Claus Ruhe Madsen, PräsiÂdent der IHK zu Rostock, mahnt im Gespräch mit der Deutschen PresseÂagenÂtur (dpa) in eindringÂliÂchen Worten vor den Folgen ungenüÂgend vorbeÂreiÂteÂter UnterÂnehÂmensÂnachÂfolÂgen in MecklenÂburg-VorpomÂmern. Bis 2018 stehen nach einer Studie des InstiÂtuts für MittelÂstandsÂforÂschung 2.200 mittelÂstänÂdiÂsche UnterÂnehÂmen in der Region zur ÜbergaÂbe an. Der PräsiÂdent der IHK Rostock wies gegenÂüber der dpa darauf hin, dass viele UnterÂnehÂmen nicht optimal auf den GenerationsÂwechsel vorbeÂreiÂtet sind, weil mancher EigenÂtüÂmer nur noch „die FrüchÂte seiner Arbeit ernten wolle und dabei die BetriebsÂmitÂtel herunterwirtschafte“.
Auf Basis der Zahlen aus dem WirtschaftsÂmiÂnisÂteÂriÂum MecklenÂburg-VorpomÂmern ist das Problem noch wesentÂlich größer. Das MinisÂteÂriÂum schätzt, dass bis 2025 rund 10.000 BetrieÂbe ihre UnterÂnehÂmensÂnachÂfolÂgen in MecklenÂburg-VorpomÂmern organiÂsieÂren müssen. Diese Zahl macht deutlich, wie wichtig ein gelunÂgeÂner GenerationsÂwechsel für den einzelÂnen Betrieb aber auch für das wirtschaftÂliÂche WohlergeÂhen ganzer RegioÂnen ist.
KERN - UnternehmensÂnachfolge. ErfolgÂreiÂcher unterÂstreicht, dass die richtiÂge VorbeÂreiÂtung einer FirmenÂüberÂgaÂbe ein erfolgsÂkriÂtiÂscher Faktor ist. Wir erleben in unserer tägliÂchen Praxis, dass nicht alle MaßnahÂmen in VorbeÂreiÂtung eines UnterÂnehÂmensÂverÂkaufs getrofÂfen werden, um den erzielÂbaÂren Kaufpreis zu optimieÂren. NachfolÂgend weisen wir auf einige typische ProbleÂme beim GenerationsÂwechsel im MittelÂstand hin.
1. InvesÂtiÂtioÂnen werden vernachlässigt
GeboteÂne InvesÂtiÂtiÂonsÂmaßÂnahÂmen, etwa mit Blick auf eine DigitaÂliÂsieÂrung der ProdukÂtiÂon oder eines zeitgeÂmäÂßen AußenÂaufÂtritts, unterÂbleiÂben mit dem Blick auf den ansteÂhenÂden Verkauf oder weil der Inhaber überzeugt ist, dass es so „schon immer gut lief“. Dies macht das UnterÂnehÂmen unter UmstänÂden unattrakÂtiÂver für potenÂziÂelÂle ErwerÂber. Nach Claus Ruhe Madsen sollten VerkäuÂfer ihren Betrieb dagegen so betrachÂten, als ob sie ihn noch 30 weiteÂre Jahre leiten würden. Eine Studie der KfW wies bereits vor einiger Zeit auf den zunehÂmenÂden InvesÂtiÂtiÂonsÂstau hin.
2. WertiÂge DarstelÂlung des UnterÂnehÂmens wird nicht erstellt
Häufig fehlt es an einer tiefgeÂhenÂden UnterÂnehÂmensÂdarÂstelÂlung in einem Exposé. Dies würde aber die WertigÂkeit des UnterÂnehÂmens und damit die KaufpreisÂerÂwarÂtung unterÂstreiÂchen. Der positiÂve NebenÂefÂfekt: Mit der ErstelÂlung eines Exposés bereiÂten sich UnterÂnehÂmer optimal auf die bevorÂsteÂhenÂden GespräÂche vor und kennen die Stärken und SchwäÂchen aller BereiÂche Ihres Unternehmens.
