Auch in der Region Osnabrück wird die UnternehmensÂnachfolge ein wichtiÂgeÂres Thema. In den nächsÂten Jahren stehen laut einer Studie über 12.000 Firmen in NiederÂsachÂsen zur UnternehmensÂnachfolge an. Dabei müssen UnterÂnehÂmer irgendÂwann in ihrer KarrieÂre zwei wichtiÂge Fragen beantÂworÂten: Wann ist der richtiÂge Zeitpunkt für die ÜbergaÂbe meines UnterÂnehÂmens? Wie gehe ich den GenerationsÂwechsel richtig an.
Auf diese Fragen gingen Ingo Claus von K.E.R.N – Die NachfolgeÂspezialisten – Osnabrück und ChrisÂtoph Hahn, freibeÂrufÂliÂcher UnterÂnehÂmensÂentÂwickÂler, Trainer und Coach beim 17. Business-Frühstück des StadtÂmarÂkeÂtingÂverÂeins GeorgsÂmaÂriÂenÂhütÂte ein. GastgeÂber war diesmal die BrockÂschmidt GmbH & Co. KG, die gerade selbst eine ÜbergaÂbe von Senior Reiner BrockÂschmidt zu Junior Daniel BrockÂschmidt erlebt.
UnternehmensÂnachfolge ist immer komplex
Hahn unterÂstrich, dass eine NachfolÂgeÂreÂgeÂlung immer komplex ist, denn oft dominieÂren psychoÂloÂgiÂsche FaktoÂren über die SachloÂgik. Gerade bei der innerÂfaÂmiÂliäÂren NachfolÂge sprechen SenioÂren und JunioÂren oftmals nicht offen über viele Themen. Gerade bei der innerÂfaÂmiÂliäÂren UnternehmensÂnachfolge sind die beteiÂligÂten ParteiÂen nicht nur UnterÂnehÂmer sondern auch MitglieÂder einer Familie.
Um diesen Konflikt aufzuÂlöÂsen ist ein KlärungsÂproÂzess auf beiden Seiten notwenÂdig. Für einen ÜbergeÂber kann es wichtig sein, eine Vision für das „schwarÂze Loch“ nach der ÜbergaÂbe zu entwiÂckeln. Ein ÜbergeÂber sollte sich fragen, ob die neue AufgaÂbe in seinen eigenen LebensÂplan passt. Dies sind nur zwei Fragen, die im Rahmen dieses KlärungsÂproÂzesÂses zu beantÂworÂten sind. Hier hilft es auch manchÂmal, einen neutraÂlen ModeraÂtor oder Coach in diesen Prozess einzuÂbeÂzieÂhen, an dessen Ende ein schriftÂlich fixierÂter ÜbergaÂbeÂplan stehen sollte.
FamiliÂenÂinÂterÂne UnternehmensÂnachfolge wird seltener
Denn immer öfter passiert es, dass potenÂtiÂelÂle familiÂenÂinÂterÂne NachfolÂger die Option zur ÜbernahÂme des FamiliÂenÂunÂterÂnehÂmens ausschlaÂgen. Denn weniger als 40 Prozent aller FamiliÂenÂunÂterÂnehÂmen werden aktuell im Rahmen einer familiÂenÂinÂterÂnen UnternehmensÂnachfolge überführt und nur 13 Prozent aller FamiliÂenÂunÂterÂnehÂmen schafÂfen die ÜbergaÂbe in die dritte GeneraÂtiÂon. Etwa sieben Prozent aller UnterÂnehÂmensÂnachÂfolÂgen kommen unerwarÂtet aufgrund von Unfall, KrankÂheit oder Tod.
Nicht vorhanÂdeÂner NotfallÂkofÂfer ist existenzbedrohend
Von dieser EntwickÂlung sind auch UnterÂnehÂmensÂnachÂfolÂgen in der Region Osnabrück nicht ausgeÂnomÂmen. Deshalb stellÂte Ingo Claus auch die Frage in die Runde: „Haben Sie Ihren persönÂliÂchen NotfallÂkofÂfer gepackt, wenn sich zum Beispiel die Frage stellt, wer KrediÂte und GehälÂter weiterÂzahlt oder wo der FirmenÂschlüsÂsel liegt?“ 70 Prozent aller UnterÂnehÂmer haben für diesen Fall nur unzureiÂchend vorgeÂsorgt. Im schlimmsÂten Fall droht ohne VorsorÂge die Insolvenz.
SchließÂlich sollte sich jeder FirmenÂinÂhaÂber fragen, was er wann an wen und wie übergeÂben will. In manchen Fällen bietet sich FremdÂmaÂnageÂment für das familiÂenÂeiÂgeÂne UnterÂnehÂmen an, in manchen Fällen ist der Verkauf eine gute Option.
Es ist auf jeden Fall wichtig, ÜbergangsÂreÂgeÂlunÂgen und andere wichtiÂge Themen schriftÂlich und oft auch notariÂell festzuÂhalÂten. Einen wichtiÂgen Rat gab Claus für den Fall, dass die UnternehmensÂnachfolge geschafft ist: „KommuÂniÂzieÂren Sie offen und feiern Sie die ÜbergaÂbe mit Ihren Kunden, LiefeÂranÂten und Ihren Mitarbeitern.“
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Fotos: © StadtÂmarÂkeÂting Georgsmarienhütte

