Die Suchstrategien von Unternehmenskäufern standen im Mittelpunkt einer Veranstaltung der von der Wirtschaftsförderung des Landkreises Osnabrück, WIGOS, organisierten Veranstaltungsserie „NACHFOLGE konkret“. Für Unternehmenskäufer bietet die Alterung mittelständischer Firmeninhaber viele Chancen.
Bereits heute ähneln viele Branchen einem Käufermarkt. Daher haben Firmenkäufer bei einer Vielzahl von Unternehmensangeboten eine große Auswahl. Der von vielen Familienunternehmen geprägte Landkreis Osnabrück macht bei dieser bundesweiten Entwicklung ebenso keine Ausnahme. Ein Unternehmermangel droht.
Unterschiedliche Suchstrategien von Unternehmenskäufern
Referent Ingo Claus von KERN – Die Nachfolgespezialisten in Osnabrück beleuchtete in seinem Vortrag das Thema von unterschiedlichen Seiten. Er beantwortete die Frage: Warum bietet die demografische Entwicklung Chancen für wachstumsorientierte Familienunternehmen in der Region? Ferner ging er auf die unterschiedlichen Typen von Unternehmenskäufern ein. Zudem zeigte er ihre unterschiedlichen Suchstrategien auf. Weiterhin erklärte er, welche Plattformen und Netzwerke Unternehmenskäufer nutzen. Außerdem beschrieb er deren Erwartungen an einen gut vorbereiteten Verkaufsprozess.
Daraus ergeben sich für expandierende Unternehmen auf der Suche nach Markterweiterungen. Ebenso bietet diese Entwicklung für Existenzgründerinnen und -gründern viele Chancen. So können sie gesunde und etablierte Unternehmen übernehmen.
Axel Kolhosser vom Unternehmensservice der WIGOS zeigte sich überzeugt: „Die gute wirtschaftliche Entwicklung überdeckt aktuell den Fakt, dass bereits eine Mehrheit aller Familienunternehmer in der Region älter als 50 Jahre ist. Deshalb werden viele Firmenchefs in den kommenden Jahren ihre Unternehmensnachfolge regeln.“
Familieninterne Unternehmensnachfolgen gehen zurück
Wie im bundesweiten Trend wird es im Landkreis Osnabrück ebenfalls weniger familieninterne Generationswechsel geben. Dies bestätigt auch die bundesweite Studie von KERN – Die Nachfolgespezialisten: Bereits heute sind rund 5.600 Mittelständler im IHK Bezirk Osnabrück älter als 50 Jahre. In der Region stehen damit rund 60% aller Unternehmer der Region in den nächsten Jahren vor der Aufgabe, die eigene Unternehmensnachfolge zu organisieren.
Denn die Erfahrung zeigt: Für gut vorbereitete Unternehmen ist der komplexe Prozess einer Unternehmensnachfolge erfolgversprechender als für die unvorbereitete Konkurrenz.
Perspektivwechsel lohnen sich
„Ein Unternehmensverkäufer sollte bei der Vorbereitung eines Unternehmensverkaufs immer die Brille eines Interessenten aufsetzen. Damit bekommt er ein Gefühl dafür, was sein Unternehmen für einen potenziellen Käufer besonders spannend, oder auch uninteressant macht“, erläuterte Claus. Aus diesem Grund ist die gründliche Vorbereitung eines Unternehmensverkaufs immer eine lohnende Investition. Denn eine gute Vorbereitung beseitigt bereits im Vorfeld mögliche Verkaufshemmnisse. Der positive Nebeneffekt: Der abgebende Firmenchef ist perfekt auf seinen Unternehmensverkauf vorbereitet. Und er kennt die Suchstrategien von Unternehmenskäufern.
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Ein Unternehmensverkäufer sollte immer auch die Käuferperspektive beachten. Dadurch bekommt er ein Gefühl für die Stärken und Schwächen seines Unternehmens. Aber auch eine gründliche Vorbereitung hilft beim Unternehmensverkauf und beseitigt frühzeitig mögliche Verkaufshemmnisse.