Unternehmensnachfolge im Handwerk- 3 Beraterinnen im Meeting

Wertvol­le Erfah­run­gen von Frauen in der Unternehmensnachfolge

Die Unternehmens­nachfolge durch Unter­neh­me­rin­nen steht im Mittel­punkt unseres dreitei­li­gen Inter­views. Wir sprachen mit einer KERN-Partne­rin über die Gründe für ihr Engage­ment, Frauen und Töchter in der Unternehmens­nachfolge zu beraten. 

Welche Erfah­run­gen machen Frauen in der Unternehmensnachfolge?

Während meiner jahre­lan­gen Laufbahn im Mittel­stand habe ich viel über das Funktio­nie­ren von Famili­en­un­ter­neh­men gelernt. Ich habe während meiner aktiven Zeit als Geschäfts­füh­re­rin immer beide Seiten beglei­tet, die der Nachfol­ge und die der Überga­ben, wenn ich sozusa­gen meinen Nachfol­ger einge­ar­bei­tet habe. Zu meinen spannends­ten Erfah­run­gen während der Unternehmens­nachfolge zählten:

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Unter­nehmens­kauf (M&A) - Selbstän­dig­keit oder Strate­gie für Wachstum

1) Komple­xi­tät in der Nachfol­ge ist herausfordernd

Mein erstes einschnei­den­des Erleb­nis war, als mein damali­ger Arbeit­ge­ber in der Schweiz von einem spani­schen Famili­en­un­ter­neh­men übernom­men wurde. Die inter­kul­tu­rel­le Seite der Übernah­me war sehr komplex und hat hohe Ansprü­che an die Integra­ti­on und den Change Manage­ment Prozess gestellt, denn es trafen sehr unter­schied­li­che kultu­rel­le Werte und Unter­neh­mens­wer­te aufeinander.

2) Rollen­wech­sel in der Unternehmensnachfolge

Das zweite einschnei­den­de Erleb­nis war, als man mir dann die Führung eines der Tochter­un­ter­neh­men angebo­ten hatte. Über Nacht bin ich aus meinem Team heraus zur Vorge­setz­ten gewor­den. So oder ähnlich fühlen sich Junior-Chefs, wenn sie plötz­lich die Allein­ver­ant­wor­tung für ein Unter­neh­men überneh­men müssen. Die Erfah­run­gen die ich gemacht habe waren einer­seits schmerz­lich, weil man natür­lich auch Fehler gemacht hat. Anderer­seits waren sie aber auch sehr erfreu­lich, da man Erfol­ge verbu­chen konnte.

Tipps für Frauen beim Unternehmensverkauf

  • Erstens: Eine gute Vorbe­rei­tung ist Voraus­set­zung für eine reibungs­lo­se Übergabe.
  • Zweitens: Ehrlich zu sich selbst sein. Sich die Fragen zu beant­wor­ten: „Was macht die DNA meines Unter­neh­mens aus?“ und „Was war mein persön­li­cher Beitrag zum Erfolg meines Unter­neh­mens?“. Ohne dieses Nachden­ken und Wissen wird die Nachfol­ge zum willkür­li­chen Prozess und bedroht die Überga­be. Denn die Suche nach einem passen­den Nachfol­ger kann nur dann funktio­nie­ren, wenn ich die richti­gen Maßstä­be und Krite­ri­en definiert habe.
  • Drittens: Die Mitar­bei­ter recht­zei­tig infor­mie­ren und einbin­den. Auch für die Mitar­bei­ter ist es wichtig, dass sie offen und ehrlich über die Verän­de­run­gen infor­miert und einge­bun­den werden. Nur so werden sie mit dem Nachfol­ger die neue Reise motiviert und gerne antreten.

Was kann Unter­neh­mens­nach­fol­gen komplex machen?

Wenn unter­schied­li­che Werte­sys­te­me und Unter­neh­mens­wer­te aufein­an­der treffen. Dies stellt häufig hohe Anfor­de­run­gen an die Integra­ti­on und das Change Management.

Welche Heraus­for­de­run­gen bringt der Rollen­wech­sel in der Unternehmens­nachfolge?

Häufig wird man über Nacht zur Vorge­setz­ten und muss plötz­lich Allein­ver­ant­wor­tung für ein Unter­neh­men überneh­men. Fehler können hier sehr schmerz­haft sein, Erfol­ge aber auch sehr erfreulich. 

Was ist wichtig beim Unter­nehmens­verkauf?

Beson­ders wichtig ist die gute Vorbe­rei­tung des Unter­neh­mens­ver­kaufs. Dazu gehört, ehrlich zu sich selbst zu sein und die Mitar­bei­ter frühzei­tig mit einzubinden.