Gefahren und der Schlüssel zum Erfolg bei der Firmenübernehme

Firmen­über­nah­me: Beach­ten Sie diese Gefah­ren & Dealbreaker

Die Übernah­me eines Unter­neh­mens kann eine großar­ti­ge Möglich­keit sein, Ihre geschäft­li­chen Aktivi­tä­ten auszu­bau­en oder selbst in die unter­neh­me­ri­sche Verant­wor­tung zu gehen. Und eine Firmen­über­nah­me kann zugleich auch ein Minen­feld mit poten­zi­el­len Proble­men darstel­len. Für Käufer und Verkäu­fer zugleich.

Bevor Sie den Sprung ins kalte Wasser wagen, sollten Sie sich der folgen­den Gefah­ren und Proble­me bewusst sein. Von versteck­ten Kosten bis zu kultu­rel­len Konflik­ten gibt es eine Reihe von Risiken und Fallstri­cken, über die Sie sich im Klaren sein sollten, bevor Sie den Schritt für einen Firmen­kauf wagen.

In diesem Blogbei­trag werfen wir einen Blick auf einige der häufigs­ten Gefah­ren und Stolper­stei­ne im Zusam­men­hang mit Unter­neh­mens­über­nah­men. Wechsel­sei­tig für Käufer und Verkäufer.

Sie haben nicht viel Zeit zu lesen? Unser Artikel auf einen Blick:

  • Sowohl Käufer als auch Verkäu­fer, möchten bei der Unternehmens­nachfolge maxima­le Sicher­heit erlangen

  • Das Sicher­heits­be­dürf­nis bei der Nachfol­ge wird vor allem durch gründ­li­che Vorbe­rei­tung und vertrag­li­che Kompo­nen­ten gestillt

  • Es sind mehrheit­lich 10 Dealb­rea­k­er, die die Überga­be teilwei­se bereits in frühen Stadi­en schei­tern lassen

  • Eine Red Flag Due Diligence ist für Unter­neh­mer das Mittel der Wahl, um Stolper­stei­ne frühzei­tig zu erken­nen und ggf. den Kaufpro­zess zu stoppen

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Grund­sätz­li­che Sicherheiten

Obwohl sich niemals alle Unsicher­hei­ten ausräu­men lassen, sollte für eine Firmen­über­nah­me eine siche­re Entschei­dungs­grund­la­ge geschaf­fen werden. Immer­hin können Sie auf diver­se Aspek­te, auf dem Weg vom Entschluss, eine Firma zu überneh­men, bis hin zur abgeschlos­se­nen Unternehmens­nachfolge, Einfluss nehmen.

Vorsicht bei varia­blen Kaufpreiskomponenten

Die Verhand­lun­gen um varia­ble Kaufpreis­kom­po­nen­ten werden in der Regel mit harter Hand geführt. Dies liegt an den stark abwei­chen­den Inter­es­sen­la­gen des Käufers und des Verkäu­fers. Die aktuel­len starken Unsicher­hei­ten durch Corona, den Krieg in Europa oder die Liefer­ket­ten­pro­ble­ma­tik in Asien, tragen gestei­gert dazu bei. Die Gestal­tung der sogenann­ten Earn-Out-Klauseln (ein Teil des Kaufprei­ses orien­tiert sich an der Errei­chung konkre­ter Leistungs­zie­le einer Unter­neh­mung) lässt viel Spiel­raum und kann ein sehr unter­schied­li­ches Chancen-Risiko-Profil für Sie hervorbringen.

Achten Sie deshalb im Kaufver­trag für die Firmen­über­nah­me auf eine klare und umfas­sen­de Defini­ti­on der exakten Kaufpreis­struk­tur und beglei­ten­den Mecha­nis­men und Bedin­gun­gen für einen solchen Earn-Out. Kann der Verkäu­fer auf wichti­ge Parame­ter, wie z.B. Kosten, noch Einfluss nehmen und wie frei kann der Käufer in der Zeitspan­ne eines Earn-Out mit seiner Firma agieren?

