Sell compa­ny

Der umfas­sen­de Leitfa­den mit Zugang zur Firmenbörse

Der Entschluss, die eigene Firma zu verkau­fen, ist oft einer der bedeu­tends­ten Schrit­te im Leben eines Unter­neh­mers. Es markiert das Ende eines Kapitels, das mit viel Herzblut, Zeit und Energie geschrie­ben wurde. 

Egal ob es um die wohlver­dien­te Alters­nach­fol­ge, eine strate­gi­sche Neuaus­rich­tung oder persön­li­che Gründe geht – ein erfolg­rei­cher Verkauf erfor­dert Weitsicht, Planung und eine struk­tu­rier­te Vorgehensweise. 

Dieser Leitfa­den beglei­tet Sie durch alle Phasen des Prozes­ses, von den ersten Überle­gun­gen über die Wertermitt­lung bis hin zu recht­li­chen Fallstri­cken und der Suche nach dem passen­den Käufer.

Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen!

Zwei Menschen, die nach dem Firmenverkauf Ihre Zeit am Strand genießen.


Warum und wann eine Firma verkau­fen? Grund­la­gen & Vorbereitung

Der Verkauf der eigenen Firma ist ein komple­xes Unter­fan­gen, das selten über Nacht geschieht. Die Gründe dafür sind so indivi­du­ell wie die Unter­neh­men selbst:

  • Alters­nach­fol­ge: Der Ruhestand naht, und es gibt keinen Nachfol­ger inner­halb der Familie oder des Managements.

  • Strate­gic realignment: Sie möchten sich neuen Projek­ten widmen oder der Markt erfor­dert eine Konsolidierung.

  • Gesund­heit­li­che Gründe: Persön­li­che Umstän­de machen eine Fortfüh­rung des Unter­neh­mens schwierig.

  • Kapital­be­darf: Ein Verkauf (auch von Antei­len) kann frisches Kapital für andere Vorha­ben freisetzen.

  • Markt­chan­cen nutzen: Manch­mal ist der Markt einfach reif für einen Verkauf zu attrak­ti­ven Konditionen.

A sorgfäl­ti­ge Vorbe­rei­tung ist das A und O, um einen fairen Preis zu erzie­len und das Lebens­werk in gute Hände zu überge­ben. Dies gilt insbe­son­de­re, wenn Sie eine kleine Firma verkau­fen möchten, wo persön­li­che Bezie­hun­gen und Vertrau­en oft eine noch größe­re Rolle spielen.

Erste Überle­gun­gen vor dem Verkauf

Klare Ausstiegs­vi­si­on

Was sind Ihre Ziele? Soll das Unter­neh­men weiter­ge­führt werden? Wer wäre der ideale Käufer (z.B. Wettbe­wer­ber, Inves­tor, Mitarbeiter)?

Verkaufs­ent­schei­dung

Wollen Sie das gesam­te Unter­neh­men verkau­fen oder nur Antei­le abgeben? Möchten Sie nach dem Verkauf noch eine Rolle spielen?

Allein­stel­lungs­merk­ma­le (USPs) definieren

Was macht Ihre Firma einzig­ar­tig und wertvoll? Klare USPs stärken Ihre Verhand­lungs­po­si­ti­on erheblich.

Zeitpunkt wählen

Verkau­fen Sie aus einer Positi­on der Stärke, wenn das Unter­neh­men gut läuft. Vermei­den Sie Verkäu­fe unter Zeitdruck. 


Check­lis­te: Erste Schrit­te zur Vorbereitung

  • [ ] Gründe für den Verkauf klar definie­ren und Ziele festlegen.
  • [ ] Realis­ti­schen Zeitplan für den gesam­ten Verkaufs­pro­zess erstel­len. Frühzei­ti­ge Planung (meist 1-3 Jahre) sind essenziell.
  • [ ] Poten­zi­el­le Berater identi­fi­zie­ren (M&A consul­ting, Steuer­be­ra­ter, Rechts­an­walt). [Wichtig: Profes­sio­nel­le Berater bringen Exper­ti­se, Netzwer­ke und Objek­ti­vi­tät in den Prozess ein und helfen, kostspie­li­ge Fehler zu vermeiden.]
  • [ ] Erste wichti­ge Unter­la­gen zusam­men­stel­len (Jahres­ab­schlüs­se der letzten 3-5 Jahre, aktuel­le Betriebs­wirt­schaft­li­che Auswer­tung (BWA), Gesell­schafts­ver­trag, Organigramm).
  • [ ] Eine erste, grobe Vorstel­lung vom mögli­chen Unter­neh­mens­wert entwi­ckeln (siehe nächs­ter Abschnitt).

