Die Unternehmensnachfolge durch Unternehmerinnen stand im Mittelpunkt unserer dreiteiligen Workshop-Serie. Wir sprachen mit einer KERN-Partnerin über ihre Erfahrungen und Resultate anlässlich ihres Workshops „FRAU.KAUFT.UNTERNEHMEN“ in Köln.
Unternehmensnachfolge als echte Karriere- und Lebensoption
Ihr Workshop befasste sich mit den Learnings von Nachfolgerinnen. Dabei richtete er sich an alle Frauen und Töchter, die Unternehmensnachfolge als echte Karriere- und Lebensoption ansehen. Zudem bot er ihnen den Austausch mit Gleichgesinnten. Wie hat sich denn Ihr Teilnehmerinnenkreis zusammengesetzt?
Die Teilnehmerinnen kamen aus den unterschiedlichsten Bereichen: Zunächst Interim Managerinnen und Führungskräfte, die sich auf den Weg in die Selbständigkeit gemacht haben und Unternehmerinnen, die durch einen strategischen Zukauf wachsen wollten. Dazu kamen eine Bank-Beraterin aus dem Private Banking, eine Beraterin zur betrieblichen Altersvorsorge, sowie ein Coach. Also allesamt eine bunte Mischung, die aufgrund der Vielzahl unterschiedlicher, beruflicher Erfahrungen hervorragende Gelegenheiten zum „Blick über den Tellerrand“ boten.
Zu meinen wichtigsten Learnings aus diesem Workshop zählen:
1. Das Interesse am Knowhow zum Unternehmenskauf steigt weiter an
Die Teilnehmerinnen waren zielgerichtet und sind sehr interessiert in den Workshop gegangen. Schnell kristallisierte sich ein Schwerpunkt aus der umfangreichen Agenda heraus: die holistische Betrachtung des Unternehmenskaufes. Aber auch der allgemeine Ablauf, mögliche Stolpersteine, die Unternehmensbewertung sowie die Finanzierungsmöglichkeiten, vor allem bei Teilkäufen oder der Hinzuziehung von Kapital für die Wachstumsstrategie, waren sehr gefragte Informationen.
2. Frauen lernen und profitieren miteinander - das zahlt auf Effektivität ein
Allein das Thema Unternehmenskauf für sich bietet schon reichlich Stoff für eine mehrtägige Workshop-Serie. Auf der einen Seite beleuchteten wir die emotionalen und internen Faktoren beim Unternehmenskauf und auf der Anderen die hard facts. Der Workshop bot einen offenen Austausch sowohl bei den persönlichen Motiven als auch bei den Erläuterungen zum Kaufprozess seitens der Teilnehmerinnen. Daraus ergab sich eine sehr gelungene und ergebnisreiche Veranstaltung. Es bewahrheitet sich immer wieder: Frauen tauschen sich gerne aus und möchten voneinander profitieren und lernen. Sie haben eher ein geringes Wettbewerbsverhalten, dafür aber einen höheren Willen zur Kollaboration. Wir waren eine bunte Mischung. Dadurch war für alle etwas dabei und jeder konnte von den verschiedenen Perspektiven auf das Thema profitieren - Networking inklusive. Dementsprechend konnten einige Learnings von Nachfolgerinnen ausgetauscht werden. So ist es nicht verwunderlich, das die ersten Teilnehmerinnen schon eine weiteren Workshop mit dem Thema: „Vom Unternehmenswert zum Kaufpreis“ anregten.
Meine Empfehlungen für Nachfolgerinnen
Erstens: Klären Sie umfassend und ehrlich die Frage nach ihrem persönlichen „Warum?“.
Ein Unternehmenskauf ist nicht das Ziel, sondern Mittel zum Zweck. Ihre Motivation muss deshalb groß genug sein um möglichen Problemen jederzeit souverän begegnen zu können. Es gibt vielfältige Gründe für einen Unternehmenskauf: monetäre, der Wunsch eigenständig, kreativ selber etwas gestalten zu können, unabhängig von übergeordneten Hierarchien agieren zu können. Oder ist es Ihr Traum von einem eigenen Lebenswerk? Die Antwort auf ihr individuelles „Warum“ muss stark genug sein, um Sie von der Idee „Unternehmenskauf“ über den Prozess bis zur vollständigen Umsetzung und weit darüber hinaus zu motivieren und Widerständen zu trotzen.
Zweitens: Schaffen Sie Klarheit innerhalb Ihrer Familie - Wie steht sie zu Ihrem Vorhaben?
Gesetzt der Fall es gibt eine Familie - Unterstützt sie Ihre Pläne, wie steht sie zu den damit verbundenen Chancen und Risiken? Welche Sicherheiten müssen Sie geben? Wie kann im Falle eines Scheiterns das Privatvermögen für Ihre Familie bewahrt werden? Sind Sie die Alleinverdienerin und ist Ihre Familie auf Ihr regelmäßiges Einkommen angewiesen? Sie müssen womöglich zeitliche Einschränkungen im Zusammenleben mit Ihrer Familie, zumindest vorübergehend, in Kauf nehmen. Sind Sie selbst dazu bereit?
Drittens: Machen Sie eine Aufstellung Ihrer Finanzen und Eigenmittel.
Wieviel Eigenkapital können Sie in das Projekt mit einbringen? Bevor Sie überhaupt ein Unternehmen kaufen, haben Sie schon Kosten – wie z.B. durch Steuerberater, M&A Berater, Finanzierungsberater, etc. Selbst wenn es anfänglich nur Zeit ist, die Sie investieren müssen, verursacht diese auch Opportunitätskosten. Bei der Kaufpreisfinanzierung müssen Sie Eigenkapital vorweisen. Und hier gilt die Faustregel: Je höher der Anteil am Gesamtpreis desto höher ist auch die Bereitschaft der Bank Ihnen eine Finanzierung zu gewähren.
Das sind nur drei wichtige Empfehlungen für die Vorbereitung eines erfolgreichen Unternehmenskaufes. All diese Überlegungen sollte man sich vorab durch den Kopf gehen lassen. Unabhängig davon empfehlen wir von KERN – Die Nachfolgespezialisten einen Transaktions- und Branchenerfahrenen externen Berater in Ihren Übernahmeprozess mit einzubeziehen. Allein schon, um kostspielige Fehler zu vermeiden. Das haben auch die Learnings von Nachfolgerinnen gezeigt.
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Beim Workshop kamen Frauen aus unterschiedlichsten Kontexten zusammen. Dadurch konnten Sie ihre vielfältigen Perspektiven auf verschiedene Punkte der Unternehmensnachchfolge austauschen. Als Schwerpunkt ergab sich hierbei die holistische Betrachtung des Unternehmenskaufs.
Der Workshop zeigt: Frauen interessieren sich immer mehr für Know-how zum Unternehmenskauf. Die Interessentinnen haben verschiedenste Hintergründe. Zudem lernen sie von- und miteinander. Dadurch erhöhen sie ihre eigene Effektivität.
1. Sie sollten ihr Warum klären. Nur so können sie Hindernisse im Nachfolgeprozess überwinden.
2. Die Rückendeckung der Familie für das Projekt Unternehmensnachfolge einholen. Hier spielen neben dem Zeitaufwand besonders auch finanzielle Aspekte eine Rolle. Schließlich sollte die Familie nicht ausschließlich von der Nachfolge abhängig sein. 3. Aufstellung der Finanzen und Eigenmittel. Schon vor dem Unternehmenskauf fallen Kosten an. Und: Je höher der Anteil an Eigenkapital, desto höher die Chancen auf eine Finanzierung.