Earn out vs. Verkäuferdarlehen

Unsere Empfeh­lung: Bringen Sie als Verkäu­fer mögli­cher­wei­se anstel­le einer Earn-Out-Klausel ein Verkäu­fer­dar­le­hen mit an den Verhand­lungs­tisch. Ein solches Darle­hen kann auch dem Käufer entschei­dend helfen, indem es seine Eigen­ka­pi­tal­ba­sis stärkt. Es signa­li­siert zudem den finan­zie­ren­den Banken, dass Sie als Verkäu­fer an die Zukunfts­fä­hig­keit des Geschäfts­mo­dells glauben. Wenn Sie sich auf ein Verkäu­fer­dar­le­hen einigen können, ist die Rückzah­lung in der Regel nicht an erfolgs­ab­hän­gi­ge Krite­ri­en gebun­den, wie es bei Earn-Out-Kompo­nen­ten der Fall ist. Aller­dings liegt der Verkäu­fer häufig mit seinen Möglich­kei­ten der Darle­hens­ab­si­che­rung hinter den Banken und geht somit ein höheres Risiko ein.

Für den Käufer bleibt ein Kaufpreis­an­teil über eine Earn-Out-Kompo­nen­te abzusi­chern, verständ­li­cher­wei­se das besse­re Mittel der Wahl.

Firmen­über­nah­me ohne Eigenkapital

Immer mehr Käufer und Inves­to­ren nutzen inzwi­schen alter­na­ti­ve Finan­zie­rungs­me­tho­den, um eine Betriebs­über­nah­me zu finan­zie­ren. Eine der belieb­tes­ten Metho­den ist der Einsatz von Fremd­ka­pi­tal. Dies kann beispiels­wei­se in Form von Darle­hen von Banken oder anderen Finanz­in­sti­tu­ten erfol­gen. Es kann aber auch von priva­ten Inves­to­ren oder aus Fonds kommen.

Wenn Sie also nach einer Möglich­keit suchen, eine Unternehmens­nachfolge zu finan­zie­ren, stehen Ihnen eine Reihe von alter­na­ti­ven Finan­zie­rungs­mög­lich­kei­ten zur Verfü­gung. Um Ihnen auch einen umfas­sen­den Einblick in das inter­es­san­te Thema Verkäu­fer­dar­le­hen zu geben, haben wir einen ausführ­li­chen Leitfa­den erstellt:

Erfah­ren Sie mehr über die Finan­zie­rung eines Unter­nehmens­kauf in diesem Video.

Sicher­heits­be­dürf­nis des Verkäufers

Unter­neh­mens­in­ha­ber fragen Sie sich oftmals, was mit ihrem Betrieb passiert, wenn er übernom­men wird. Wird die Unter­neh­mung, mögli­cher­wei­se unter seinem persön­li­chen Namen, erfolg­reich und seriös in die Zukunft geführt? Es stimmt zwar, dass eine Betriebs­über­nah­me eine große Chance für Wachs­tum sein kann, aber es ist auch wichtig, dass Sie als Käufer die Sorgen des Verkäu­fers nicht außer Acht lassen.

Der Verkäu­fer hat in der Regel viele Jahre seines Lebens in den Betrieb inves­tiert und eine Bindung auch zu den Mitar­bei­tern aufge­baut. Er ist natür­lich daran inter­es­siert, dass die Firma auch nach der Übernah­me floriert und die Mitar­bei­ter siche­re Arbeits­plät­ze behal­ten werden. Kein Verkäu­fer möchte anschlie­ßend in seinem Mikro­kos­mos seiner sozia­len Bezie­hun­gen für den Verkauf seines Lebens­werkes öffent­lich kriti­siert werden.

Beden­ken Sie: Inner­halb kürzes­ter Zeit verliert der Verkäu­fer die Kontrol­le über sein Lebens­werk. Je siche­rer er sich im Vorfeld fühlt, desto leich­ter wird ihm die Überga­be fallen. Ist z.B. der Firmen­na­me auch zugleich der Famili­en­na­me des Verkäu­fers, bekommt diese Sicht­wei­se einen beson­de­ren Stellenwert.

