Zwei Männer gehen auf einem Pflastersteinweg in einem Garten spazieren

Unternehmens­nachfolge - Die emotio­na­le Seite der Medaille

Die Unternehmens­nachfolge ist kein sachli­ches Thema: Der Prozess ist zwar von juris­ti­schen und steuer­li­chen Forma­lis­men geprägt ist. Nichts­des­to­trotz hängt der Erfolg des Projek­tes letzt­end­lich von emotio­na­len Fakto­ren ab. Da zumeist das Lebens­werk eines Unter­neh­mers überge­ben wird, ist es nur verständ­lich, dass gerade der Überge­ber emotio­nal an das Thema herangeht. 

Wer ein Unter­neh­men gegrün­det, aufge­baut oder weiter­ent­wi­ckelt hat, weiß wie viel Herzblut und Arbeit dies bedeu­tet. Diese Lebens­zeit mit allen Höhen und Tiefen fordert die ganze Aufmerk­sam­keit eines jeden Unter­neh­mers. Bereits während des Verkaufs­pro­zes­ses kann es da schon mal zu emotio­na­len Ausbrü­chen kommen. Der Käufer oder Überneh­mer ist in diesem Fall gut beraten das notwen­di­ge Verständ­nis aufzu­brin­gen und weiter wertschät­zend zu verhan­deln. Hierzu haben wir bereits einen passen­den Beitrag auf der Berater­bör­se veröf­fent­licht. Die Beglei­ter einer Unternehmens­nachfolge müssen sich zudem vor Beginn des Veräu­ße­rungs­pro­zes­ses Gedan­ken machen, wie der Überge­ber auf seine Zeit nach der (hoffent­lich erfolg­rei­chen) Überga­be vorbe­rei­tet wird.

In unserer tägli­chen Praxis führen wir viele solcher vorbe­rei­ten­den Gesprä­che mit Unter­neh­mern. Fast allen Gesprächs­part­nern ist es wichtig, dass die Mitar­bei­ter auch nach dem Ausstieg des Unter­neh­mers “gut versorgt sind”. Wenn wir jedoch die Fragen gezielt auf die Person des Unter­neh­mers lenken, stellen wir fest, dass es hierzu ganz unter­schied­li­chen Reaktio­nen kommt.

Zum Einen gibt es die Unter­neh­mer, die den Überga­be­pro­zess sachlich betrach­ten. Sie meinen, dass ihnen die Zeit danach nicht wichtig ist, da dies ja schließ­lich “die Sache des Käufers” sei. Zum Anderen gibt es selbst­ver­ständ­lich auch dieje­ni­gen Überge­ber, die nicht richtig loslas­sen können, weil doch zu viele persön­li­che Gefüh­le im Weg stehen.

Sachlich oder unsach­lich - Die Zeit danach muss geplant sein

Was beide Unter­neh­mer­ty­pen eint ist der Lauf der Zeit. Irgend­wann kommt der Tag, an dem die Überga­be erfolgt. Der Unter­neh­mer schei­det dann aus seinem eigenen Unter­neh­men aus. Was dann häufig festge­stellt wird ist, dass geschäft­li­che Kontak­te nicht mit Freund­schaf­ten gleich­zu­set­zen sind. Diese Art der Bezie­hun­gen - Ausnah­men bestä­ti­gen auch hier immer die Regel - sind oft nur gelie­hen. Der Überge­ber muss sich dessen bewusst oder von seinem erfah­re­nen Beglei­ter darauf einge­stellt werden. Bereits im Vorfeld gehört es folglich zu den Aufga­ben, sich seinen Freun­des- und Bekann­ten­kreis genau anzuse­hen und ehrlich einzu­schät­zen. Hält der Kontakt nur, weil wirtschaft­li­che Inter­es­sen befrie­digt werden? Ist der Kontakt auch nach meiner Zeit als Unter­neh­mer noch aktiv? Dies zu hinter­fra­gen ist wichtig und der Unter­neh­mer sollte hier sehr ehrlich zu sich sein. Die ehrli­che und ernst­haf­te Ausein­an­der­set­zung mit diesem wichti­gen Punkt, kann den Überge­ber vor Enttäu­schun­gen bewah­ren. Daher muss sie unbedingt Teil einer erfolg­rei­chen Überga­be­stra­te­gie sein.

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Was ist bei einer Unternehmens­nachfolge emotio­nal zu beach­ten?

Die aller­meis­ten Unter­neh­mer haben viel Liebe und harte Arbeit in ihr “Baby” inves­tiert. Daher kann er im Überga­be­pro­zess etwas emotio­na­ler werden. Die Beglei­ter sollten sich daher frühzei­tig Gedan­ken machen, wie Sie den Überge­ber auf die Zeit nach der Überga­be vorbe­rei­ten. Praktisch allen ist es wichtig, dass es den Mitar­bei­tern auch unter dem neuen Eigen­tü­mer gut geht. In Bezug auf die eigene Person gibt es unter den Unter­neh­mern zwei Lager: Die einen sehen die Zeit nach dem Verkauf gelas­sen und in der Verant­wor­tung des Nachfol­gers. Die anderen können dagegen nur schwer loslassen. 

Was geschieht mit geschäft­li­chen Bezie­hun­gen im Überga­be­pro­zess?

Viele geschäft­li­che Bezie­hun­gen bestehen nur auf Zeit. Dies sollte dem Überge­ber unbedingt klar werden. Dazu gehört, sich den Bekann­ten­kreis genau zu betrach­ten und ehrlich einzu­schät­zen. Ist der Kontakt an wirtschaft­li­che Bedürf­nis­se gekop­pelt? Hält er auch nach meiner Zeit als Unter­neh­mer? Das ist ein emotio­nal ungemein wichti­ger Teil einer erfolg­rei­chen Überga­be­stra­te­gie. Daher sollte der Unter­neh­mer hier unbedingt ehrlich zu sich sein. Nur so kann er unange­neh­me Enttäu­schun­gen vermeiden.