Woran liegt es, dass insbeÂsonÂdeÂre in den FamiliÂenÂunÂterÂnehÂmen die UnternehmensÂnachfolge überwieÂgend männlich ist? Und was birgt das für GefahÂren? Wir werfen einen Blick auf die Ursachen. Dazu beleuchÂten wir die unterÂschiedÂliÂchen HeranÂgeÂhensÂweiÂsen der GeschlechÂter in ihrer Rolle als FührungsÂperÂsönÂlichÂkeit. Dabei erläuÂtern wir außerÂdem die VorteiÂle einer weibliÂchen NachfolÂge für das UnterÂnehÂmen. AbschlieÂßend klären wir, wie man die weibliÂche UnternehmensÂnachfolge stärken kann.
Die Fakten
Der Motor der wirtschaftÂliÂchen Stärke DeutschÂlands sind kleine und mittelÂstänÂdiÂsche UnterÂnehÂmen. Rund 95 Prozent aller hier beheiÂmaÂteÂten Firmen fallen in die KategoÂrie der KMU. Das bedeuÂtet, dass mehr als zwei MillioÂnen deutsche FamiliÂenÂunÂterÂnehÂmen die WirtschaftsÂkraft der BundesÂreÂpuÂblik maßgebÂlich tragen.
Das PotenÂtiÂal an ÜbernehÂmern schrumpft
Bis zum Jahr 2020 wird die Zahl der ansteÂhenÂden UnterÂnehÂmensÂnachÂfolÂgen stetig steigen.
Zugleich wird nach SchätÂzunÂgen des VolksÂwirtÂschaftÂliÂchen InstiÂtuts für MittelÂstand und Handwerk (ifH) der UnverÂsiÂtät GöttinÂgen die Zahl der ÜbernehÂmer sinken. Denn die Zahl der PersoÂnen im Alter zwischen 30 und 50 Jahren wird um etwa 15% zurückgehen.
In den kommenÂden Jahren wird demnach jedes 2. FamiliÂenÂunÂterÂnehÂmen vor einem GenerationsÂwechsel und der damit einherÂgeÂhenÂden Frage, wer auf dem Chef-bzw. ChefinÂnenÂsesÂsel Platz nehmen wird, stehen. Damit verbunÂden ist die VerantÂworÂtung über TausenÂde von ArbeitsÂplätÂzen, die durch eine UnternehmensÂnachfolge gesichert werden.
NachfolÂgeÂrinÂnen sind leider immer noch die Ausnahme
Der MittelÂstand bildet das Rückgrat der deutschen Wirtschaft. InzwiÂschen wagen immer mehr Frauen den Schritt an die Spitze eines UnterÂnehÂmens. Damit leisten sie sehr erfolgÂreich einen Beitrag dazu, dass der WirtschaftsÂstandÂort DeutschÂland auch in Zukunft konkurÂrenzÂfäÂhig bleibt. Und dennoch ist in deutschen FamiliÂenÂunÂterÂnehÂmen die weibliÂche NachfolÂge rar.
UrsächÂlich ist zum einen ein jahrhunÂderÂteÂlang gereifÂtes WerteÂsysÂtem, in welchem die geschlechÂterÂspeÂziÂfiÂsche RollenÂaufÂteiÂlung klar definiert ist. Diese tradierÂte DenkweiÂse hat bis heute weiterÂhin Bestand. Auch das noch immer bestehenÂde GehaltsÂgeÂfälÂle trägt dazu bei, dass das SelbstÂbild der Frau als FührungsÂkraft nur zu 30 % vorhanÂden ist.
Ein UmdenÂken ist notwenÂdiÂger denn je
AktuelÂle StudiÂen zeigen: Etwa zwei Drittel der FirmenÂinÂhaÂber müssen, wenn ihnen eine UnternehmensÂnachfolge nicht gelingt, ihr UnterÂnehÂmen stillÂleÂgen. Rund 95% aller Firmen in DeutschÂland sind FamiliÂenÂunÂterÂnehÂmen mit bis zu 50 MitarÂbeiÂtern. Vor dem HinterÂgrund der skizzierÂten HerausÂforÂdeÂrunÂgen von NachfolÂge und der damit verbunÂdeÂnen AuswirÂkunÂgen auf unsere VolksÂwirtÂschaft ist ein UmdenÂken bei UnterÂnehÂmen und Politik notwenÂdiÂger denn je.
