GmbH verkau­fen in
8 Schrit­ten 

Inkl. Spezi­al­fäl­le

Beim Verkauf einer GmbH gibt es zahlrei­che Aspek­te zu berück­sich­ti­gen. In diesem Leitfa­den zeigen wir Ihnen die acht wichtigs­ten Schrit­te, um Ihre GmbH erfolg­reich zu verkau­fen. Profi­tie­ren Sie von unserer Exper­ti­se und lassen Sie sich umfas­send beraten.

1. Febru­ar 2022 / Von Wolfgang Bürger

Sie planen den Verkauf Ihrer GmbH?

Der häufigs­te Anwen­dungs­fall für den Verkauf einer gesun­den GmbH ist die vollstän­di­ge Übertra­gung des Unter­neh­mens. Es wird das Szena­rio einer vollstän­di­gen Überga­be behan­delt. Sie ist wie ein üblicher Unter­nehmens­verkauf zu betrach­ten. Zusätz­lich werden weite­re Varian­ten erläutert.

Sie erhal­ten Einbli­cke in den Verkauf von GmbH Antei­len und den Verkauf einer insol­ven­ten GmbH. Sie werden zudem über die Veräu­ße­rung einer “Mantel“-GmbH infor­miert. Mit passen­den Handlungs­emp­feh­lun­gen zu den jewei­li­gen Sonder­fäl­len erwei­tern Sie Ihr Wissen.

GmbH-Verkauf in 8 Schritten:

Grafik: GmbH Verkauf in 8 Schritten

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1. Käufer­sei­te: Strate­gi­sche und Finanzinvestoren

Wenn Sie eine GmbH verkau­fen, ist es wichtig, sowohl Finanz- als auch strate­gi­sche Inves­to­ren zu berück­sich­ti­gen. Finanz­in­ves­to­ren stellen Kapital zur Verfü­gung und sind in der Regel auf kurzfris­ti­ge Rendi­ten (5-6 Jahre) ausge­rich­tet, während strate­gi­sche Inves­to­ren mehr als nur Geld mitbrin­gen und idealer­wei­se das Geschäfts­mo­dell ergän­zen bzw. verstärken.

Strate­gi­sche Inves­to­ren können Branchen­kennt­nis­se, Kunden­be­zie­hun­gen oder andere Ressour­cen einbrin­gen, die das Wachs­tum der GmbH unter­stüt­zen können. Letzt­end­lich hängt die Wahl zwischen Finanz- und strate­gi­schen Inves­to­ren von den Zielen des Verkäu­fers und den Bedürf­nis­sen seines Unter­neh­mens ab.

2. Firmen Exposé, NDA und LoI

Beim Verkauf einer GmbH erfor­dert die Vorbe­rei­tung eine Reihe von Schrit­ten, darun­ter die Erstel­lung eines Unter­neh­mens­ex­po­sés, das detail­lier­te Infor­ma­tio­nen über das Unter­neh­men enthält, die Erstel­lung und Unter­zeich­nung eines NDA (Non-Disclo­sure Agree­ment) zwischen allen betei­lig­ten Partei­en (vor dem Exposé-Austausch) und die späte­re Erarbei­tung eines Lol (Letter of Intent), in dem die wichtigs­ten Bedin­gun­gen für den mögli­chen Verkauf darge­legt werden. Gleich­wohl ist eine Absichts­er­klä­rung, wie der LoI, recht­lich für beide Seite nicht bindend.

3. Risiko­prü­fung via Due Diligence

Die Unter­neh­mens­prü­fung durch den Käufer (Due Diligence) ist ein wichti­ger Schritt beim Verkauf der GmbH. Kaufin­ter­es­sen­ten prüfen dabei gründ­lich die zu veräu­ßern­de Firma. Es wird gewöhn­lich ein digita­ler Daten­raum einge­rich­tet. Ausnah­men sind kleine­re Firmen­struk­tu­ren, wo dies auch mit wenigen Akten­ord­nern händisch gesche­hen kann.

Während der Due-Diligence-Prüfung bewer­ten poten­zi­el­le Käufer die mit dem Kauf eines Unter­neh­mens verbun­de­nen Risiken, bevor sie eine Entschei­dung treffen. Dazu gehören die Prüfung von Jahres­ab­schlüs­sen, die Analy­se von Markt­trends, die Bewer­tung der Einhal­tung von Geset­zen und Vorschrif­ten, Risiken jegli­cher Art und die Bewer­tung von steuer­li­chen Auswir­kun­gen und vieles mehr.

