750 Firmen­in­ha­ber stehen vor Unternehmens­nachfolge im Landkreis Kleve

Wie die Wirtschafts­för­de­rung Kreis Kleve in einem kürzlich in der WAZ erschie­nen Beitrag mitteil­te, suchen etwa 750 Betrie­be bis 2018 eine Unternehmens­nachfolge im Landkreis Kleve.

Diese Zahl zur Situa­ti­on der Unter­neh­mens macht die Bedeu­tung der von KfW Research auf Basis eines reprä­sen­ta­ti­ven KfW-Mittel­stand Panels im Jahre 2015 erstma­lig ermit­tel­ten bundes­wei­ten Zahlen sehr anschau­lich. Bis zum Jahre 2017 planen die Chefs von mehre­ren 100.000 mittel­stän­di­schen Firmen in Deutsch­land die Überga­be oder den Verkauf an einen Nachfol­ger. Das ist etwa jeder sechs­te Mittel­ständ­ler in Deutsch­land. Damit hängen etwa 4 Millio­nen Arbeits­plät­ze vom Gelin­gen dieser Unter­neh­mens­nach­fol­gen ab. Die Zahl bevor­ste­hen­der Generations­wechsel im Landkreis Kleve zeigt die Heraus­for­de­rung, vor der regio­na­le Wirtschafts­för­de­rer in der gesam­ten Bundes­re­pu­blik stehen.

Komple­xi­tät einer Unternehmens­nachfolge wird oft unterschätzt

Viele Unter­neh­mens­in­ha­ber unter­schät­zen den oft sehr komple­xen und langfris­tig angeleg­ten Prozess einer Unternehmens­nachfolge. Aber: „Nur wer zeitig den Nachfol­ge­pro­zess einlei­tet und bei Bedarf Fachleu­te seines Vertrau­ens einbe­zieht, schafft am Ende damit auch die Voraus­set­zun­gen, dass der Fortbe­stand des Unter­neh­mens gesichert werden kann“, sagt Norbert Wilder von der Wirtschafts­för­de­rung gegen­über der WAZ.

Selbst wenn es famili­en­in­ter­ne Unter­neh­mens-Nachfol­ger gibt, ist eine famili­en­in­ter­ne Überga­be nicht immer reibungs­los zu vollzie­hen. Nicht ausge­spro­che­ne Konflik­te müssen häufig erst besei­tigt werden. Hier hängt es sehr oft vom Geschick eines erfah­re­nen Wirtschafts­me­dia­tors ab, die Nachfol­ge­ge­nera­ti­on und die Überge­ber zusam­men zu bringen. Der Wille zur Überga­be ist eine Seite der Medail­le, das Loslas­sen nach der Überga­be ist die  andere.

Gibt es keine famili­en­in­ter­nen Nachfol­ger, so stellt sich als erstes die Frage wie ist mein Unter­neh­men aufge­stellt? Ist es fit für die Zukunft? Sind alle notwen­di­gen Inves­ti­tio­nen für eine erfolg­rei­che Zukunft getätigt oder in zumin­dest in Planung und finan­zier­bar. Gibt es klare Struk­tu­ren und klar definier­te Betriebs­ab­läu­fe? Ist das Zahlen­werk in Ordnung?

Klärungs­pro­zes­se benöti­gen Zeit

Wer diese Fragen bejahen kann stellt sich als nächs­tes die Frage: Wem kann ich mein Lebens­werk anver­trau­en? Wie finde ich geeig­ne­te Kandi­da­ten? Soll ich Wettbe­wer­ber direkt anspre­chen? Wie kann ich verhin­dern, dass meine betriebs­wirt­schaft­li­chen Daten und sonsti­ge Betriebs­ge­heim­nis­se nicht in falsche Hände kommen?

Schnell wird deutlich, dass das Finden des geeig­ne­ten Nachfol­gers, sowie der gesam­te Prozess bis es tatsäch­lich zu einem unter­schrifts­rei­fen Kaufver­trag kommt, sehr komplex ist. Auch viele recht­li­che und auch steuer­recht­li­che Fragen sind zu beantworten.

Klaus-Chris­ti­an Knuff­mann, auf Unter­neh­mens­nach­fol­gen im Mittel­stand spezia­li­sier­ter Unter­neh­mens­be­ra­ter aus Krefeld weist darauf hin, dass sich die Vorbe­rei­tun­gen für einen Unter­nehmens­verkauf von denen für einen famili­en­in­ter­nen Generations­wechsel wesent­lich unter­schei­den. Sehr häufig unter­schät­zen Unter­neh­mer den Abklä­rungs­auf­wand und fangen erst zu spät an die Nachfol­ge konkret zu planen. nach Art der Übertra­gung gilt es frühzei­tig die richti­gen Schrit­te einzuleiten.

Knuff­mann unter­streicht: „Wer böse und teure Überra­schun­gen bei der Nachfol­ge­pla­nung vermei­den möchte, sollte in jedem Fall profes­sio­nel­len Rat für diesen oft bis zu 2 Jahre dauern­den Prozess hinzuziehen.“

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