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Sicher­heits­be­dürf­nis des Käufers

Nicht nur der Verkäu­fer, auch der Käufer hat ein großes Sicher­heits­be­dürf­nis. Immer­hin bindet er sich mit seiner Inves­ti­ti­on an ein Unter­neh­men, dass sich langfris­tig erfolg­reich entwi­ckeln muss. Nicht selten sind unter­neh­me­ri­scher Erfolg und priva­te Risiken mitein­an­der verknüpft.

Aus diesem Grund ist es unabding­bar, dass Sie als mögli­cher Käufer vor der Unter­zeich­nung des Kaufver­trags alle erdenk­li­chen Details klären und im Ideal­fall schrift­lich festhal­ten. Die sogenann­te Due Diligence (DD) ist dafür im Prozess der passen­de Rahmen. Obwohl bürokra­ti­scher Aufwand häufig mit einem negati­ven Unter­ton verse­hen ist, ist die DD ein überaus nützli­ches Mittel, um Sicher­hei­ten zu schaf­fen. Auch im Sinne juris­ti­scher Grund­la­gen bei späte­ren Differenzen.

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Unter­neh­mens­kauf­ver­trag Must Haves

Wenn Sie ein Unter­neh­men kaufen möchten, müssen und sollten Sie einen Kaufver­trag unter­zeich­nen. Dieses Dokument ist verbind­lich und legt die Bedin­gun­gen für den Kauf fest, einschließ­lich des Preises, den Sie für das Unter­neh­men zahlen, und aller Bedin­gun­gen, die erfüllt werden müssen. Bei juris­ti­schen Formen ist erwei­tert eine notari­el­le Beurkun­dung notwendig.

Um sicher­zu­stel­len, dass Ihr Kaufver­trag absolut sicher ist, sollten Sie u.a. diese wichti­gen Punkte beachten:

  1. Die Namen und ggf. exakten Rechts­for­men der betei­lig­ten Parteien.
  2. Eine sehr umfas­sen­de und detail­lier­te Beschrei­bung des zu kaufen­den Unter­neh­mens, einschließ­lich seiner Aktiva und Passiva.
  3. Den Kaufpreis und die Art und Weise, wie und wann welche Bestand­tei­le gezahlt werden und wie im gemein­sa­men Verständ­nis der Wert zum Stich­tag bemes­sen wird.
  4. Alle Bedin­gun­gen, die erfüllt werden müssen, bevor der Kauf abgeschlos­sen werden kann (z. B. die Zustim­mung der Aktio­nä­re oder der Aufsichtsbehörden).
  5. Das Datum, an dem der Kauf abgeschlos­sen sein wird und das Unter­neh­men unter welchen Aufla­gen übertra­gen wird.
  6. Die Garan­tien und Zusiche­run­gen des Verkäu­fers in Bezug auf das Unternehmen.
  7. Die Haftungs­frei­stel­lungs­be­stim­mun­gen, die den Käufer vor allen Verbind­lich­kei­ten schüt­zen, die nach Abschluss des Kaufs entste­hen können.
  8. Die Wettbe­werbs­ver­bots­klau­sel, die den Verkäu­fer daran hindert, nach dem Verkauf mit dem Unter­neh­men in Wettbe­werb zu treten.
  9. Eine umfas­sen­de Vertrau­lich­keits­klau­sel (Non-Disclo­sure Agree­ment, kurz NDA), die alle vertrau­li­chen Infor­ma­tio­nen schützt, die während des Kaufpro­zes­ses weiter­ge­ge­ben werden oder danach öffent­lich kommu­ni­ziert werden dürfen.
  10. Das gelten­de Recht und die Gerichts­bar­keit festle­gen, welches Recht zur Ausle­gung des Kaufver­trags heran­ge­zo­gen wird und wo eventu­el­le Strei­tig­kei­ten beigelegt werden sollen.