Durch diese erhal­ten Unter­neh­mens­prü­fer und Steuer­be­ra­ter vom Kaufin­ter­es­sen­ten Zugriff auf sämtli­che relevan­ten Unter­la­gen der GmbH. Damit können Sie eine Unter­neh­mens­ana­ly­se durch­füh­ren. Es werden dabei Stärken und Schwä­chen sowie die Risiko­po­ten­tia­le analy­siert und gründ­lich bewer­tet.

Falls die Analy­se positiv ausfällt, verstärkt sich das Kaufin­ter­es­se. Es folgt eine detail­lier­te Feinana­ly­se aller Aspek­te der Gesell­schaft. Als Gesell­schaf­ter müssen Sie die Dokumen­te für eine Überprü­fung zur Verfü­gung stellen. Es empfiehlt sich daher schon frühzei­tig mit der Daten­samm­lung zu begin­nen. Schließ­lich sollen es die Mitar­bei­ter in diesem frühen Stadi­um nicht mitbe­kom­men.

Fragen müssen gewis­sen­haft und vor allem wahrheits­ge­treu beant­wor­tet werden. Bei umfang­rei­chen Unter­neh­mens­struk­tu­ren müssen häufig Gesprä­che mit Führungs­kräf­ten gestat­tet werden. Das sollte jedoch einer der letzten Schrit­te, kurz mit bzw. vor der Unter­zeich­nung des Kaufver­trags organi­siert werden.


Die Due Diligence Check­lis­te umfasst im fortge­schrit­te­nen Stadi­um unter anderem folgen­de Aspekte:

Grafik: Auszug aus der Due Diligence Checkliste

4. Der Unternehmenskaufvertrag

Der Unter­neh­mens­kauf­ver­trag gestal­tet die Bedin­gun­gen, unter denen der Verkauf einer GmbH statt­fin­det, einschließ­lich Details zu den Rechten und Pflich­ten des Käufers und des Verkäu­fers, der Preis­ge­stal­tung, den Zahlungs­mo­da­li­tä­ten, den Garan­tien und anderen wichti­gen Infor­ma­tio­nen sowie recht­li­chen Rahmenbedingungen.

Dieser Vertrag sollte von beiden Partei­en vor der Unter­zeich­nung sorgfäl­tig geprüft werden, da er für alle betei­lig­ten Partei­en erheb­li­che Auswir­kun­gen haben kann.

5. Share Deal und Asset Deal

Beim GmbH-Verkauf werden Sie womög­lich mit den Begrif­fen Share Deal vs. Asset Deal in Berüh­rung kommen. Eine Gesell­schaft mit beschränk­ter Haftung kann entwe­der durch einen Share Deal oder einen Asset Deal verkauft werden.

Bei einem Share Deal erwirbt der zukünf­ti­ge Gesell­schaf­ter die GmbH Antei­le des Unter­neh­mens vom Verkäu­fer und übernimmt die volle Verant­wor­tung für das Unter­neh­men in seiner “laufen­den” Struk­tur. Bei einem Asset Deal erwirbt der Käufer nur einige oder alle Vermö­gens­wer­te der GmbH vom Verkäu­fer und ist für alle mit diesen Vermö­gens­wer­ten verbun­de­nen Verbind­lich­kei­ten bzw. Rechten und Pflich­ten verant­wort­lich. Der juris­ti­sche Mantel der Gesell­schaft verbleibt beim Verkäufer.

6. Steuern des GmbH Verkaufs

Für die Steuern, welche beim GmbH Verkauf anfal­len, haben wir für Sie eine Muster­rech­nung erstellt. Hier kommen Sie direkt zur Muster­rech­nung.

In unserem Beitrag geben wir Verkäu­fern 8 Tipps zur optima­len Besteue­rung. Hier mehr lesen.

7. Uneinig­kei­ten beim Unternehmensverkauf

Nach Fusio­nen und Übernah­men kann es zu Strei­tig­kei­ten zwischen Käufer und Verkäu­fer kommen, wenn die Bedin­gun­gen des Kaufver­trags nicht einge­hal­ten werden oder wenn eine Partei der Meinung ist, dass die andere Partei ihre Verpflich­tun­gen nicht erfüllt hat.

