Die Due Diligence: Bedeu­tung, Ablauf, Arten und Kosten [inkl. Checkliste]

Die Due Diligence nimmt eine beson­de­re Stellung im gesam­ten M&A Prozess ein. Sie stellt eine umfas­sen­de Unter­neh­mens­prü­fung dar, deren Ausgang den weite­ren Verlauf der Verhand­lun­gen maßgeb­lich beein­flusst. Obwohl sie allein noch keinen Erfolg eines Unter­neh­mens­ver­kaufs garan­tie­ren kann, ist sie doch eine wichti­ge Basis. So verwun­dert es nicht, dass ihr in der Regel große Aufmerk­sam­keit geschenkt wird.

Dieser Artikel erläu­tert sowohl die formel­le Bedeu­tung sowie Zielset­zung der Due Diligence als auch das Vorge­hen in der Praxis. Nicht zuletzt geben wir eine Übersicht über die verschie­de­nen Arten einer Due Diligence, inklu­si­ve Vendor Due Diligence – mehr dazu weiter unten.

Eine Vendor Due Diligence (VDD) ist die Prüfung eines Verkaufs­ob­jekts im Auftrag des Verkäufers.

Zudem bieten wir Orien­tie­run­gen für Zeit und Kosten sowie den Umfang in Form einer Due Diligence Checkliste.


Due Diligence Defini­ti­on: Was ist eine Due Diligence Prüfung?

Die Due Diligence ist eine gründ­li­che Risiko­prü­fung aller relevan­ten Berei­che, wenn Sie eine Firma kaufen wollen. Sie dient der Überprü­fung der Infor­ma­tio­nen, auf denen das bishe­ri­ge Inter­es­se des poten­zi­el­len Firmen­käu­fers basiert, die jedoch noch nicht kontrol­liert wurden. Neben weite­ren Berei­chen stehen in der Regel recht­li­che, steuer­li­che und wirtschaft­li­che Aspek­te im Vordergrund.


Was bedeu­tet Due Diligence auf Deutsch?

Der engli­sche Ausdruck „due diligence“ wird zwar in dieser Form auch im deutsch­spra­chi­gen Raum verwen­det, lässt sich aber sinnge­mäß auch mit „im Verkehr gebote­ne Sorgfalt“ oder „Sorgfalts­pflicht“ überset­zen. Handli­cher lässt sich im Gespräch auch die Formu­lie­rung „sorgfäl­ti­ge Prüfung“ verwen­den. Der Käufer prüft also alle Details zum vom Verkäu­fer angebo­te­nen Unternehmen.

Was ist das Ziel einer Due Diligence Prüfung?

Grund­sätz­lich kann jede Due Diligence einen indivi­du­el­len Schwer­punkt besit­zen. Die Idee einer sorgfäl­ti­gen Prüfung ist nicht auf bestimm­te Berei­che beschränkt. Das überge­ord­ne­te Ziel ist jedoch stets, Chancen und Risiken einer M&A Trans­ak­ti­on zu bestim­men und idealer­wei­se einzuschränken.

Die Infor­ma­tio­nen einer DD sind wichtig, um zu entschei­den, ob ein Kauf bzw. Verkauf überhaupt statt­fin­den kann und zu welchen Bedin­gun­gen der Unter­neh­mens­kauf­ver­trag möglich ist.

Due Diligence Prüfun­gen: Vortei­le und Nachteile

Grund­sätz­lich kann jede Due Diligence einen indivi­du­el­len Schwer­punkt besit­zen. Die Idee einer sorgfäl­ti­gen Prüfung ist nicht auf bestimm­te Berei­che beschränkt. Das überge­ord­ne­te Ziel ist jedoch stets, Chancen und Risiken einer M&A Trans­ak­ti­on zu bestim­men und idealer­wei­se einzuschränken.

Die Infor­ma­tio­nen einer DD sind wichtig, um zu entschei­den, ob ein Kauf bzw. Verkauf überhaupt statt­fin­den kann und zu welchen Bedin­gun­gen der Unter­neh­mens­kauf­ver­trag möglich ist.