Mit Blick auf die enorme wirtschaftÂliÂchen BedeuÂtung gelinÂgenÂder UnterÂnehÂmensÂüberÂnahÂmen ist es erforÂderÂlich, die PotenÂziaÂle von UnterÂnehÂmeÂrinÂnen verstärkt zu fördern. Die aktuelÂle Dynamik der von Frauen ausgeÂhenÂden WirtschaftsÂakÂtiÂviÂtäÂten zeigt, dass sie bereits jetzt willens und in der Lage sind, sich an der Spitze von UnterÂnehÂmen zu behaupÂten. Knapp jedes dritte UnterÂnehÂmen hierzuÂlanÂde wird bereits von einer Frau geführt. GegenÂüber 1991 nahm die Zahl der weibliÂchen GründunÂgen bis 2002 sogar um rund ein Drittel zu, während der Zuwachs bei den männliÂchen Gründern dagegen mit 16 Prozent im Vergleich nur halb so hoch ausfiel.
Diese EntwickÂlunÂgen machen deutlich, dass Frauen nicht nur gerne, sondern auch sehr erfolgÂreich in der ersten Reihe stehen. Ein wichtiÂges Ziel sollte es deshalb sein, dieser positiÂven Dynamik auch im Bereich der UnterÂnehÂmensÂnachÂfolÂgen verstärkt Geltung zu verschaffen.
GegenÂwärÂtig erfolgt jede 10 UnternehmensÂnachfolge durch eine Tochter. InsgeÂsamt sind bundesÂweit rund 15 Prozent der NachfolÂger Frauen. Ein Vergleich dieses Status Quo mit dem deutlich höheren unterÂnehÂmeÂriÂschen InterÂesÂse von Frauen, zeigt eindrückÂlich auf, dass hier noch längst nicht alle PotenÂziaÂle wirklich genutzt werden.
ErfolgsÂmerkÂmaÂle von Frauen in Führungspositionen
- KoopeÂraÂtiÂver FührungsÂstil - Frauen führen koopeÂraÂtiv und ganzheitÂlich. Sie sehen ihre FührungsÂpoÂsiÂtiÂon nicht unter einem MachtÂaspekt. Vielmehr leben Frauen einen FührungsÂstil, der neben dem Fordern das Fördern der MitarÂbeiÂter in besonÂdeÂrem Maße berückÂsichÂtigt. Zwar geben die ÜbernehÂmeÂrinÂnen aufgrund ihrer FührungsÂpoÂsiÂtiÂon den Ton an, schafÂfen es dabei jedoch zugleich, die Stimmen ihrer AngestellÂten zu berückÂsichÂtiÂgen. Durch diesen koopeÂraÂtiÂven FührungsÂstil wird die TeamoriÂenÂtieÂrung geförÂdert und damit die MotivaÂtiÂon im UnterÂnehÂmen. ÜbernehÂmeÂrinÂnen sind daneben, eher als Söhne, offen für eine Tandem-Führung mit dem ÜbergeÂber oder GeschwisÂtern. Auch sind sie eher als männliÂche NachfolÂger bereit, auf die ExperÂtiÂse anderer zu vertrauÂen und bereit exterÂne Hilfe und UnterÂstütÂzung in Anspruch zu nehmen.
- KonzenÂtraÂtiÂon auf KernkomÂpeÂtenÂzen - FührungsÂfrauÂen beherrÂschen vielmehr als ihre männliÂchen KolleÂgen die Kunst des DelegieÂrens. Die KonzenÂtraÂtiÂon auf eigene KernkomÂpeÂtenÂzen und gleichÂzeiÂtiÂge EinbinÂdung der fachliÂchen RessourÂcen der MitarÂbeiÂter führt zu hoher Effizienz.
- OffenÂheit für “typisch männliÂche Berufe - Es zeigt sich, dass bei den ExistenzÂgrünÂdunÂgen Frauen überdurchÂschnittÂlich oft auf typisch weibliÂche TätigÂkeitsÂfelÂder wie, den DienstÂleisÂtungsÂsekÂtor, das GesundÂheitsÂweÂsen und auch den Handel konzenÂtrieÂren. Bei UnterÂnehÂmensÂüberÂnahÂmen hingeÂgen sind die ÜbernehÂmeÂrinÂnen offen für typische MännerÂdoÂmäÂne, wie z.B. dem Handwerk, sowie der TechnoÂloÂgie- und AutomoÂbilÂbranÂche. NachfolÂgeÂrinÂnen behaupÂten sich ohne SchwieÂrigÂkeiÂten in einem männlich geprägÂten Umfeld, auch wenn sie nicht die klassiÂschen AusbilÂdungsÂweÂge ihrer Branche durchÂlauÂfen haben. FlexiÂbiÂliÂtät, KreatiÂviÂtät und OffenÂheit sind einige weiteÂre ErfolgsÂfakÂtoÂren für die weibliÂche NachfolÂge. Dazu kommt auch noch die FähigÂkeit, sich notwenÂdiÂge ZusatzÂquaÂliÂfiÂkaÂtioÂnen innerÂhalb kürzesÂter Zeit aneigÂnen, um die an sie gestellÂten AnforÂdeÂrunÂgen zu erfüllen.