Diese Strei­tig­kei­ten können kostspie­lig und zeitauf­wen­dig sein. Umso wichti­ger sind daher die exakten Erfas­sun­gen und Formu­lie­run­gen zu den verein­bar­ten Zielen und Rahmen­be­din­gun­gen. Um solche Strei­tig­kei­ten zu vermei­den, ist es wichtig, klare und detail­lier­te Verträ­ge zu haben[P1]  und eine effek­ti­ve Kommu­ni­ka­ti­on zwischen allen betei­lig­ten Partei­en zu gewähr­leis­ten. Beide Seiten sollten daher erfah­ren Anwäl­te aus dem M&A-Umfeld wählen und nicht den bishe­ri­gen Hausan­walt für Perso­nal- oder Vertragsfragen.

8. Anteils­ver­kauf und andere Spezialfälle

Der Verkauf einer GmbH ist komplex und kann die unter­schied­lichs­ten Anläs­se haben. Daher stellen wir Ihnen weiter unten verschie­de­ne Spezi­al­fäl­le vor, etwa den Verkauf einer insol­ven­ten GmbH oder einer Mantel GmbH. Hier kommen Sie direkt zum entspre­chen­den Abschnitt.

Hinwei­se zu den Forma­li­en und recht­li­chen Rahmenbedingungen

Neben Fachbe­grif­fen wie Share Deal oder Asset Deal birgt der GmbH Verkauf weite­re Stolper­stei­ne. Um diese zu vermei­den, lesen Sie im Folgen­den wichti­ge Hinwei­se, die es beim Unter­nehmens­verkauf einer Kapital­ge­sell­schaft zu beach­ten gilt.

Forma­li­en

Ein GmbH-Verkauf muss notari­ell beurkun­det werden, um rechts­ver­bind­lich zu sein. Der Notar ist dafür verant­wort­lich, die Forma­li­tä­ten einzu­hal­ten und beide Partei­en über wichti­ge Aspek­te des Verkaufs zu infor­mie­ren. Weiter­hin übernimmt der Notar auch die obliga­to­ri­schen Anmel­dun­gen zum Handelsregister.

Wenn ein bestehen­des Unter­neh­men verkauft wird, gehen alle Rechte und Pflich­ten von der GmbH auf den Käufer über. Des Weite­ren übernimmt der Käufer mit der Gesell­schaft vollstän­dig sämtli­che Aktiva. Alle Verbind­lich­kei­ten verblei­ben in der Regel bei der Gesell­schaft. Sie gehen nicht auf das Käufer­un­ter­neh­men und auch nicht auf die Privat­per­son eines Käufers über. Ebenso muss der Käufer sämtli­che Rechte und Pflich­ten aller Arbeits­ver­trä­ge 1:1 übernehmen.

Wichtig ist, dass die GmbH Satzung und die geschlos­se­nen Gesell­schafts­ver­ein­ba­run­gen (Gesell­schaf­ter­ver­trag) berück­sich­tigt werden. Gerne beraten wir Sie zu Fallstri­cken bezüg­lich bestehen­der Vereinbarungen.

Recht­li­che Rahmenbedingungen

Zu unter­schei­den sind in diesem Zusam­men­hang unbedingt die Begrif­fe “Letter of Intent“ sowie “Unter­neh­mens­kauf­ver­trag“. Der Letter of Intent ist in Hinblick auf den zukünf­ti­gen Vertrags­ab­schluss unver­bind­lich und stellt eine Absichts­er­klä­rung vor der Käufer­prü­fung (DD) dar.

Der Unter­neh­mens­kauf­ver­trag stellt ein recht­lich verbin­den­des Dokument dar. Dennoch sollte beim GmbH Verkauf erfah­rungs­ge­mäß nicht auf den Letter of Intent verzich­tet werden.

Er trennt die Spreu der Inter­es­sen­ten vom Weizen und schafft eine verbind­li­che Klarheit zu den wichtigs­ten Parame­tern für einen Verkauf zwischen Käufer und Verkäufer.

Jede GmbH verfügt über eine Satzung oder einen Gesell­schafts­ver­trag. In diesem werden jegli­che Rechte und Pflich­ten zwischen den GmbH-Gesell­schaf­tern und der GmbH festge­hal­ten. Sollte ein allei­ni­ger Inhaber existie­ren, wird häufig auf eine Muster­sat­zung zurück­ge­grif­fen. Bei mehre­ren Inhabern hinge­gen gibt es häufig komple­xe Kontroll­rech­te und Verkaufs­be­schrän­kun­gen. Um mögli­che unerwünsch­te Regle­ments frühzei­tig zu erken­nen, sollte diese Satzung vor dem Erwerb der GmbH geprüft werden.Für Erwer­ber und Verkäu­fer einer GmbH ist es wichtig, solche Satzun­gen bereits früh zu prüfen. Auf diese Weise werden beim Notar unange­neh­me Überra­schun­gen vermieden.