KERN 10 Must haves für den Unternehmenskaufvertrag

Wenn Sie alle diese Elemen­te in Ihren Unter­neh­mens­kauf­ver­trag aufneh­men, können Sie sicher sein, dass Ihre Inter­es­sen geschützt und die Bedin­gun­gen für den Verkauf klar definiert werden.

10 typische Dealb­rea­k­er bei der Firmenübernahme

Wenn Sie eine Firmen­über­nah­me in Erwägung ziehen, gibt es eine Reihe von Schlüs­sel­fak­to­ren, die über eine erfolg­rei­che Abwick­lung entschei­den. Hier sind 10 der häufigs­ten Gründe, die eine Unter­neh­mens­über­nah­me zum Schei­tern bringen können:

10 Typische Dealbreaker bei der Firmenübernahme

Der Kaufpreis

Bei einer Unter­neh­mens­über­nah­me ist der Kaufpreis oft der Schlüs­sel­fak­tor, welcher darüber entschei­det, ob ein Geschäft erfolg­reich abgeschlos­sen wird oder nicht. Wenn der Preis zu hoch ist, wird das übernom­me­ne Unter­neh­men oder der Käufer am Ende mit einer Menge Schul­den belas­tet. Das kann ein Rezept für eine Katastro­phe sein, insbe­son­de­re wenn sich das übernom­me­ne Unter­neh­men bereits in einer prekä­ren finan­zi­el­len Lage befindet.

Ist der Preis hinge­gen zu niedrig, ist das Zielun­ter­neh­men mögli­cher­wei­se unter­be­wer­tet und der Verkäu­fer lässt sich eine wertvol­le Gelegen­heit für sein Lebens­werk entgehen.

Der Kaufpreis ist nicht der einzi­ge Faktor, der über eine Firmen­über­nah­me entschei­den kann, aber er ist oft einer der wichtigs­ten. Wenn der Preis stimmt, kann eine Übernah­me eine großar­ti­ge Chance darstel­len. Wenn der Preis unange­mes­sen ist, kann dies ein teurer Fehler sein.

Undurch­sich­ti­ge Unternehmensprozesse

Der Grad der Trans­pa­renz der Prozes­se eines Unter­neh­mens ist ein wichti­ger Faktor. Wenn das Unter­neh­men nicht trans­pa­rent ist, kann das ein Hinder­nis für eine Übernah­me sein.

Es gibt viele Gründe, warum ein Unter­neh­men nicht trans­pa­rent sein könnte. Es könnte daran liegen, dass es etwas zu verber­gen versucht, oder es könnte einfach daran liegen, dass es nicht daran gewöhnt ist, auf trans­pa­ren­te Weise zu arbei­ten und der Überge­ber hat schlicht­weg keine Struk­tu­ren und Verant­wort­lich­kei­ten organi­siert. Wenn ein Unter­neh­men nicht trans­pa­rent ist, kann es schwie­rig werden, seine Prozes­se zu verste­hen und nachzu­voll­zie­hen, wie sie funktionieren.

Dies kann die Integra­ti­on des Unter­neh­mens nach der Übernah­me erschwe­ren. Außer­dem kann es ein Warnsi­gnal für andere poten­zi­el­le Proble­me darstel­len. Wenn ein Unter­neh­men, insbe­son­de­re seine Finan­zen nicht trans­pa­rent macht, kann das ein Zeichen für eine schlech­te finan­zi­el­le Lage oder desola­te Organi­sa­ti­on sein.

Trans­pa­renz ist daher einer der Schlüs­sel­fak­to­ren, die zu einem reibungs­lo­sen Übergang beitra­gen. Beide Seiten müssen sich daher umfas­send vorbe­rei­ten. Trans­pa­renz bieten wir Ihnen auch bei der Suche nach dem optima­len Übernahmeobjekt:

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Mangel­haf­te Vorbe­rei­tung der Verkaufsunterlagen

Unnötig häufig ist es ein massi­ver Unsicher­heits­fak­tor für einen Käufer, wenn die Verkaufs­un­ter­la­gen nicht richtig vorbe­rei­tet sind. Das liegt oft daran, dass die Bedeu­tung von Verkaufs­un­ter­la­gen im Rahmen einer DD nicht richtig einge­schätzt oder dass versucht wird, Geld zu sparen und “hemds­är­me­lig” alles selbst gemacht wird.