Vortei­le der Due Diligence Prüfung:

  • Sie bietet eine umfas­sen­de Prüfung der Geschäfts­tä­tig­keit, des Geschäfts­mo­dells und der Finan­zen eines Unter­neh­mens oder einer Organisation.
  • Sie kann helfen, poten­zi­el­le Proble­me und Risiken (aber auch Stärken und Schwä­chen) zu identi­fi­zie­ren, die den Erfolg einer M&A Trans­ak­ti­on beein­flus­sen könnten.
  • Sie kann helfen, Umsatz, Kosten und Ertrag im Detail zu verste­hen und ggf. Inhal­te aufzu­de­cken, die sonst nicht entdeckt werden könnten.
  • Sie kann beiden an einem Unter­nehmens­kauf betei­lig­ten Partei­en Gewiss­heit und Sicher­heit geben.

Nachtei­le der Due Diligence Prüfung:

  • Sie kann eine kostspie­li­ge und zeitauf­wen­di­ge Analy­se sein.
  • Es kann schwie­rig sein, alle für eine gründ­li­che Prüfung des Unter­neh­mens erfor­der­li­chen Infor­ma­tio­nen zu erhalten.
  • Es kann sich als schwie­rig erwei­sen, die Richtig­keit der bereit­ge­stell­ten Infor­ma­tio­nen umfas­send zu überprüfen.
  • Es kann schwie­rig sein, die Ergeb­nis­se zu inter­pre­tie­ren und auf der Prüfung basie­rend, Entschei­dun­gen zu treffen.

Was wird geprüft?

Es gibt keine grund­sätz­li­chen Einschrän­kun­gen, welche Unter­la­gen im Rahmen einer Due Diligence Prüfung einge­se­hen werden können. Im üblichen Fall sichten der Käufer und seine M&A Beratung Unter­la­gen, die ihnen vom Verkäu­fer entwe­der in Akten­ord­nern oder in einer siche­ren, geschütz­ten und inter­net­ba­sier­ten Platt­form bereit­ge­stellt werden, auch Daten­raum genannt.

In den meisten Fällen handelt es sich um steuer­li­che, recht­li­che und finanz­wirt­schaft­li­che (sowie ggf. weite­re) Dokumen­te, Unter­la­gen und Verträ­ge, die im Detail überprüft werden. Hieraus ergeben sich weite­re Fragen, die der Verkäu­fer wahrheits­ge­mäß beant­wor­ten sollte. Beson­ders sensi­ble Perso­nen, Kunden oder Firmen­da­ten dürfen auch neutra­li­siert sein und werden über einen „Schlüs­sel“ im finalen Kaufver­trag dann aufgedeckt.

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Was ist der Due Diligence Report?

Der Due Diligence Report besteht in der Regel aus drei Haupt­tei­len: einer Zusam­men­fas­sung, einer Finanz­ana­ly­se und einer Bewer­tung der poten­zi­el­len Risiken und Chancen, die mit der Trans­ak­ti­on verbun­den sind. Der Bericht enthält häufig auch eine Analy­se der Wettbe­werbs­po­si­ti­on des Unter­neh­mens, eine Überprü­fung der recht­li­chen Verpflich­tun­gen und Risiken sowie eine Überprü­fung des Manage­ments und, wenn vorhan­den, der Corpo­ra­te Governance.

Die Zusam­men­fas­sung gibt einen Überblick über den Due Diligence Prozess und fasst die Schluss­fol­ge­run­gen der Unter­su­chung zusam­men. Es ist wichtig zu beach­ten, dass die Zusam­men­fas­sung nicht als Ersatz für den vollstän­di­gen Bericht angese­hen werden sollte.

Die Zusam­men­fas­sung sollte ausrei­chend detail­liert sein, damit die Leser des Berichts die grund­sätz­li­chen Ergeb­nis­se der Unter­su­chung verste­hen können.


Im Detail: Was ist eine Enhan­ced Due Diligence Prüfung?

Die erwei­ter­te Sorgfalts­pflicht (Enhan­ced Due Diligence, EDD) ist ein wichti­ger Aspekt des Know Your Custo­mer (KYC) Prozes­ses. Es handelt sich dabei um einen Prozess, der Finanz­in­sti­tu­ten und anderen Organi­sa­tio­nen helfen soll, ihre Kunden und die von ihnen ausge­hen­den Risiken zu identi­fi­zie­ren und zu verste­hen. Er wird bei beson­ders großen und für eine Branche relevan­ten Trans­ak­tio­nen angewen­det. In der großen Mehrzahl aller Trans­ak­tio­nen gibt es diesen Umfang nicht.