Nächs­te Schritte

Als aufmerk­sa­mer Leser haben Sie bis zu dieser Stelle bereits wertvol­le Infor­ma­tio­nen zum Verkauf einer GmbH erhal­ten. Falls Sie nun aus der Theorie in die Praxis überge­hen möchten, können Sie hier Ihren Unter­neh­mens­wert berech­nen. Dies bietet Ihnen eine gute Basis für weite­re Entscheidungen.Sie wollen Ihre GmbH verkau­fen und haben zunächst andere Fragen? Eine profes­sio­nel­le M&A Beratung verschafft Ihnen Sicherheit.

Eine gesun­de (komplet­te) GmbH verkaufen

Als Verkäu­fer einer GmbH ist es ratsam, den gesam­ten M&A Prozess gründ­lich zu planen. Der Grund Ihrer Verkaufs­ent­schei­dung bestimmt in der Regel auch Ihre weiter­füh­ren­de Strate­gie. Sind Sie an einem zeitna­hen Verkauf inter­es­siert oder steht ein maxima­ler Verkaufs­preis im Vorder­grund? Wollen Sie 100 % oder erst einmal eine Betei­li­gung verkau­fen?I

m Einklang mit Ihrer M&A Strate­gie stellen Sie alle Verkaufs­un­ter­la­gen zusam­men. Eine angemes­se­ne Unter­neh­mens­be­wer­tung ist für den Prozess von zentra­ler Bedeu­tung. Details zu diesen wichti­gen Schrit­ten entneh­men Sie unserem Artikel zum Thema Firma verkau­fen. Es ist zudem auch sinnvoll, die Positi­on des Käufers nachzu­voll­zie­hen. Auf diese Weise können Sie sich auf mögli­che Konflik­te vorbereiten.

Grafik GmbH verkaufen bei 100 % der Anteile

Sie haben die erste Kontakt­auf­nah­me mit einem Inter­es­sen­ten durch­ge­führt und wollen mit dem mögli­chen Käufer nach der Unter­zeich­nung eines Lol den Prüfungs­pro­zess starten. Die Prüfung, auch Due Diligence (DD) genannt, beinhal­tet eine umfang­rei­che Sichtung aller relevan­ten Unter­la­gen eines Unternehmens.

Zwar können auch Sie als Verkäu­fer eine Due Diligence veran­las­sen, doch in der Regel ist es der Käufer, der diese Exper­ti­se nutzen möchte. Er möchte Risiken ausschlie­ßen und einen angemes­se­nen Kaufpreis entwi­ckeln. Mit einem Kaufan­ge­bot beginnt die Verhand­lungs­pha­se zwischen den beiden Partei­en. Wenn die Verhand­lun­gen mit einer Einigung enden, müssen die Modali­tä­ten vertrag­lich festge­hal­ten werden.

Den Abschluss findet der M&A Prozess in der Durch­füh­rungs- und eventu­el­len Überga­be­pha­se. Letzte­re kann in wenigen Tagen erfol­gen, aber einen sehr langen Zeitraum beanspru­chen  Detail­lier­te Infor­ma­tio­nen zu allen Facet­ten der Trans­ak­ti­on finden Sie ebenfalls im Artikel Firma verkau­fen.

Zwar ähnelt der allge­mei­ne Verkaufs­pro­zess einer GmbH dem Prozess beim Verkauf einer GmbH unter beson­de­ren Umstän­den, jedoch ergeben sich einige relevan­te Aspek­te, welche es spezi­ell beim Unter­nehmens­verkauf einer GmbH zu beach­ten gilt. Im Folgen­den behan­deln wir daher wichti­ge Spezi­al­fäl­le beim Verkauf einer GmbH.

GmbH Antei­le verkaufen

Das GmbHG stellt klar, dass GmbH-Antei­le veräu­ßert werden können, solan­ge keine Verein­ba­run­gen aus dem Gesell­schafts­ver­trag verletzt werden. Für den Verkauf von GmbH-Antei­len ist immer eine Unter­neh­mens­be­wer­tung zu empfeh­len. Die Trans­ak­ti­on weist starke Paral­le­len zum allge­mei­nen M&A-Prozess auf. Auch ein Notar ist erforderlich.

Eine insol­ven­te GmbH verkaufen

Es ist auch möglich, dass Sie eine insol­ven­te GmbH verkau­fen. Voraus­set­zung ist, dass die Firma noch nicht zur Insol­venz angemel­det ist. Zusätz­lich darf es keine Rückstän­de bei Sozial­ver­si­che­rungs­trä­gern geben.