Der Wert Ihrer Firma: Wie Sie den Unter­neh­mens­wert ermitteln

Eine der zentra­len Fragen beim Firmen­ver­kauf lautet: “Was ist meine Firma wert?”. Eine realis­ti­sche Business valua­ti­on bildet die Grund­la­ge für erfolg­rei­che Verhand­lun­gen. Setzen Sie den Preis zu hoch an, schre­cken Sie poten­zi­el­le Käufer ab; setzen Sie ihn zu niedrig an, verschen­ken Sie Kapital. Die Ermitt­lung des richti­gen Werts ist daher ein kriti­scher Schritt, wenn Sie Ihre Sell compa­ny und den Unter­neh­mens­wert ermit­teln wollen. 

[Wichtig: Die Unter­neh­mens­be­wer­tung ist ein Kernthe­ma und oft der erste Punkt, an dem Verhand­lun­gen schei­tern können.]

Berech­nen Sie jetzt den Wert Ihrer Firma direkt online mit unserem Unternehmenswertrechner

Gängi­ge Bewer­tungs­me­tho­den im Überblick

Es gibt verschie­de­ne Metho­den, den Wert eines Unter­neh­mens zu bestim­men. Oft wird eine Kombi­na­ti­on aus unter­schied­li­chen Metho­den verwendet.

  • Ertrags­wert­ver­fah­ren: Stellt auf die zukünf­tig erwar­te­ten Erträ­ge ab. In Deutsch­land eine weit verbrei­te­te und etablier­te Methode.
  • Multi­pli­er method: Nutzt branchen­spe­zi­fi­sche Multi­ples, die auf Kennzah­len wie EBIT (Ergeb­nis vor Zinsen und Steuern) oder EBITDA (Ergeb­nis vor Zinsen, Steuern, Abschrei­bun­gen auf Sachan­la­gen und immate­ri­el­le Vermö­gens­ge­gen­stän­de) angewen­det werden. Gut für eine erste Indika­ti­on; Multi­ples finden sich z.B. im DUB Magazin oder bei spezia­li­sier­ten Beratern.
  • Discoun­ted Cash Flow (DCF)-Verfahren: Basiert auf den abgezins­ten zukünf­ti­gen freien Cashflows des Unter­neh­mens. Vor allem im anglo­ame­ri­ka­ni­schen Raum und bei größe­ren Trans­ak­tio­nen üblich.
  • Substanz­wert­ver­fah­ren: Bewer­tet die Summe aller materi­el­len und immate­ri­el­len Vermö­gens­wer­te abzüg­lich der Schul­den. Spielt oft eine Rolle als absolu­te Preis­un­ter­gren­ze oder bei Unter­neh­men mit hohem Anlage­ver­mö­gen (z.B. Immobilien).
  • AWH-Standard: Ein spezi­fi­sches Verfah­ren, das auf die Bewer­tung von Handwerks­be­trie­ben zugeschnit­ten ist.

Fakto­ren, die den Wert beeinflussen

Neben den harten Zahlen (Umsatz, Gewinn, Cashflow) beein­flus­sen zahlrei­che quali­ta­ti­ve Fakto­ren den Unternehmenswert:

  • Stabi­le Markt­po­si­ti­on und Wettbewerbsvorteile

  • Gerin­ge Abhän­gig­keit vom Inhaber

  • Quali­fi­zier­tes und loyales Manage­ment-Team und Mitarbeiter

  • Zukunfts­fä­hig­keit des Geschäfts­mo­dells (Digita­li­sie­rung, Innovation)

  • Skalier­bar­keit des Geschäfts

  • Quali­tät der Kunden­be­zie­hun­gen und Lieferantennetzwerke

Eine profes­sio­nel­le Bewer­tung durch einen erfah­re­nen M&A-Berater oder Wirtschafts­prü­fer liefert eine objek­ti­ve und belast­ba­re Grund­la­ge für die Preis­ver­hand­lun­gen. Erfah­ren Sie mehr in unserem detail­lier­ten Guide zu Methods for compa­ny valua­ti­on.

Wichtig: Unter­neh­mens­wert ist nicht gleich Kaufpreis

Mehr dazu erfah­ren Sie im nächs­ten Abschnitt…

Der Verkaufs­pro­zess: Ablauf eines Unternehmensverkaufs

Der Verkauf einer Firma ist kein einzel­ner Akt, sondern ein Prozess, der sich über mehre­re Monate, manch­mal sogar Jahre erstre­cken kann. Er folgt typischer­wei­se einem struk­tu­rier­ten Ablauf, auch wenn die Details je nach Unter­neh­mens­grö­ße und Komple­xi­tät variie­ren. Eine gute Organi­sa­ti­on, Trans­pa­renz und profes­sio­nel­le Beglei­tung sind hier entscheidend. 

[Wichtig: Der Fokus liegt auf einem klar definier­ten Prozess mit eindeu­ti­gen Phasen.]