Er wird verwen­det, um das Poten­zi­al zu bewer­ten, in Geldwä­sche, Terro­ris­mus­fi­nan­zie­rung und andere illega­le Aktivi­tä­ten verwi­ckelt zu sein. Enhan­ced Due Diligence ist ein umfas­sen­der Prozess, der sieben wichti­ge Schrit­te umfasst. Diese Schrit­te sind:

Current Progress
Current Progress
Current Progress
Current Progress
Current Progress
Current Progress
Current Progress
Current Progress
  1. Identi­fi­zie­rung und Verifi­zie­rung des Kunden
  2. Beurtei­lung der Quelle des Vermö­gens und der Mittel des Kunden
  3. Bewer­tung der geschäft­li­chen Aktivi­tä­ten des Kunden
  4. Bestim­men des Risiko­pro­fils des Kunden
  5. Unter­su­chung der Identi­tät des Kunden
  6. Prüfung der Finanz­in­for­ma­tio­nen des Kunden
  7. Durch­füh­ren einer Hintergrundüberprüfung

Jeder dieser Schrit­te muss unter­nom­men werden, um den EDD-Prozess vollstän­dig abzuschlie­ßen. Alle Schrit­te der Sorgfalts­pflicht müssen abgeschlos­sen sein, um das Risiko des Kunden richtig einschät­zen zu können.


Due Diligence Checkliste

Wenn Sie wissen möchten, welche Punkte im Detail geprüft werden, empfeh­len wir Ihnen, ein Blick in unsere Due Diligence Check­lis­te zu werfen.


Wo im Verkaufs­pro­zess findet eine Due Diligence statt?

Üblicher­wei­se wird die Due Diligence im Anschluss an die Unter­zeich­nung des „Letter of Intent“ einge­lei­tet. Der LoI stellt einen Meilen­stein im M&A Prozess dar, der ein deutli­ches Inter­es­se beider Partei­en bekun­det und wichti­ge Elemen­te für den späte­ren Kaufver­trag beinhaltet.

Auf dieser Vertrau­ens­ba­sis können die sensi­blen Unter­la­gen zur Sichtung freige­ge­ben werden. Damit ist die Due Diligence Prüfung ein entschei­den­der Prüfbau­stein, um eine Basis für die nachfol­gen­den Verhand­lun­gen darstel­len zu können.

Wer führt eine Due Diligence durch?

Obwohl sowohl der Käufer als auch Verkäu­fer eine Due Diligence ansto­ßen kann, ist es für gewöhn­lich der poten­zi­el­le Käufer, der sie durch­führt. Ausnah­me ist eine sogenann­te Vendor Due Diligence (VDD) durch den Verkäufer. 

Offen­ba­ren die vom Verkäu­fer zur Verfü­gung gestell­ten Unter­la­gen auch alle Risiken? In vielen Fällen übergibt der Kaufin­ter­es­sent vorab einen umfang­rei­chen Fragen­ka­ta­log an den Verkäu­fer. Dieser berei­tet dann danach die Einsicht­nah­me der Unter­la­gen vor.

Was nicht gefragt wird und keine bedeut­sa­me Relevanz hat, muss auch nicht vorge­legt werden.

Während der Käufer die Due Diligence zwar initi­iert, führt er sie in opera­ti­ver Hinsicht kaum selbst­stän­dig aus. Je nach indivi­du­el­lem M&A Anwen­dungs­fall wird ein Team von Spezia­lis­ten erfor­der­lich sein, um alle Unter­la­gen fachkun­dig prüfen zu können. So kommt es, dass Anwäl­te, Steuer­be­ra­ter und auch M&A Berater durch den Käufer zum Einsatz kommen.
Grafik zum Due Diligence Zeitpunkt
Grafik zum Due Diligence Ablauf

Due Diligence Ablauf

Während je nach Einzel­fall indivi­du­el­le Prüfungs­mus­ter zum Einsatz kommen können, hat sich in der Praxis ein 5-Stufen Modell für den Ablauf der Prüfung etabliert.