Ein Vorteil des Verkaufs einer insol­ven­ten GmbH ergibt sich für Sie in direk­ter Weise: Der gute Ruf als Geschäfts­füh­rer kann vermut­lich erhal­ten bleiben (wenn denn die Rettung über den Verkauf auch gelingt). Ebenfalls bleibt vermut­lich mit neuen Eigen­tü­mern die Bonität erhal­ten. Die Insol­venz kann somit verhin­dert werden oder mit einem neuen Gesell­schaf­ter im Sinne des Geschäfts­mo­dells besser für die Zukunft der Unter­neh­mung genutzt werden. Hier gilt, wie bei allen M&A-Themen: Jeder Fall ist anders.

Des Weite­ren kann die Nachfol­ge­ge­sell­schaft einen eigenen Geschäfts­füh­rer bestel­len. Sie selbst als Verkäu­fer werden nicht mehr zur Befrie­di­gung von Schadens­er­satz­an­sprü­chen heran­ge­zo­gen. Straf­recht­li­che Konse­quen­zen werden vermieden.

Da die Insol­venz ein heikles Thema sein kann, ist eine indivi­du­el­le Beratung dringend zu empfehlen.

Kann man eine GmbH mit Schul­den verkaufen?

Eine GmbH kann mitsamt aller Schul­den veräu­ßert werden. Der Verkauf einer verschul­de­ten GmbH kann eine schnel­le sowie elegan­te Lösung für den Verkäu­fer sein. Geschäfts­füh­rer werden aus den entstan­de­nen Pflich­ten entlas­sen. Sie können etwaigen Haftungs­ri­si­ken und Schadens­er­satz­for­de­run­gen entge­hen, welche bei einer mögli­chen Regel­in­sol­venz durch Überschul­dung drohen würden.

Es gibt Inter­es­sen­ten, die an verschul­de­ten GmbHs inter­es­siert sind. Ein Inves­tor mit ausrei­chen­den Geldmit­teln kann von der Situa­ti­on profi­tie­ren. Wichtig ist jedoch, dass noch keine Insol­venz angemel­det wurde. Prüfen Sie daher bei drohen­der Insol­venz unbedingt Ihre Optionen.

GmbH Mantel verkaufen

Als Mantel­ge­sell­schaf­ten werden still­ge­leg­te Gesell­schaf­ten bezeich­net, die ihre bishe­ri­gen Tätig­kei­ten aufge­ge­ben haben. Der Käufer kann diesen Firmen­man­tel unter bestimm­ten Voraus­set­zun­gen wieder­be­le­ben. Er kann ihn dann ggf. auch mit einem anderen Unter­neh­mens­ge­gen­stand weiter nutzen. Es ist in der Regel so, dass die Recht­spre­chung in der entspre­chen­den Mantel­ver­wen­dung eine wirtschaft­li­che Neugrün­dung versteht. Sie behan­delt Käufer von Mantel­ge­sell­schaf­ten wie Gründer einer GmbH.

Dieser inter­es­san­te Vorgang kann je nach Zustand einer Unter­neh­mung und dem Geschäfts­mo­dell eine inter­es­san­te Varian­te sein. Da es aber auch hier Fallstri­cke gibt, sollte eine genaue Prüfung der Trans­ak­ti­on erfol­gen. Die Beratung einer erfah­re­nen Unternehmens­beratung ist ohne Zweifel sinnvoll.

GmbH verkau­fen zu welchem Preis ⇨ Bewer­tung der GmbH

Taschenrechner für GmbH verkaufen Preis berechnen

Es liegt auf der Hand, dass Verkäu­fer einen möglichst hohen Preis erzie­len möchten. Käufer wieder­um möchten beim Verkauf einer GmbH einen möglichst niedri­gen Kaufpreis bezah­len. Dieser Abschnitt soll sich nicht mit Verhand­lungs­ge­schick befas­sen. Es steht die Bewer­tung einer GmbH im FokusWie wird ein (möglichst) exakter Unter­neh­mens­wert berechnet?

Bild mit Link zum Unternehmenswertrechner

Für die Ermitt­lung einer Preis­vor­stel­lung ist eine Unter­neh­mens­be­wer­tung unerläss­lich. Eine Unter­neh­mens­be­wer­tung kann niemals einen “korrek­ten” Wert beschrei­ben. Jedoch liefert sie brauch­ba­re Orien­tie­run­gen oder sogar objek­ti­vier­te Einschätzungen.