Vollstän­di­ge Unter­la­gen für den Verkauf sind die Eckpfei­ler einer jeden Betriebs­über­nah­me. Sie bilden den Rahmen für das gesam­te Geschäft und legen fest, worauf sich jede Partei einlässt. Ohne sie ist es unmög­lich, mit einer gewis­sen Sicher­heit voranzukommen.

Eine unzurei­chen­de Vorbe­rei­tung der notwen­di­gen, betrieb­li­chen Unter­la­gen, ist oft das erste Anzei­chen dafür, dass es dem Verkäu­fer nicht ernst ist mit einer erfolg­rei­chen Überga­be. Wenn er nicht bereit ist, die Zeit und die Ressour­cen in die Bereit­stel­lung der Dokumen­te zu inves­tie­ren, ist es unwahr­schein­lich, dass er die anderen Heraus­for­de­run­gen, die mit der Firmen­über­nah­me verbun­den sind, erfolg­reich meistern kann.

Wenn wichti­ge Punkte in den Verkaufs­un­ter­la­gen fehlen, ist dies ein deutli­ches Warnsi­gnal und sollte Sie als mögli­cher Inves­tor innehal­ten lassen.

Unent­schlos­sen­heit des Verkäufers

Der Übernah­me­pro­zess ist komplex und heikel. Jedes Zögern des Verkäu­fers kann das gesam­te Geschäft gefähr­den. Hier sind drei Gründe, warum die Unent­schlos­sen­heit des Verkäu­fers bei der Übernah­me eines Unter­neh­mens ein Dealb­rea­k­er sein kann:

  1. Unent­schlos­sen­heit kann den gesam­ten Prozess verzö­gern.
    Der Übernah­me­pro­zess ist bereits komplex und zeitauf­wen­dig. Unent­schlos­sen­heit aufsei­ten des Verkäu­fers kann den Prozess weiter verzö­gern und in manchen Fällen sogar zum Schei­tern des Geschäfts führen.
  2. Unent­schlos­sen­heit kann die Kosten erhöhen.
    Je länger der Übernah­me­pro­zess dauert, desto mehr wird er kosten. Außer­dem kann die Unent­schlos­sen­heit des Verkäu­fers dazu führen, dass er in der Folge Zugeständ­nis­se machen muss, um den Firmen­ver­kauf dann noch zu erreichen.
  3. Unent­schlos­sen­heit kann das gesam­te Geschäft gefähr­den.
    Die Unent­schlos­sen­heit des Verkäu­fers kann das gesam­te Geschäft gefähr­den. In einem hart umkämpf­ten Prozess (es gibt auch andere inter­es­san­te Firmen am Markt) kann jedes Zögern des Verkäu­fers den Unter­schied zwischen Gewinn und Verlust der Akqui­si­ti­on ausma­chen und zusätz­lich den Käufer verunsichern.

Letzt­lich ist die Unent­schlos­sen­heit des Verkäu­fers häufig ein Dealb­rea­k­er bei der Firmen­über­nah­me. Wenn es darum geht, ein Unter­neh­men zu erwer­ben, wollen Sie einen Verkäu­fer, der entschlos­sen und bereit ist, das Ziel der Überga­be auch zu erreichen.

Pensi­ons­ver­pflich­tun­gen / Pensionsrückstellungen

Wenn es um die Übernah­me von Unter­neh­men geht, können Pensi­ons­ver­pflich­tun­gen eine Schwach­stel­le sein. Sie können sogar der entschei­den­de Faktor dafür sein, ob eine Übernah­me und der Verkauf erfolg­reich ist oder nicht.