- VereinÂbarÂkeit von Familie und Beruf - Durch die weibliÂche SichtÂweiÂse schafÂfen es ÜbernehÂmeÂrinÂnen die VereinÂbarÂkeit von Familie und BerufsÂleÂben zu verwirkÂliÂchen. UnterÂnehÂmeÂrisch tätige Frauen sind dadurch Vorbild und prägen auf diese Weise maßgebÂlich neue ArbeitsÂmoÂdelÂle. Damit wird die PositiÂon von Frauen im WirtschaftsÂleÂben weit über ihre eigene KarrieÂre hinaus gestärkt.
Wie kann weibliÂche UnternehmensÂnachfolge geförÂdert werden?
Für eine wirtschaftÂliÂche Stärkung von Frauen braucht es daher dringend der VerbesÂseÂrung der RahmenÂbeÂdinÂgunÂgen. Dazu ist der Ausbau des BetreuÂungsÂanÂgeÂboÂtes notwenÂdig, ebenso wie eine steuerÂliÂche EntlasÂtung und das Fördern und AnerkenÂnen von Vätern, die sich in der KinderÂerÂzieÂhung engagieren.
ErfolgÂreiÂche UnterÂnehÂmensÂüberÂgaÂben haben eine gesamtÂwirtÂschaftÂliÂche BedeuÂtung. Daher liegt es im besonÂdeÂren InterÂesÂse der wirtschaftÂliÂchen PerspekÂtiÂven DeutschÂlands, nicht nur die PopulaÂriÂtät von UnterÂnehÂmensÂnachÂfolÂgen zu erhöhen, sondern Frauen als NachfolÂgeÂkanÂdiÂdaÂtinÂnen noch gezielÂter ins Zentrum des InterÂesÂses zu rücken. Somit ist es notwenÂdiÂger denn je, das hohe PotenÂziÂal von UnterÂnehÂmensÂnachÂfolÂgen durch Frauen in den Fokus zu rücken und UnterÂnehÂmer, welche auf der Suche nach NachfolÂgern sind, dafür zu sensiÂbiÂliÂsieÂren, dass Frauen längst eine ernst zu nehmenÂde AlterÂnaÂtiÂve sind, wenn es um die SicheÂrung der UnterÂnehÂmensÂzuÂkunft geht.
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Bis zum Jahr 2020 wird die Zahl der ansteÂhenÂden UnterÂnehÂmensÂnachÂfolÂgen stetig steigen.
Zugleich wird nach SchätÂzunÂgen des VolksÂwirtÂschaftÂliÂchen InstiÂtuts für MittelÂstand und Handwerk (ifH) der UnverÂsiÂtät GöttinÂgen die Zahl der ÜbernehÂmer sinken, da die Zahl der PersoÂnen im Alter zwischen 30 und 50 Jahren um etwa 15% zurückÂgeÂhen wird. Und dennoch ist in deutschen FamiliÂenÂunÂterÂnehÂmen die weibliÂche NachfolÂge derzeit noch rar.
UrsächÂlich ist zum einen unser jahrhunÂderÂteÂlang gereifÂtes WerteÂsysÂtem. Dieses definiert heute noch die geschlechÂterÂspeÂziÂfiÂsche RollenÂaufÂteiÂlung klar. Auch das noch immer bestehenÂde GehaltsÂgeÂfälÂle trägt dazu bei, dass das SelbstÂbild der Frau als FührungsÂkraft nur zu 30 % vorhanÂden ist.
1. KoopeÂraÂtiÂver FührungsÂstil: Die MitarÂbeiÂter werden in die Führung mit einbeÂzoÂgen. Das fördert TeamoriÂenÂtieÂrung und MotivaÂtiÂon.
2. KonzenÂtraÂtiÂon auf KernkomÂpeÂtenÂzen: Frauen können besser delegieÂren. Sie fokusÂsieÂren sich auf ihre KernkomÂpeÂtenÂzen und binden das Know-how der MitarÂbeiÂter mit ein. Das steigert die EffiziÂenz.
3. OffenÂheit für “typisch männliÂche Berufe: Im Vergleich zu ExistenzÂgrünÂdeÂrinÂnen sind NachfolÂgeÂrinÂnen deutlich offener gegenÂüber männliÂchen Berufen. Dazu behaupÂten Sie sich und lernen schnell.
4. VereinÂbarÂkeit von Familie und Beruf: Die weibliÂche SichtÂweiÂse ermögÂlicht die VereinÂbarÂkeit von Beruf und Familie. Als Vorbild prägen UnterÂnehÂmeÂrinÂnen zudem neue ArbeitsÂmoÂdelÂle und stärken die gesellÂschaftÂliÂche PositiÂon der Frau.