Es stehen hierbei mehre­re Verfah­ren zur Auswahl. Jedes Verfah­ren bietet eine andere Kombi­na­ti­on aus Aufwand, benötig­ten Daten und Genau­ig­keit der Ausga­be. Dies beginnt etwa bei einer Faust­for­mel, die sich auf das EBIT (englisch “earnings before interest and taxes”, deutsch „Gewinn vor Zinsen und Steuern“) bezieht und als Multi­ples-Verfah­ren bezeich­net wird.

Börsen und Berater ermit­teln den Branchen­fak­tor für das jewei­li­ge Unter­neh­men und multi­pli­zie­ren ihn mit dem EBIT. Fertig.

Geeig­ne­te Branchen­fak­to­ren für kleine und mittle­re Unter­neh­men sind die sogenann­ten “KMU Multi­ples”. Es sind Erfah­rungs­wer­te, die aus frühe­ren, realen Trans­ak­tio­nen ermit­telt wurden. Dass diese Faust­for­mel ledig­lich eine grobe Orien­tie­rung liefern kann, liegt mit den wenigen benötig­ten Daten auf der Hand. Die indivi­du­el­len Beson­der­hei­ten von Firmen und Branchen werden nicht berücksichtigt.

Hinweis zu der Kaufpreis­er­mitt­lung durch ein sogenann­tes Multi­ple-Verfah­ren: Es gibt fortlau­fen­de Erfas­sun­gen realer Trans­ak­tio­nen und deren Werte. Daraus werden dann sehr grob Branchen-Cluster gebil­det und eine Spanne von - bis wieder­ge­ge­ben.
So kann also z. B. in einer Branche ein Multi­pli­ka­tor gerade bei kleinen Unter­neh­men zwischen 3 bis 7 liegen.

Die exakten und aktuel­len KMU Multi­ples, finden Sie hier.

Andere Bewer­tungs­ver­fah­ren, wie z.B. das Ertrags­wert­ver­fah­ren nach IDWS1 gehen indivi­du­ell auf alle Einzel­hei­ten einer Unter­neh­mung ein und vermit­teln somit ein viel realis­ti­sche­res Bild. Eine detail­lier­te Auflis­tung der Metho­den sowie einen prakti­schen Rechner finden  Sie im Artikel Unter­neh­mens­wert berech­nen.

GmbH Verkauf Steuern im Überblick (inkl. Musterrechnung)

Selbst­ver­ständ­lich erfolgt bei einem GmbH Verkauf eine nicht unerheb­li­che Besteue­rung. Es ist somit unver­zicht­bar, die Besteue­rung bei jeder M&A Trans­ak­ti­on zu berück­sich­ti­gen. Für den Verkauf einer Gesell­schaft mit beschränk­ter Haftung ist in Deutsch­land das sogenann­te Teilein­künf­te­ver­fah­ren anzuwen­den, welches im § 32d Abs. 2 Nr. 3 EStG definiert ist. Es legt eindeu­tig dar, wie die Einkünf­te des Gesell­schaf­ters bei einem GmbH Verkauf zu behan­deln sind. Zugleich können recht­li­che Konstruk­te vor einem Verkauf die Steuer­last auch erheb­lich mindern.

Veräu­ße­rungs­preis

800.000 €

- Stamm­ka­pi­tal

25.000 €

- Anwäl­te & Steuerberater

20.000 €

- Andere Kosten, z.B. M&A Berater

15.000 €

= Veräu­ße­rungs­ge­winn

740.000 €

Steuer­pflich­ti­ger Betrag (60%)

444.000 €

In diesem Beispiel müssen also 444.000 € nach dem persön­li­chen Steuer­satz versteu­ert werden.

Aufgrund der Bedeu­tung dieses Themas wird eine Vertie­fung mithil­fe des Artikels Unter­nehmens­verkauf Steuern angeraten.

Lesen Sie hier gern mehr zum Thema.

Auf welchem Portal die GmbH verkaufen

Um einen Käufer für die GmbH zu finden, ist es nahelie­gend, eine möglichst große Streu­ung der anony­men Verkaufs­in­for­ma­ti­on zu erzie­len. Poten­zi­el­le Käufer können sowohl natio­nal wie auch inter­na­tio­nal zu finden sein. Daher ist es sinnvoll, das Inter­net für eine breite Wirkung des Verkaufs­an­ge­bots zu nutzen.

Seriö­se und bekann­te Porta­le sind im deutsch­spra­chi­gen Raum “DUB”, “nexxt-change” sowie die “KERN Firmen­bör­se“. Die genann­ten Anbie­ter bieten Sicher­heit, einen sensi­blen Umgang mit den Daten sowie eine hohe Reich­wei­te. Dies sind die idealen Bedin­gun­gen, wenn Sie eine GmbH verkau­fen möchten.