Pensi­ons­ver­pflich­tun­gen stellen eine erheb­li­che finan­zi­el­le Belas­tung für Unter­neh­men in der Zukunft dar. Oftmals sind die Pensi­ons­ver­pflich­tun­gen unter­fi­nan­ziert, d. h. das Unter­neh­men hat nicht genug Geld zur Seite gelegt, um die zukünf­ti­gen Zahlun­gen, die es den ehema­li­gen Mitar­bei­tern (auch Geschäfts­füh­rern) bzw. zukünf­ti­gen, ehema­li­gen Mitar­bei­tern verspro­chen hat, zu decken. Dies kann ein ernst­haf­tes Problem für das Unter­neh­men und damit für den Käufer darstel­len, da es mögli­cher­wei­se nicht über eine Ertrags­la­ge verfügt, um die notwen­di­gen Pensi­ons­zah­lun­gen bei Fällig­keit zu leisten.

Pensi­ons­ver­pflich­tun­gen können daher auch für Sie als Käufer gravie­ren­des Problem darstel­len. Wenn ein Unter­neh­men hohe Pensi­ons­ver­pflich­tun­gen hat, ist der Käufer mögli­cher­wei­se dafür verant­wort­lich, die daraus resul­tie­ren­den Verpflich­tun­gen einzu­lö­sen. Dies kann eine erheb­li­che finan­zi­el­le Belas­tung darstel­len und das Geschäft für den Käufer weniger attrak­tiv bzw. komplett wirtschaft­lich unattrak­tiv machen.

Pensi­ons­ver­pflich­tun­gen können ein wichti­ger Faktor bei Unter­neh­mens­über­nah­men sein und sollten/müssen vor dem Verkauf vom Verkäu­fer geklärt werden. Wenn Sie einen Übernah­me­ver­such in Betracht ziehen, ist es wichtig, die Pensi­ons­ver­pflich­tun­gen des Zielun­ter­neh­mens zu kennen. Diese Infor­ma­tio­nen können Ihnen helfen zu entschei­den, ob das Geschäft für Sie geeig­net ist oder nicht.

Inves­ti­ti­ons­stau

Wenn der Inves­ti­ti­ons­rück­stand zu hoch ist, kann dies ebenfalls ein Dealb­rea­k­er sein. Als Käufer sollten Sie berech­tig­ter­wei­se zögern, das zusätz­li­che Risiko massi­ver Inves­ti­tio­nen nach dem Kauf auf sich zu nehmen. Das Zielun­ter­neh­men könnte in diesem Fall eine zu große finan­zi­el­le Belas­tung darstellen.

In der Regel bringt der Inves­ti­ti­ons­stau zwei verschie­de­ne Szena­ri­en hervor: Entwe­der machen sich die entspre­chen­den Summen beim Kaufpreis bemerk­bar oder sie werden zu einem Dealb­rea­k­er. In jedem Fall – prüfen Sie die Zahlen genau und schau­en Sie für die Zukunft, welche Inves­ti­tio­nen dringend notwen­dig sind.

Mangel­haf­te Kundenstruktur

Auch eine unzurei­chen­de Kunden­struk­tur oder Abhän­gig­keit von einzel­nen Kunden kann bei einer Firmen­über­nah­me ein Grund zum Schei­tern sein. Hierbei ist der häufigs­te Fall der, dass sich der Haupt­um­satz auf nur wenige Kunden verteilt. Diese starke Abhän­gig­keit kann mit dem Wegfall eines oder weniger Kunden, zu einer immensen Heraus­for­de­rung werden. Weite­re Proble­me bezüg­lich der Kunden­struk­tur sind:

  • Der Kunden­stamm ist zu klein: Es werden nicht genügend Einnah­men erzielt und perspek­ti­visch wird sich die Zielgrup­pe weiter verringern.

  • Der Kunden­stamm ist zu sehr auf ein Gebiet/Segment konzen­triert: Das Unter­neh­men ist nicht ausrei­chend diver­si­fi­ziert und es ist gefähr­det, wenn dieser Sektor auf äußere Schwie­rig­kei­ten stößt.

  • Der Kunden­stamm ist zu sehr auf ein Produkt oder eine Dienst­leis­tung angewie­sen: Das Unter­neh­men ist ebenfalls nicht ausrei­chend diver­si­fi­ziert und einem Risiko ausge­setzt, wenn Proble­me mit diesem Produkt oder dieser Dienst­leis­tung auftreten.

