
    • Genaue Auflis­tung aller materi­el­len und immate­ri­el­len Vermögenswerte
    • Klare Abgren­zung, was nicht zum Verkauf gehört
    • Regelun­gen zu Verbind­lich­kei­ten und offenen Forderungen
  2. Kaufpreis­re­ge­lung:
    • Höhe und Zusam­men­set­zung des Kaufpreises
    • Zahlungs­mo­da­li­tä­ten (Einmal­zah­lung oder Ratenzahlung)
    • Eventu­el­le Earn-Out-Kompo­nen­ten bei leistungs­ab­hän­gi­gen Preisen
  3. Gewähr­leis­tung und Garan­tien:
    • Zusiche­run­gen des Verkäu­fers (z.B. über Umsät­ze, Kunden­stamm, Rechtsstreitigkeiten)
    • Umfang und Dauer der Gewährleistung
    • Regelun­gen bei Mängeln oder Abwei­chun­gen von Zusicherungen
  4. Wettbe­werbs­ver­bot:
    • Räumli­cher und zeitli­cher Umfang des Wettbewerbsverbots
    • Angemes­se­ne Karenzentschädigung
    • Vertrags­stra­fen bei Verstößen
  5. Überga­be­re­ge­lun­gen:
    • Zeitplan für die Firmen­über­nah­me
    • Einar­bei­tung des Käufers
    • Umgang mit laufen­den Aufträ­gen und Projekten

Unter­stüt­zung durch einen spezia­li­sier­ten Rechtsanwalt

Die Erstel­lung eines rechts­si­che­ren Kaufver­trags erfor­dert spezia­li­sier­tes Fachwis­sen. Ein auf Unter­neh­mens­käu­fe spezia­li­sier­ter Rechts­an­walt sollte daher unbedingt hinzu­ge­zo­gen werden, um:

  • Recht­li­che Fallstri­cke zu vermeiden
  • Inter­es­sen­kon­flik­te zu erken­nen und zu lösen
  • Eine ausge­wo­ge­ne Vertrags­ge­stal­tung zu gewährleisten
  • Den gesam­ten Prozess der Betriebs­über­ga­be recht­lich zu begleiten

Der Anwalt übernimmt auch die recht­li­che Due Diligence, bei der alle recht­li­chen Risiken des Betriebs (wie laufen­de Verfah­ren, proble­ma­ti­sche Verträ­ge oder Haftungs­ri­si­ken) identi­fi­ziert werden.

Steuer­li­che Aspek­te bei der Betriebsnachfolge

Die steuer­li­che Gestal­tung des Betriebs­ver­kaufs hat erheb­li­chen Einfluss auf den tatsäch­lich verblei­ben­den Erlös und sollte frühzei­tig geplant werden.

Steuer­li­che Behand­lung des Kaufpreises

Je nach Verkaufs­struk­tur fallen unter­schied­li­che Steuer­ar­ten an:

  1. Asset Deal (Veräu­ße­rung der einzel­nen Vermö­gens­ge­gen­stän­de):
    • Besteue­rung der stillen Reser­ven (Diffe­renz zwischen Buchwert und Verkaufspreis)
    • Mögli­che Gewerbesteuerbelastung
    • Umsatz­steu­er­li­che Aspek­te (ggf. Geschäfts­ver­äu­ße­rung im Ganzen)
  2. Share Deal (Veräu­ße­rung von Gesell­schafts­an­tei­len):
    • Bei Perso­nen­ge­sell­schaf­ten: Besteue­rung nach § 16 EStG (Veräu­ße­rung eines Mitunternehmeranteils)
    • Bei Kapital­ge­sell­schaf­ten: Besteue­rung nach § 17 EStG oder Teileinkünfteverfahren

Um die Unter­schie­de bewer­ten zu können, empfeh­len wir Ihnen den Artikel Share Deal vs. Asset Deal.

Freibe­trä­ge und steuer­op­ti­mier­te Gestaltungsmöglichkeiten

Verschie­de­ne steuer­li­che Vergüns­ti­gun­gen können die Steuer­last erheb­lich reduzieren:

  • Freibe­trag nach § 16 EStG: Bei Vollendung des 55. Lebens­jah­res oder bei dauern­der Berufs­un­fä­hig­keit steht ein Freibe­trag von bis zu 45.000 Euro zur Verfügung.
  • Ermäßig­ter Steuer­satz: Unter bestimm­ten Voraus­set­zun­gen (insbe­son­de­re bei Vollendung des 55. Lebens­jah­res) kommt die sogenann­te “Fünftel­re­ge­lung” zur Anwen­dung, die zu einer deutlich niedri­ge­ren Steuer­be­las­tung führen kann.
  • Sukzes­si­ve Übertra­gung: Eine schritt­wei­se Übertra­gung über mehre­re Jahre kann steuer­li­che Vortei­le bieten.
  • Zurück­be­hal­tung von Immobi­li­en: Durch die Ausglie­de­rung von Betriebs­im­mo­bi­li­en können diese im Privat­ver­mö­gen behal­ten und an den Käufer vermie­tet werden.