Unser Exper­ten-Tipp: Einer­seits sollte eine Anzei­ge alle wichti­gen Infor­ma­tio­nen enthal­ten, um Inter­es­sen­ten anzuspre­chen. Anderer­seits können bestimm­te Infor­ma­tio­nen unbeab­sich­tig­te Folgen haben.

Wenn sich beispiels­wei­se aus der Anzei­ge ablei­ten lässt, welche GmbH zum Verkauf angebo­ten wird, kann die verlo­re­ne Anony­mi­tät zu Proble­men mit Kunden oder Mitar­bei­tern führen. Im schlimms­ten Fall kann dies dazu beitra­gen, dass der Unter­nehmens­kauf scheitert.

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Fehler vermei­den

Es gibt Risiken, die Sie unbedingt beim GmbH Verkauf vermei­den sollten:

Grafik zu den Risiken beim GmbH verkauf
  • Unzurei­chen­de Bezeich­nun­gen: Die Vertrags­ge­gen­stän­de müssen im Vertrag immer konkret beschrie­ben werden. Häufig werden einzel­ne Vermö­gens­ge­gen­stän­de verges­sen. Der Aufwand sollte niemals unter­schätzt werden.
  • Garan­tie­an­ga­ben und Schaden­er­satz­an­sprü­che: Es müssen alle Bilan­zen korrekt sein. Die Bilan­zen müssen wahrheits­ge­mäß erstellt werden. Sie müssen als Gesell­schaf­ter für die Bilan­zen Garan­tien abgeben. Ebenso für das Nicht­be­stehen weite­rer Verbind­lich­kei­ten. Sie können sich dabei auf gefähr­li­ches Glatt­eis begeben. Sie haften auch für Fehler, die etwa der Steuer­be­ra­ter bei der Erstel­lung der Bilan­zen gemacht hat. Im Zweifels­fall sind für den Verkäu­fer spezi­el­le M&A-Versicherungen zu empfehlen.
  • Haftung: Der wichti­ge Schutz des Käufers vor Rechts- und Sachmän­geln ist beim GmbH Verkauf sehr weitrei­chend. Ist ein Mangel bekannt gewor­den, so muss der Käufer den Verkäu­fer infor­mie­ren und dieser erhält Zeit zur Nacher­fül­lung. Sollte die Nacher­fül­lung nicht gesche­hen, ist der Käufer ggf. sogar berech­tigt, vom Kaufver­trag zurückzutreten.
  • Nachhaf­tung eines Gesell­schaf­ters nach Verkauf der GmbH ausschlie­ßen: Mit dem Verkauf übertra­gen Sie Ihre GmbH Antei­le und Ihre bis dahin inne gehal­te­ne Gesell­schaf­ter­stel­lung. Sie haften für nicht erbrach­te Einla­gen. Auch lange nach einem Verkaufs­pro­zess kann ein Insol­venz­ver­wal­ter nach den Verbind­lich­kei­ten suchen und diese nachfordern.
  • Weiter­füh­ren des Unter­neh­mens: Nach Vertrags­un­ter­zeich­nung und bis zur Übertra­gung der GmbH Antei­le können einige Wochen verge­hen. In der Zwischen­zeit können Sie als Gesell­schaf­ter noch Einfluss auf die Liqui­di­tät des Unter­neh­mens nehmen. So könnte Gewinn entnom­men werden.
    Es können Rechnun­gen nicht bezahlt werden. Wartun­gen und Repara­tu­ren sowie Inves­ti­tio­nen können unter­las­sen werden. Hierbei gibt es Haftungs­fal­len für Sie. Der Käufer könnte nun geltend machen, dass der Verlust ersetzt werden müsse. Um Strei­tig­kei­ten aus dem Weg zu gehen, sollte eine Past-Practi­ce-Klausel im Vertrag einge­baut werden.

Die erläu­ter­ten Stolper­stei­ne sollten nach Möglich­keit im Unter­neh­mens­kauf­ver­trag eindeu­tig festge­hal­ten werden.

Eine nützli­che Übersicht haben wir hier für Sie.

Welche Erfah­run­gen haben andere beim Verkauf einer GmbH gemacht?

Der Verkauf einer GmbH ist ein nicht zu unter­schät­zen­der Aufwand. Jedoch kann diese Belas­tung durch einen guten Partner deutlich reduziert werden. Orien­tie­ren Sie sich gerne auch an Erfah­rungs­be­rich­ten unserer Kunden.