  • Der Kunden­stamm ist dem Verkäu­fer gegen­über zu loyal: Das kann zu einem Problem werden, wenn sie mögli­cher­wei­se nicht mit Ihnen koope­rie­ren wollen und die Kunden­bin­dung am Verkäu­fer hängt.

Beispiel­haf­te Kunden­struk­tur eines gesun­den Unternehmens

Beispielhafte Unternehmensstruktur eines gesunden Unternehmens

Mangeln­de Bereit­schaft zum Founder Lock Up

Bei der Übernah­me eines Start-ups möchte der Erwer­ber in der Regel, dass die Gründer für eine gewis­se Zeit (norma­ler­wei­se 2–4 Jahre) im Unter­neh­men bleiben, um einen reibungs­lo­sen Übergang zu gewähr­leis­ten. Dies wird als Founder Lock Up bezeich­net. Der Erwer­ber möchte sicher­ge­hen, dass die Gründer sich für den Erfolg des Unter­neh­mens einset­zen und es nicht sofort nach der Übernah­me verlas­sen werden.

Eine Gründer­klau­sel ist für einen Erwer­ber aus mehre­ren Gründen wichtig. Erstens stellt sie sicher, dass sich die Gründer für den Erfolg des Unter­neh­mens einset­zen. Zweitens gibt sie dem Erwer­ber Zeit, das Unter­neh­men und sein Team in die Organi­sa­ti­on des Erwer­bers zu integrie­ren. Und drittens gibt es dem Erwer­ber Zeit, die Syner­gien zu reali­sie­ren, die der Grund für die Übernah­me waren.

Ohne einen Founder Lock Up übernimmt der Erwer­ber das gesam­te Risiko. Die Gründer könnten unmit­tel­bar nach der Übernah­me das Unter­neh­men verlas­sen und ihr gesam­tes Wissen und ihre Erfah­rung mitneh­men. Das Unter­neh­men könnte zudem ohne die Führung der Gründer untergehen.

Unklar­hei­ten und mangeln­des Vertrauen

Unklar­heit ist oft ein großes Problem. Wenn nicht klar ist, wer die Führungs­rol­le inneha­ben wird, wie die künfti­ge Strate­gie des Unter­neh­mens ausse­hen soll oder wie hoch der endgül­ti­ge Kaufpreis sein wird, kann es sehr schwie­rig werden, voranzukommen.

Mangeln­des Vertrau­en kann ebenfalls ein großes Problem darstel­len. Wenn sich die beiden Seiten in wichti­gen Fragen nicht einigen können oder wenn der Verdacht besteht, dass eine Seite versucht, die andere auszu­nut­zen, kann es sehr schwie­rig werden, einen erfolg­rei­chen Abschluss zu erzielen.

Diese Fakto­ren können bei Unter­neh­mens­über­nah­men oft zum Schei­tern führen. Wenn die Partei­en ihre Diffe­ren­zen nicht beile­gen können, ist das Geschäft wahrschein­lich geschei­tert. Dies kann für alle Betei­lig­ten sehr kostspie­lig und belas­tend sein. Daher ist es wichtig, diese Proble­me von Anfang an zu vermeiden.

Stagnie­ren­der Markt und veral­te­tes Geschäftsmodell

Ein weite­res großes Hinder­nis für Sie als Käufer sind ein stagnie­ren­der Markt im Segment der geplan­ten Übernah­me oder/und das veral­te­te Geschäfts­mo­dell eines Unter­neh­mens. Denn es ist sehr viel schwie­ri­ger, ein Unter­neh­men umzustruk­tu­rie­ren und neu auszu­rich­ten, und es ist noch schwie­ri­ger, wenn das Geschäfts­mo­dell nicht mehr tragfä­hig ist.