Nach dem Klären der Ziele und Fokus­punk­te findet eine Vorre­cher­che durch die einge­setz­ten Exper­ten statt. Diese Vorre­cher­che gibt einen Überblick über wichti­ge Teilaspek­te und beson­de­ren Prüfungsbedarf.

Es folgt die Prüfung der einzel­nen Teilbe­rei­che, die in einer Zusam­men­stel­lung der Ergeb­nis­se mündet. Die Präsen­ta­ti­on erfolgt häufig in Form übersicht­li­cher Model­le, etwa der SWOT-Analy­se Modell (Stärken, Schwä­chen, Chancen, Risiken).

Aus diesen Ergeb­nis­sen werden Empfeh­lun­gen für das weite­re Vorge­hen abgeleitet.


Welche Due Diligence Arten gibt es?

Aufgrund der unter­schied­li­chen Schwer­punk­te einer Due Diligence Prüfung haben sich in der Praxis einzel­ne Formen der Due Diligence etabliert. Obwohl sie grund­sätz­lich ähnli­chen Mustern folgen, unter­schei­den sie sich im Detail.

Grafik der verschiedenen Due Diligence Arten

Tax Due Diligence (TDD)

Im Rahmen der steuer­recht­li­chen Überprü­fung wird die steuer­li­che Situa­ti­on des Zielun­ter­neh­mens und ihre maßgeb­li­chen steuer­li­chen Einfluss­fak­to­ren und Risiko­fak­to­ren unter­sucht. Die TDD struk­tu­riert zugleich den Unter­nehmens­verkauf Ablauf im Sinne der Kaufpreis­struk­tur für den Käufer.

Hier geht es insbe­son­de­re darum, dass über eine entspre­chen­de Struk­tu­rie­rung des Unter­neh­mens­kaufs Abschrei­bungs­mög­lich­kei­ten für den Kaufpreis und eine steuer­scho­nen­de Finan­zie­rung ermög­licht werden. Und darüber hinaus natür­lich steuer­li­che Risiken geprüft werden.

Techni­cal Due Diligence (TDD)

Die TDD unter­sucht den techni­schen Zustand von Anlagen und Gebäu­den. Ziel ist es, die techni­schen Anlagen und Gebäu­de zu bewer­ten sowie Instand­set­zungs- und Moder­ni­sie­rungs­po­ten­zia­le heraus­zu­ar­bei­ten. Diese Analy­se legt z. B. einen versteck­ten Inves­ti­ti­ons­stau offen.

HR Due Diligence (HR DD)

Die Human Resour­ces Due Diligence ist eine Form der Due Diligence, die eine strate­gi­sche und sorgfäl­ti­ge Prüfung, Bewer­tung und Analy­se der gesam­ten Perso­nal­stra­te­gie und -elemen­te eines Unter­neh­mens umfasst. Im Vorder­grund stehen hierbei Führungs­struk­tu­ren, Führungs­pro­zes­se, perso­nal­wirt­schaft­li­che Instru­men­te und Syste­me sowie die Unternehmenskultur.

Red Flag Due Diligence (RF DD)

Eine Red Flag (rote Flagge setzen) in einer DD ist ein Signal der Käufer­sei­te, die den gesam­ten M&A Prozess gefähr­den kann. Die entspre­chen­de Due Diligence unter­sucht häufig vorab und schnell gezielt Hinder­nis­se für den weite­ren Verlauf der Gesprä­che. Die können etwa eine proble­ma­ti­sche Finanz­la­ge oder offen­sicht­li­che Fehler in den vorge­leg­ten Dokumen­ten sein.

IT Due Diligence (ITDD)

Durch die zuneh­men­de Digita­li­sie­rung vieler Unter­neh­mens­be­rei­che kommt der Prüfung der Infor­ma­ti­ons­tech­no­lo­gie ein höherer Stellen­wert zu. Die IT Due Diligence unter­sucht die IT-Quali­tät und –Sicher­heit sowie die Zukunfts­si­cher­heit eines Unter­neh­mens.

Environ­men­tal Due Diligence (EDD)

Die EDD unter­sucht die Umwelt­qua­li­tät des Unter­neh­mens, seiner Anlagen und Gebäu­de. Hierbei wird beispiels­wei­se geprüft, mit welchen Belas­tun­gen bzw. Altlas­ten aus indus­tri­el­ler oder techni­scher Vornut­zung das Unter­neh­men konfron­tiert ist. Zusätz­lich dazu wird der Stand­ort im Hinblick auf einen zukünf­ti­gen Schutz­sta­tus (wie z. B. Vogel­schutz­ge­bie­te etc.) beurteilt.