Phasen des Unternehmensverkaufs

1. Strate­gie­pla­nung

Verkaufs­stra­te­gie festle­gen (Zeitpunkt, Käufer­typ, Deal-Struktur).

2. Vorbe­rei­tungs­pha­se:

  • Profes­sio­nel­le Berater auswäh­len (M&A, Recht, Steuern).
  • Verkaufs­un­ter­la­gen erstel­len: anony­mes Kurzpro­fil (Teaser), ausführ­li­ches Infor­ma­ti­ons­me­mo­ran­dum (Exposé).
  • Daten­raum vorbe­rei­ten (Sammlung aller relevan­ten Dokumente).
  • Poten­zia­le zur Wertstei­ge­rung identi­fi­zie­ren und ggf. noch umset­zen (“die Braut hübsch machen”).

3. Vermark­tungs­pha­se (Käufer­su­che):

  • Identi­fi­ka­ti­on poten­zi­el­ler Käufer (Long List).
  • Diskre­te Anspra­che ausge­wähl­ter Inter­es­sen­ten (Short List).
  • Versand des anony­men Teasers.
  • Bei Inter­es­se: Unter­zeich­nung einer Vertrau­lich­keits­er­klä­rung (NDA - Non-Disclo­sure Agreement).
  • Versand des Informationsmemorandums.

4. Prüfungs­pha­se (Due diligence):

  • Der poten­zi­el­le Käufer prüft das Unter­neh­men detail­liert auf Herz und Nieren (Finan­zen, Recht, Steuern, Markt, Perso­nal, Umwelt etc.).
  • Zugang zum vorbe­rei­te­ten Daten­raum wird gewährt.
  • Manage­ment-Präsen­ta­tio­nen und Q&A-Sessions finden statt.
  • Eine gute Vorbe­rei­tung ist hier essen­zi­ell, nutzen Sie unsere Check­lis­te für die Due Diligence.

5. Verhand­lungs­pha­se:

6. Abschluss­pha­se (Closing):

  • Ausar­bei­tung und Verhand­lung des finalen Kaufver­trags (SPA - Sale and Purcha­se Agreement).
  • Unter­zeich­nung des Kaufver­trags (Signing).
  • Erfül­lung der im Vertrag festge­leg­ten Abschluss­be­din­gun­gen (z.B. behörd­li­che Genehmigungen).
  • Vollzug des Verkaufs (Closing): Übergang von Nutzen und Lasten, Zahlung des Kaufpreises.

7. Überga­be­pha­se (Post-Closing):

  • Der Verkäu­fer beglei­tet die Überga­be und Integra­ti­on für einen verein­bar­ten Zeitraum.
  • Sicher­stel­lung eines reibungs­lo­sen Übergangs für Mitar­bei­ter, Kunden und Lieferanten.
Overview of the duration of the company sale

In welchem Schritt liegt die Herausforderung?

Käufer finden: Strate­gien und Plattformen

Den richti­gen Käufer zu finden, ist eine der größten Heraus­for­de­run­gen beim Firmen­ver­kauf. Es geht nicht nur darum, den höchs­ten Preis zu erzie­len, sondern oft auch darum, eine gute Zukunft für das Unter­neh­men und die Mitar­bei­ter zu sichern. 

[Wichtig: Die Käufer­fin­dung ist ein kriti­scher Erfolgsfaktor.]

Mögli­che Käuferkreise

  • Strate­gic inves­tors: Wettbe­wer­ber oder Unter­neh­men aus vor- oder nachge­la­ger­ten Branchen, die Syner­gien heben wollen (z.B. Markt­zu­gang, Techno­lo­gie, Know-how).
  • Finan­cial inves­tors: Priva­te equity Gesell­schaf­ten oder Family-Offices, die primär auf finan­zi­el­le Rendi­te abzie­len und das Unter­neh­men oft nach einigen Jahren weiterverkaufen.
  • Manage­ment-Buy-out (MBO): Das bestehen­de Manage­ment übernimmt das Unter­neh­men. Vorteil: Kennt­nis des Geschäfts, Kontinuität.
  • Manage­ment-Buy-in (MBI): Ein exter­nes Manage­ment-Team kauft sich in das Unter­neh­men ein.
  • Privat­per­so­nen / Existenz­grün­der: Insbe­son­de­re bei kleine­ren Unter­neh­men eine häufi­ge Käufergruppe.

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Wege zur Käuferansprache

  • Eigenes Netzwerk: Direk­te Kontak­te zu poten­zi­el­len Inter­es­sen­ten (Wettbe­wer­ber, Liefe­ran­ten, Kunden). Diskre­ti­on ist hier obers­tes Gebot.

  • M&A-Berater: Profes­sio­nel­le Berater verfü­gen über umfang­rei­che Netzwer­ke und Daten­ban­ken und können poten­zi­el­le Käufer struk­tu­riert und diskret ansprechen.