Wenn ein Unter­neh­men zeigen kann, dass es anpas­sungs­fä­hig und finan­zi­ell solide ist und eine gute Geschich­te zu erzäh­len hat, dann wird es für Sie viel attrak­ti­ver. Wenn ein Unter­neh­men jedoch stagniert und ein veral­te­tes Geschäfts­mo­dell besitzt, dann wird es wahrschein­lich für eine Firmen­über­nah­me nicht infra­ge kommen.

Red Flag Due Diligence, um Gefah­ren frühzei­tig zu erkennen

Obwohl es bei jeder Firmen­über­nah­me zu unter­schied­li­chen Stolper­stei­nen kommen kann, haben Sie 10 der häufigs­ten Dealb­rea­k­er kennen­ge­lernt und können nun beson­de­res Augen­merk auf diese legen. Um jedoch maxima­le Sicher­heit zu erlan­gen, empfeh­len wir zum ersten Überblick vor einer Trans­ak­ti­on ggf. die Ausfüh­rung einer profes­sio­nel­len Red Flag Due Diligence.

Wenn es um Inves­ti­tio­nen geht, gibt es kein “Zu viel an Due Diligence”. Die Red Flag Due Diligence ist eine zusätz­li­che Ebene der Due Diligence, die über die Grund­la­gen hinaus­geht und zugleich sehr schnell die wichtigs­ten “Stolper­stei­ne” ermit­telt und es möglich macht, den Prozess auch frühzei­tig zu stoppen. Es ist wichtig, grund­sätz­lich eine Due Diligence Prüfung hinsicht­lich der genann­ten Dealb­rea­k­er durch­zu­füh­ren, wenn Sie eine Inves­ti­ti­on in Erwägung ziehen, denn sie kann Ihnen helfen, mögli­che Proble­me zu erken­nen, die sich auf die Inves­ti­ti­on auswir­ken könnten.

Gerne stehen wir Ihnen hierbei mit unserem Know-how zur Seite.

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FAQ - Die häufigs­ten Fragen

Was sind die häufigs­ten Fehler bei einer Firmen­über­nah­me?

Bei Firmen­über­nah­men sind die häufigs­ten Fehler eine unzurei­chen­de Due Diligence, eine Fehlbe­wer­tung des Unter­neh­mens­wer­tes und die Unter­schät­zung kultu­rel­ler und betrieb­li­cher Integra­ti­ons­pro­ble­me. Eine ungenaue Bewer­tung von Syner­gien und Risiken sowie Proble­me bei der Post-Merger-Integra­ti­on sind ebenfalls häufi­ge Stolpersteine.

Welche Finan­zie­rungs­for­men sind bei Firmen­über­nah­men üblich?

Übliche Finan­zie­rungs­for­men bei Firmen­über­nah­men sind Eigen­ka­pi­tal, Fremd­ka­pi­tal und Mezza­ni­ne-Kapital. Eigen­ka­pi­tal umfasst persön­li­che Mittel oder Kapital von Inves­to­ren, Fremd­ka­pi­tal beinhal­tet Bankkre­di­te und Anlei­hen, und Mezza­ni­ne-Kapital ist eine Misch­form mit Eigen­schaf­ten von Eigen- und Fremdkapital.

Was sollte bei der recht­li­chen Prüfung einer Übernah­me beach­tet werden?

Bei der recht­li­chen Prüfung einer Firmen­über­nah­me ist es entschei­dend, eine gründ­li­che Due Diligence durch­zu­füh­ren, um vertrag­li­che Verpflich­tun­gen, Haftungs­ri­si­ken und bestehen­de oder poten­zi­el­le Rechts­strei­tig­kei­ten zu identi­fi­zie­ren. Es ist wichtig, Compli­ance mit regula­to­ri­schen Anfor­de­run­gen und Geset­zen zu überprü­fen, einschließ­lich Kartell­recht, Arbeits­recht und geisti­gem Eigen­tum. Ebenso sollten Unter­neh­mens­struk­tu­ren und -verträ­ge, wie Geschäfts­füh­rer­ver­trä­ge, Kunden- und Liefe­ran­ten­be­zie­hun­gen sowie Lizenz­ver­ein­ba­run­gen, sorgfäl­tig analy­siert werden.