Umgang mit Verkaufs­er­lö­sen und steuer­li­che Planung

Nach dem Betriebs­ver­kauf stellt sich die Frage nach der optima­len Verwen­dung und Anlage des Verkaufserlöses:

  • Alters­vor­sor­ge­pla­nung: Steuer­op­ti­mier­te Anlage­mög­lich­kei­ten für die Altersvorsorge
  • Vermö­gens­struk­tu­rie­rung: Ausge­wo­ge­ne Vertei­lung des Vermö­gens zur Risikostreuung
  • Nachfol­ge­pla­nung: Frühzei­ti­ge Überle­gun­gen zur Vermö­gens­nach­fol­ge und Erbschaftsteueroptimierung

Eine umfas­sen­de steuer­li­che Planung sollte mindes­tens 2-3 Jahre vor dem geplan­ten Verkauf begin­nen, um alle Gestal­tungs­spiel­räu­me optimal nutzen zu können. Die Zusam­men­ar­beit mit einem Steuer­be­ra­ter, der Erfah­rung mit Unter­neh­mens­ver­käu­fen im Handwerk hat, ist dabei unverzichtbar.

Denken Sie daran: Die anfäng­li­chen Kosten für recht­li­che und steuer­li­che Beratung amorti­sie­ren sich in der Regel vielfach durch Steuer­erspar­nis­se und die Vermei­dung kostspie­li­ger recht­li­cher Proble­me nach dem Verkauf.

Profes­sio­nel­le Unter­stüt­zung beim Verkauf Ihres Handwerksbetriebs

Der Verkauf eines Handwerks­be­triebs erfor­dert Spezi­al­wis­sen. Erfah­re­ne Exper­ten können Ihnen entschei­den­de Vortei­le verschaffen.

Rolle von Unter­neh­mens­be­ra­tern und -maklern

Spezia­lis­ten überneh­men Wertermitt­lung, Käufer­su­che und Verhand­lungs­füh­rung. Sie prüfen die Serio­si­tät poten­zi­el­ler Käufer und vermit­teln Kontak­te zu Investoren.

Handwerks­kam­mern bieten zusätz­lich Nachfol­ge­bör­sen, kosten­freie Erstbe­ra­tung und Kontak­te zu Fachexperten.

Vortei­le profes­sio­nel­ler Hilfe

  • Höhere Verkaufs­prei­se (durch­schnitt­lich 15-20%)
  • Recht­li­che und steuer­li­che Sicherheit
  • Zeiter­spar­nis durch effizi­en­te Prozesssteuerung

Die Inves­ti­ti­on in profes­sio­nel­le Beratung amorti­siert sich durch besse­re Kondi­tio­nen und einen reibungs­lo­se­ren Verkaufsablauf.

Übersichtsgrafik, um seriöse Nachfolgeberater zu erkennen

Nachfol­ge­lö­sun­gen im Handwerk: Welche Optio­nen haben Sie?

Bei der Unternehmens­nachfolge stehen Ihnen drei Haupt­we­ge offen:

Famili­en­mit­glied übernimmt den Betrieb

  • Erhalt der Famili­en­tra­di­ti­on und schritt­wei­se Einarbeitung
  • Heraus­for­de­rung: Emotio­na­le Konflik­te und objek­ti­ve Entscheidungsfindung

Mitar­bei­ter überneh­men Verant­wor­tung (MBO)

  • Manage­ment Buy Out
  • Betrieb bleibt in vertrau­ten Händen mit hoher Kontinuität
  • Unter­stüt­zung bei Finan­zie­rung und unter­neh­me­ri­schen Kompe­ten­zen nötig

Verkauf an exter­ne Investoren

  • Maxima­ler Verkaufs­preis und neue Wachstumschancen
  • Wichtig: Sorgfäl­ti­ge Auswahl für kultu­rel­le Passung

Starten Sie jetzt Ihre Nachfolgeplanung!

Unsere Erstbe­ra­tung hilft Ihnen, die richti­ge Lösung für Ihren Handwerks­be­trieb zu finden. Verein­ba­ren Sie noch heute einen unver­bind­li­chen Termin und sichern Sie die Zukunft Ihres Lebenswerks.