Schließ­lich werden Gebäu­de­schad­stof­fe (z. B. Asbest in den Immobi­li­en) erhoben, die bei Abbruch- oder Umbau­ar­bei­ten zusätz­li­che Kosten verur­sa­chen können. Zuneh­mend wird die Energie­ef­fi­zi­enz ein wichti­ger Teil der EDD. Dieser Bereich wird zumeist in Verbin­dung mit einer Techni­cal Due Diligence bearbeitet.

Commer­cial Due Diligence (CDD)

Bei der CDD werden die Absatz­märk­te auf Markt­an­tei­le, Segmen­tie­rung, Wachs­tum und Wettbe­werbs­si­tua­ti­on unter­sucht. Zusätz­lich werden die Stärken und Schwä­chen des Unter­neh­mens untersucht.

Die Commer­cial Due Diligence findet eher bei größe­ren Trans­ak­tio­nen Anwen­dung. Bei kleine­ren Trans­ak­tio­nen verschafft sich der Erwer­ber während der Erarbei­tung des Business­plans einen Überblick über die in dieser Analy­se unter­such­ten Fragestellungen.

Legal Due Diligence (LDD)

Die LDD überprüft daher alle recht­li­chen Aspek­te mit inter­nen und exter­nen Vertrags­part­nern des Unter­neh­mens auf recht­li­che Risiken und anhän­gi­ge Rechtsstreitigkeiten.

So werden z. B. bestehen­de Miet- und Pacht­ver­hält­nis­se, Mitar­bei­ter­ver­trä­ge, Beschaf­fungs- und Liefer­ver­trä­ge oder z. B. auch urheber­recht­li­che, arbeits­recht­li­che und kartell­recht­li­che Aspek­te einer Legal Due Diligence Prüfung unterzogen.

Market Due Diligence (MDD)

Die Market Due Diligence Prüfung ist ein Prozess, bei dem markt­be­zo­ge­ne Infor­ma­tio­nen gesam­melt, bewer­tet und analy­siert werden, um die Machbar­keit einer poten­zi­el­len Geschäfts­mög­lich­keit zu ermitteln.

Dazu gehören die Erfor­schung und Bewer­tung eines Zielmark­tes, die Analy­se der Angebo­te von Wettbe­wer­bern, die Bewer­tung der Kunden­be­dürf­nis­se und -präfe­ren­zen sowie das Verständ­nis der Wettbewerbslandschaft.

Finan­cial Due Diligence (FDD)

Die FDD validiert die in der Unter­neh­mens­be­wer­tung gemach­ten Angaben und analy­siert die finan­zi­el­len Chancen und Risiken des Zielun­ter­neh­mens. Dazu gehört, die nachhal­tig erziel­ba­ren Erträ­ge zu ermit­teln, Cashflows sowie Bilan­zen und Jahres­ab­schlüs­se auszu­wer­ten und den Geschäfts­plan zu plausibilisieren.

Vendor Due Diligence (VDD)

Bei der Vendor Due Diligence ist es der Verkäu­fer, der die Prüfung proak­tiv in Auftrag gibt. Es wird (nur dann ist diese VDD nachhal­tig) ein unabhän­gi­ger Dritter beauf­tragt, das Unter­neh­men vorab umfas­send zu prüfen. Die Ergeb­nis­se werden dem poten­zi­el­len Käufer samt aller anderen relevan­ten Unter­la­gen vorge­legt. Dies kann den Prozess beschleu­ni­gen und für Vertrau­en sorgen. Aller­dings trägt dabei der Verkäu­fer den höheren Kostenanteil.

Immobi­li­en Due Diligence (IDD)

Die IDD unter­sucht Besitz- und Mietver­hält­nis­se bezüg­lich Immobi­li­en, die entwe­der zum Betrieb des Unter­neh­mens zum Einsatz kommen oder ledig­lich zum Vermö­gen gezählt werden. Zustand, Verpflich­tun­gen oder langfris­ti­ge Perspek­ti­ven der Immobi­li­en sind nur ausge­wähl­te Punkte, die hier geprüft werden.