3. Es gibt keine Unternehmensbewertung
In einigen Fällen sieht der VerkäuÂfer von einer UnterÂnehÂmensÂbeÂwerÂtung ab. Eine solches UnterÂnehÂmensÂwertÂgutÂachÂten würde jedoch helfen, in den VerhandÂlunÂgen die KaufpreisÂvorÂstelÂlung fundiert zu untermauern.
Darüber hinaus sind die wesentÂliÂchen Werte des UnterÂnehÂmens, die sich in den vertragÂliÂchen BezieÂhunÂgen zu Kunden, LiefeÂranÂten, VermieÂtern, LizenzÂgeÂbern etc. widerÂspieÂgeln, oftmals nicht schriftÂlich niederÂgeÂlegt oder systeÂmaÂtisch dokumenÂtiert. KaufinÂterÂesÂsenÂten greifen dies dann bei der UnterÂnehÂmensÂprüÂfung und argumenÂtieÂren zugunsÂten einer KaufpreisÂminÂdeÂrung. Ein profesÂsioÂnelÂles VertragsÂmaÂnageÂment wirkt solchen EntwickÂlunÂgen entgegen.
4. UnproÂfesÂsioÂnelÂler Umgang mit der Verkaufsabsicht
Mit der VerkaufsÂabÂsicht wird nicht diskret umgeganÂgen, etwa indem der UnterÂnehÂmensÂnaÂme schon in VerkaufsÂbörÂsen öffentÂlich gemacht wird oder das UnterÂnehÂmen zuminÂdest identiÂfiÂzierÂbar ist. Viele KaufinÂterÂesÂsenÂten beobachÂten über einen gewisÂsen Zeitraum den Markt. Fällt ihnen dabei auf, dass ein bestimmÂtes UnterÂnehÂmen nach längeÂrer Zeit noch immer zum selben Kaufpreis angeboÂten wird, so schlieÂßen sie, dass es sich entweÂder um ein schwer verkäufÂliÂches UnterÂnehÂmen oder eine zu hohe KaufpreisÂerÂwarÂtung handelt.
5. Das UnterÂnehÂmen ist nur ungenüÂgend auf einen unerwarÂteÂten Notfall vorbereitet
Über die InhalÂte des NotfallÂkofÂfers haben die meisten UnterÂnehÂmer bereits gehört. TrotzÂdem haben 70% aller deutschen FirmenÂinÂhaÂber ihren NotfallÂkofÂfer nicht oder nur unzureiÂchend gepackt. Fällt der Chef unerwarÂtet aus, wird es für kleine Firmen schnell existenzÂbeÂdroÂhend, weil z.B. keine KontenÂvollÂmachÂten vergeÂben oder StellÂverÂtreÂterÂreÂgeÂlunÂgen vereinÂbart und umgesetzt wurden. Ein unerwarÂteÂten Notfall kann dabei schnell zur ExistenzÂbeÂdroÂhung für ein UnterÂnehÂmen werden.
Die BegleiÂtung eines in der UnternehmensÂnachfolge speziaÂliÂsierÂten Beraters kann deshalb aus vielen Gründen wertvoll sein: Er bespricht mit dem VerkäuÂfer die MöglichÂkeiÂten zur KaufpreisÂopÂtiÂmieÂrung im Vorfeld, strukÂtuÂriert und plant den VerkaufsÂproÂzess, erstellt ein profesÂsioÂnelÂles Exposé und gegebeÂnenÂfalls eine BewerÂtung über das UnterÂnehÂmen, stellt sein Netzwerk für die Suche nach qualiÂfiÂzierÂten Käufern zur VerfüÂgung und prüft mögliÂche Käufer hinsichtÂlich der GeeigÂneÂtÂheit unter fachliÂchen, menschÂliÂchen und finanÂziÂelÂlen GesichtsÂpunkÂten. Darüber hinaus kann er den VerkäuÂfer während des gesamÂten VerkaufsÂproÂzesÂses begleiÂten und die Kaufpreis und KaufverÂtragsÂverÂhandÂlunÂgen profesÂsioÂnell unterÂstütÂzen. Einen Überblick zu den wichtigsÂten InhalÂten eines NotfallÂkofÂfers finden Sie hier.
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