“Was erwartet mein Unternehmen, wenn ich gehe?” Diese Frage beschäftigt so manch einen Unternehmer im reiferem Lebensalter. Er hat sein Unternehmen aufgebaut und entwickelt und fühlt, daß die Zeit für Veränderung gekommen ist. Immer öfter wird er aus dem Familienkreis hören “Du solltest nun endlich einmal kürzer treten..!”.
Weder das “kürzer treten, noch die Weichenstellung für die Unternehmens Zukunft und -Nachfolge lassen sich von heute auf morgen umsetzen. Auch, wenn der “innere Beschluss” gefasst wurde und eine Entscheidung getroffen wurde, dauert ein erfolgreicher Nachfolgeprozess bis zu 4 Jahre. Aus diesem Grund sollte ein Firmeninhaber wichtige Fragen zur Unternehmensnachfolge vorab klären.
Vom Entschluss bis zum Beginn einer erfolgversprechenden Suche nach einem Unternehmensnachfolger sind in der Regel etliche Maßnahmen erforderlich, um das Unternehmen “nachfolgefähig” zu machen. Dazu muß ein Unternehmer vor einem Generationswechsel unter anderem die folgenden wichtigen Fragen beantworten:
- Die 3Ws: Was soll wann an wen übergeben werden?
- Soll die Firma in oder außerhalb der Familie fortgeführt werden
- Wann ist ein Firmenverkauf ratsam?
Egal ob eine Nachfolge innerhalb der Familie möglich ist oder ein externer Nachfolger gefunden werden muß; die gegebenen Strukturen müssen einem “neuen Chef” eine Zukunft ermöglichen. Da mittelständische Unternehmen auf die Persönlichkeit des Eigners zugschnitten und orientiert sind, müssen in der Organisation und Außendarstellung oft einige strukturelle Veränderungen vorgenommen werden.
Bilanz ordnen und interne Strukturen für eine erfolgreiche Übergabe schaffen
Ein weiterer wichtiger Schritt ist die Klärung der Eigentumsverhältnisse: Dazu gehören u.a. die Trennung von Firmen- und Privatvermögen, die Vorbereitung der Altersabsicherung und die Bereinigung der Bilanz im Rahmen der Unternehmensbewertung.
Ein wichtiges Thema betrifft den Wert des Unternehmens; erfahrungsgemäß ist es hierbei schwierig den “richtigen” Wert zu finden. Ein oft hoher “gefühlter und emotionaler Unternehmenswert” muss sich letztlich dem objektivierte Wert einer Unternehmensbewertung basierend auf den bisherigen Finanzergebnissen, Marktposition und den Zukunftsperspektiven anpassen. Letztendlich kann ein Unternehmen nur erfolgversprechend in eine Unternehmensnachfolge überführt werden, wenn der geforderte Verkaufspreis marktrealistisch ist. Ein Nachfolger wird ein Unternehmen darüber hinaus auch immer auf Basis der zukünftigen Ertragserwartungen bewerten.
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Über den Autor:
Thomas Dörr ist Partner von K.E.R.N – Die Nachfolgespezialisten in Frankfurt und begleitet Unternehmer bei der Unternehmensnachfolge sowie beim Unternehmensverkauf und Firmenkauf in Frankfurt, Wiesbaden und Hessen.
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