Fazit

Der Verkauf einer GmbH ist ein spannen­des Thema mit diver­sen Strate­gien und Vorge­hens­wei­sen. Bereits bei der Berech­nung des Unter­neh­mens­wer­tes können Sie aus verschie­de­nen Formeln wählen. Diese weisen allesamt Vor- sowie Nachtei­le auf.

Erwägen Sie zudem Sonder­fäl­le? Wollen Sie etwa eine insol­ven­te GmbH oder eine Mantel GmbH verkau­fen? Dann ergeben sich neue Risiken – aber auch Möglichkeiten.

Der allge­mei­ne M&A Prozess zeich­net grund­sätz­lich eine hilfrei­che rote Linie. Es sind aber stets die indivi­du­el­len Gegeben­hei­ten zu berücksichtigen.

Das beson­de­re Projekt eines GmbH-Verkaufs bedingt eine hohe Profes­sio­na­li­tät und viel Erfah­rung in der Komple­xi­tät eines Firmen­ver­kaufs. Wie in anderen Branchen auch zählt im M&A-Segment die Erfah­rung und Serio­si­tät zu den wichtigs­ten Merkma­len für einen optima­len Firmen­ver­kauf.

FAQ

Wie kann ich sicher­stel­len, dass mein GmbH Verkauf erfolg­reich wird?

Stellen Sie sicher, dass Ihre Finan­zen in Ordnung sind. Finden Sie den richti­gen Käufer, der gut zu Ihrem Unter­neh­men passt. Verhan­deln Sie die Bedin­gun­gen des Verkaufs sorgfäl­tig aus. Holen Sie sich Hilfe von einem profes­sio­nel­len M&A-Berater.

Wie kann ich den richti­gen Käufer für meine GmbH finden?

Nutzen Sie Ihre persön­li­chen und beruf­li­chen Netzwer­ke, um poten­zi­el­le Käufer anzuspre­chen. Beauf­tra­gen Sie zudem einen Makler oder M&A-Berater, der Ihnen hilft, poten­zi­el­le Käufer zu identi­fi­zie­ren und zu kontaktieren.Klären Sie jedoch zuvor, wie weit diese Berater ohne Ihr Wissen am Markt agieren dürfen. Sichern Sie sich Einspruchs­rech­te für jeden Inter­es­sen­ten zu.

Wie kann ich den Wert meines GmbH Verkaufs maximieren?

Verge­wis­sern Sie sich zunächst, dass Ihre GmbH einen guten Ruf genießt, wirtschaft­lich stabil und erfolg­reich ist sowie eine attrak­ti­ve Perspek­ti­ve für die Zukunft hat. Als Nächs­tes sollten Sie einen objek­ti­vier­ten Markt­wert Ihrer Firma ermit­teln lassen.
Nehmen Sie sich Zeit, den Wert Ihrer Firma weiter zu entwick­len und vielleicht erst 2-3 Jahre später den Verkauf zu starten. 
Schließ­lich sollten Sie mit einer erfah­re­nen M&A Beratung zusam­men­ar­bei­ten, die Ihnen hilft, poten­zi­el­le Käufer zu finden und den bestmög­li­chen Kaufpreis für Ihr Unter­neh­men auszuhandeln.

Welches sind die häufigs­ten Fehler, die Verkäu­fer beim Verkauf ihrer GmbH machen?

Einer davon ist, dass sie den Wert ihres Unter­neh­mens nicht klar definie­ren und selbst wissen, welche Werte zu welchem Preis wie verkauft werden sollen.. Ein anderer besteht darin, dass sie keine profes­sio­nel­le Hilfe für die richti­ge Bewer­tung ihres Unter­neh­mens in Anspruch nehmen. Schließ­lich nehmen sich manche Verkäu­fer nicht die Zeit, die steuer­li­chen Auswir­kun­gen des Verkaufs ihrer GmbH zu verstehen.

 

Über den Autor

Wolfgang Bürger

Jahrgang 1971, Bankkauf­mann, FH-Studi­um der Betriebs­wirt­schafts­leh­re in der Fachrich­tung Banken/Finanzierung, zerti­fi­zier­ter syste­mi­scher Berater und Coach mit den Schwer­punk­ten Strate­gie­ent­wick­lung, Change-Manage­ment und Nachfol­ge­pro­zes­se in Unter­neh­men, Exper­te für Unter­neh­mens­nach­fol­gen. Dozent an diver­sen Akade­mien. . Mehr erfah­ren >