5 häufi­ge Fragen zum Thema Due Diligence

Was ist eine Sorgfalts­pflicht beim Unternehmenskauf?

Sorgfalts­pflicht ist eine Überset­zung für die “Due Diligence Prüfung”. Sie ist ein Prozess der Recher­che und Überprü­fung von Fakten, Zahlen und anderen Infor­ma­tio­nen im Zusam­men­hang mit einer bestimm­ten Geschäfts­trans­ak­ti­on oder Inves­ti­ti­on. Sie dient dazu, Risiken zu verrin­gern oder auszu­schal­ten und sicher­zu­stel­len, dass alle relevan­ten Infor­ma­tio­nen berück­sich­tigt werden, bevor eine Verein­ba­rung getrof­fen wird.

Was sind die verschie­de­nen Arten von Due Diligence Prüfungen?

Es gibt verschie­de­ne Arten von Due Diligence Prüfun­gen einschließ­lich Finan­cial Due Diligence, Legal Due Diligence oder auch IT Due Diligence. Jede Art von Due Diligence Prüfung umfasst eine Reihe unter­schied­li­cher Aktivi­tä­ten, einschließ­lich Recher­che, Analy­se und Bewertung.

Wie läuft ein Due Diligence Prozess ab?

Der Due Diligence Prozess beginnt norma­ler­wei­se mit einer gründ­li­chen Prüfung von Unter­la­gen, die vom Unter­neh­men bereit­ge­stellt werden. Anschlie­ßend können weite­re Recher­chen, Inter­views und Prüfun­gen durch­ge­führt werden, um die vollstän­di­ge Due Diligence Prüfung abzuschließen.

Wie lange dauert die Due Diligence Prüfung?

Durch die unter­schied­li­chen Ansprü­che an die Unter­neh­mens­prü­fung kann auch die Dauer nicht mit einer allge­mein­gül­ti­gen Pauscha­le bezif­fert werden. Die Erfah­rung zeigt jedoch, dass ein Zeitraum von 3 bis 4 Wochen mit bis zu sechs Monaten für die Due Diligence Prüfung eines Unter­neh­mens möglich ist.

Selbst­ver­ständ­lich treten sehr kleinen Kaufob­jek­ten auch Zeiträu­me von nur 2 Wochen ein. Eine Dauer von 4 bis 6 Wochen sollte jedoch auch bei optimis­ti­scher Planung berück­sich­tigt werden.

Welche Kosten entste­hen bei Due Diligence Prüfungen?

Aufgrund der bisher vorge­leg­ten Infor­ma­tio­nen ist ersicht­lich, dass keine seriö­se Schät­zung für die Kosten einer vollstän­di­gen Due Diligence Prüfung gemacht werden kann. Größe des Trans­ak­ti­ons­ob­jekts, Ansprü­che an den Prüfungs­um­fang und Umfang der einge­setz­ten Exper­ten haben allesamt einen erheb­li­chen Einfluss auf die letzt­end­li­chen Kosten.

Als unver­bind­li­che Orien­tie­rung, die ledig­lich als grobe Schät­zung betrach­tet werden darf, kann eine Faust­re­gel hinzu­ge­zo­gen werden: Die Kosten der Due Diligence Prüfung liegen je nach Verkaufs­preis einer Unter­neh­mung zwischen 2 und 5 % der gesam­ten Transaktionssumme.


Über den Autor

Portrai Nils Koerber von KERN M&A Beratung für Unternehmensverkauf und Unternehmensnachfolge

Nils Koerber

Jahrgang 1964, Ausbil­dung und Studi­um als Kaufmann und Betriebs­wirt, zerti­fi­zier­ter Coach und Trainer für Nachfol­ge­pro­zes­se in Famili­en­un­ter­neh­men, ausge­bil­de­ter Media­tor (Wirtschafts­me­dia­ti­on) und Konflikt­mo­de­ra­tor. Seit 2004 Mitbe­grün­der und Inhaber von KERN - Unternehmens­nachfolge. Erfolg­rei­cher. Langjäh­rig erfah­re­ner Prakti­ker in allen Fragen der Unternehmens­nachfolge in Famili­en­un­ter­neh­men. Spezia­li­siert auf M&A-Prozesse im Mittel­stand. Mehr erfah­ren >