Eine UnternehmensÂnachfolge, ob innerÂfaÂmiÂliÂär oder Verkauf, löst schon bei den meisten UnterÂnehÂmern UnsicherÂheit aus. Erst recht gilt das für die MitarÂbeiÂter des UnterÂnehÂmens, deren ArbeitsÂplätÂze vom GelinÂgen der NachfolÂge abhänÂgig sind. Im Vorfeld einer NachfolÂge stellt sich deshalb meist die Frage, zu welchem Zeitpunkt MitarÂbeiÂter inforÂmiert oder einbeÂzoÂgen werden sollten.
In unserer BeratungsÂpraÂxis werden wir sehr häufig mit dieser Frage konfronÂtiert. Wenn nicht, wird sie aktiv in der Beratung mit angesproÂchen. Bei einer innerÂfaÂmiÂliäÂren ÜbergaÂbe erledigt sich das Problem meist von selbst, da der/ die Nachfolger(in) bekannt ist und schon im Betrieb mitarÂbeiÂtet. Hier liegt die HerausÂforÂdeÂrung in einem reibungsÂloÂsen Übergang der ZustänÂdigÂkeiÂten, der allzu oft durch hohe EmotioÂnaÂliÂtät beeinÂflusst wird. In diesen Fällen hat es sich als sehr zielfühÂrend erwieÂsen, den ÜbergaÂbeÂproÂzess mit klaren MeilenÂsteiÂnen gemeinÂsam festzuÂleÂgen und zu beschreiÂben, noch bevor es zu ProbleÂmen kommt.
InnerÂfaÂmiÂliäÂre GenerationsÂwechsel erforÂdern klare Zuständigkeiten
Steht hingeÂgen ein UnterÂnehmensÂverkauf an, ist die SachlaÂge schon anders. Da sich ein VerkaufsÂproÂzess über einen Zeitraum von ein bis drei Jahren hinzieÂhen kann und häufig von RückschläÂgen begleiÂtet wird, ist die GeheimÂhalÂtung oft entscheiÂdenÂder für den Erfolg. ErfahÂren die MitarÂbeiÂter schon zu Beginn von den VerkaufsÂabÂsichÂten, wächst mit zunehÂmenÂder Dauer des Verkaufs die UnsicherÂheit über die Zukunft des BetrieÂbes und mögliÂcherÂweiÂse der Druck, sich anderÂweiÂtig zu orienÂtieÂren. Sind auch noch InvesÂtoÂren im Spiel, kommen verstärÂkend noch NegativÂschlagÂzeiÂlen oder auch GerüchÂte über einen PersoÂnalÂabÂbau und übergeÂstülpÂte UnterÂnehÂmensÂkulÂtuÂren hinzu. Das alles kann zu einer Welle von KündiÂgunÂgen und damit zum AusverÂkauf des wertvolÂlen Firmen-Know How’s führen.
MitarÂbeiÂterÂinÂforÂmaÂtiÂon beim UnterÂnehmensÂverkauf sollte eher später erfolgen
Um die GeheimÂhalÂtung im Rahmen eines FirmenÂverÂkauÂfes sicherÂzuÂstelÂlen, gilt es einige Dinge zu berückÂsichÂtiÂgen. ZuallerÂerst ist zu prüfen, ob der UnterÂnehÂmer nicht im Vorfeld schon „geplauÂdert“ hat. Ist das auszuÂschlieÂßen, empfiehlt es sich, eine StrateÂgie für den gesamÂten Prozess auszuÂarÂbeiÂten und möglichst alle EventuaÂliÂtäÂten zu berücksichtigen.
Dazu gehören unter anderem die folgenÂden Fragestelllungen:
- Welche UnterÂlaÂgen sind für den VerkaufsÂproÂzess notwenÂdig und können diese durch den UnterÂnehÂmer unaufÂfälÂlig beschafft werden?
- Müssen evtl. MitarÂbeiÂter unter VerschwieÂgenÂheitsÂpflicht ins VertrauÂen gezogen werden? Sind hierfür zusätzÂliÂche VertrauÂlichÂkeitsÂerÂkläÂrunÂgen notwendig?
- Wie kann bei der AusschreiÂbung des VerkaufsÂanÂgeÂboÂtes InterÂesÂse geweckt und trotzÂdem die AnonyÂmiÂtät gewahrt bleiben?
- Wie kann bei der AufheÂbung der AnonyÂmiÂtät die VertrauÂlichÂkeit bei den KaufinÂterÂesÂsenÂten abgesiÂchert werden?
- Wo finden die VerhandÂlunÂgen statt?
- Wann und in welcher Form können InterÂesÂsenÂten eine BetriebsÂbeÂsichÂtiÂgung durchführen?
Sind alle SchritÂte des ProzesÂses sauber geplant, organiÂsiert und werden von den BeteiÂligÂten eingeÂhalÂten, gelingt in der Regel ein geheiÂmer Ablauf des ProzesÂses. Danach ist es allerÂdings ebenso wichtig, die anschlieÂßenÂde KommuÂniÂkaÂtiÂon zu MitarÂbeiÂtern, Kunden und LiefeÂranÂten zeitnah und profesÂsioÂnell zu gestalÂten. InsbeÂsonÂdeÂre bei einem BetriebsÂüberÂgang ist auf die rechtÂzeiÂtiÂge – im §613a BGB vorgeÂschrieÂbeÂne – schriftÂliÂche MitarÂbeiÂterÂinÂforÂmaÂtiÂon beim UnterÂnehmensÂverkauf zu achten.
Markus Neuner, stellÂverÂtreÂtenÂder Leiter des Bereichs Recht, Steuern bei der IHK München und OberbayÂern rät deshalb auf dem UnterÂnehÂmerÂtag des LandkreiÂses PfaffenÂhoÂfen zum Thema UnternehmensÂnachfolge, dass sich FirmenÂinÂhaÂber für Ihre UnternehmensÂnachfolge profesÂsioÂnell unterÂstütÂzen lassen sollten: „Eine UnternehmensÂnachfolge ist meistens eine von vielen EmotioÂnen begleiÂteÂte einmaÂliÂge LebensÂentÂscheiÂdung eines UnterÂnehÂmers. Die richtiÂge KommuÂniÂkaÂtiÂon mit allen BeteiÂligÂten ist dabei ein wesentÂliÂcher ErfolgsÂfakÂtor dieses herausÂforÂdernÂden Prozesses.“
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