Deutsche Famili­en­un­ter­neh­mer sind im Schnitt 53 Jahre alt

Deutsche Famili­en­un­ter­neh­mer altern zuneh­mend: Dies bestä­tigt eine Befra­gung der Credit­re­form und der KfW, an der sich 1200 Inhaber kleiner und mittle­rer Unter­neh­men betei­lig­ten. Viele Famili­en­un­ter­neh­men stehen daher in den kommen­den Jahren vor einer Überga­be an die nächs­te Generation. 

Entspre­chend der Alters­struk­tur haben viele Firmen­in­ha­ber den anste­hen­den Generations­wechsel auf der Agenda (43 Prozent); in rund 25% aller Unter­neh­men laufen bereits konkre­te Planun­gen für die Unternehmens­nachfolge. Bei rund 24 Prozent aller Unter­neh­men ist der Stabwech­sel bereits einge­lei­tet worden.

Famili­en­un­ter­neh­mer wissen um Langfristigkeit

Im Vergleich zu Studi­en frühe­rer Jahrgän­ge ist die Nachfol­ge­pro­ble­ma­tik vielen Senior­un­ter­neh­mern bewusst. Denn: In nur jedem zehnten Unter­neh­men steht der Stabwech­sel in den nächs­ten drei Jahren an. Rund 41 Prozent aller Firmen­in­ha­ber denken daran, ihre Firma in den nächs­ten zehn Jahren einem Unter­neh­mens­nach­fol­ger zu überge­ben. Auch wenn der Generations­wechsel bei rund der Hälfte der Unter­neh­men (48 Prozent) erst in mehr als zehn Jahren geplant ist, gehen viele deutsche Famili­en­un­ter­neh­mer die Nachfol­ge bereits frühzei­tig an. Wunsch­mo­dell ist bei rund der Hälfte der Befrag­ten (52%) die Weiter­ga­be des Unter­neh­mens in der eigenen Familie. Andere Studi­en verwei­sen jedoch darauf, dass nur gut ein Drittel aller Unter­neh­men von einem Nachfol­ger aus der Familie weiter­ge­führt werden. Die Weiter­füh­rung durch Führungs­kräf­te (Manage­ment-buy-Out; MBO) ist für 40 Prozent der Senio­ren ein Thema, ein Verkauf kommt für rund 50% der Firmen­in­ha­ber in Frage. Für etwa jedes achte Unter­neh­men mit weniger als fünf Mitar­bei­tern kommt wahrschein­lich nur die Still­le­gung des Unter­neh­mens in Frage. Ein Grund dafür dürfte die hohe Abhän­gig­keit des opera­ti­ven Geschäf­tes von der Persön­lich­keit des Inhabers sein.

Unter­neh­mens­nach­fol­gen sind komple­xer und emotio­nal herausfordernd

Für deutsche Famili­en­un­ter­neh­mer stellt sich die Unternehmens­nachfolge als komple­xer Prozess dar: So wünschen sich die Befrag­ten eine Verrin­ge­rung des bürokra­ti­schen Aufwands bzw. äußer­ten in jedem fünften Fall den Wunsch nach mehr Beratung. Viele Unter­neh­mer erken­nen mittler­wei­le, dass das komple­xe Projekt ihrer eigenen Unternehmens­nachfolge nur schwer neben dem fordern­den Tages­ge­schäft geleis­tet werden kann. “Alles beginnt im Prinzip mit der Frage was, wann an wen überge­ben werden soll”, sagt Ingo Claus, auf Unternehmens­nachfolge und Generations­wechsel spezia­li­sier­ter Berater in Osnabrück.

Außer­dem sollte der emotio­na­le Faktor bei einem Generations­wechsel nicht unter­schätzt werden. So rät Markus Neuner, stell­ver­tre­ten­der Leiter des Bereichs Recht, Steuern bei der IHK München und Oberbay­ern auf dem Unter­neh­mer­tag des Landkrei­ses Pfaffen­ho­fen zum Thema Unternehmens­nachfolge, dass sich deutsche Famili­en­un­ter­neh­mer beim Stabwech­sel profes­sio­nell unter­stüt­zen lassen sollten: „Eine Unternehmens­nachfolge ist meistens eine von vielen Emotio­nen beglei­te­te einma­li­ge Lebens­ent­schei­dung eines Unter­neh­mers. Die richti­ge Kommu­ni­ka­ti­on mit allen Betei­lig­ten ist dabei ein wesent­li­cher Erfolgs­fak­tor dieses heraus­for­dern­den Prozesses.“

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