  • Unter­neh­mens­bör­sen / Platt­for­men: Online-Platt­for­men können eine gute Ergän­zung sein, um eine breite­re Öffent­lich­keit zu errei­chen, wenn Sie Ihre Compa­ny über eine Platt­form verkau­fen möchten.

  • nexxt-change: Die größte deutsche Unter­neh­mens­nach­fol­ge­bör­se, geför­dert u.a. durch das BMWK, die KfW und Kammern (IHK/HWK). Die Nutzung ist kosten­los. [Insight: Bekann­te und etablier­te Platt­form, hohe Reichweite.]

  • DUB Unter­neh­mens­bör­se: Eine weite­re bekann­te Platt­form, oft mit redak­tio­nel­lem Umfeld und Veran­stal­tun­gen verbunden.

  • Spezia­li­sier­te Börsen: Es gibt Börsen, die sich auf bestimm­te Branchen (z.B. IT, Gesund­heits­we­sen) oder Regio­nen konzentrieren.

  • Weite­re: Anbie­ter wie biz-trade oder Firmen­Zu­Kau­fen fokus­sie­ren sich oft auf kleine­re und mittle­re Trans­ak­tio­nen. [Insight: Die Wahl der Platt­form kann von der Unter­neh­mens­grö­ße abhängen.]

Tip: Achten Sie bei Insera­ten auf Anony­mi­tät und eine profes­sio­nel­le Darstel­lung. Prüfen Sie auch aktiv Kaufge­su­che auf den Plattformen!

Die Firmen­bör­se von KERN - Zukunft für Lebenswerke

Hier könnte Ihr Inserat stehen. 

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Was Sie sonst noch wissen sollten


Recht & Steuern: Share Deal vs. Asset Deal und Steuer­fal­len vermeiden

Die recht­li­che und steuer­li­che Gestal­tung des Firmen­ver­kaufs hat massi­ve Auswir­kun­gen – sowohl auf den Ablauf als auch auf das Netto­er­geb­nis für den Verkäu­fer. Eine zentra­le Weichen­stel­lung ist die Wahl zwischen einem Share Deal und einem Asset Deal.

[Wichtig: Recht­li­che und steuer­li­che Aspek­te sind entschei­dend und erfor­dern Expertenrat.]

Wenn Sie Ihre Sell compa­ny, sind die Taxes ein nicht zu unter­schät­zen­der Faktor.

Share Deal vs. Asset Deal

  • Share Deal: Hierbei verkau­fen Sie die Antei­le an Ihrer Gesell­schaft (z.B. GmbH-Antei­le, Aktien). Das Unter­neh­men als recht­li­che Einheit bleibt bestehen, inklu­si­ve aller Verträ­ge (Arbeits­ver­trä­ge, Mietver­trä­ge etc.), Rechte und Pflich­ten. Dies ist die übliche Vorge­hens­wei­se bei Kapitalgesellschaften.
  • Asset Deal: Hierbei verkau­fen Sie nicht die Gesell­schafts­an­tei­le, sondern einzel­ne Wirtschafts­gü­ter (Assets) des Unter­neh­mens – z.B. Gebäu­de, Maschi­nen, Paten­te, Kunden­stamm. Die Rechts­per­sön­lich­keit des Verkäu­fers bleibt bestehen. Verträ­ge müssen in der Regel einzeln auf den Käufer übertra­gen werden (Zustim­mung der Vertrags­part­ner erfor­der­lich). Die Haftung für Altver­bind­lich­kei­ten verbleibt tenden­zi­ell eher beim Verkäu­fer. Üblich bei Einzel­un­ter­neh­men und Perso­nen­ge­sell­schaf­ten, aber auch bei Kapital­ge­sell­schaf­ten möglich (z.B. Verkauf eines Geschäftsbereichs).

Gegen­über­stel­lung:

  • Käufer bevor­zu­gen oft Asset Deals: Sie können die erwor­be­nen Assets neu bewer­ten und abschrei­ben (Steuer­vor­teil) und überneh­men in der Regel keine unbekann­ten Altlasten.
  • Verkäu­fer bevor­zu­gen oft Share Deals: Der Verkaufs­pro­zess ist oft einfa­cher, und die steuer­li­che Belas­tung des Veräu­ße­rungs­ge­winns kann (insbe­son­de­re bei Verkauf aus dem Privat­ver­mö­gen) günsti­ger sein.

Steuer­li­che Aspek­te beim Verkauf

Der Gewinn aus dem Verkauf einer Firma oder von Antei­len ist in Deutsch­land grund­sätz­lich steuer­pflich­tig. Die genaue Belas­tung hängt von der Rechts­form und der Art des Verkaufs ab:

  • Einkom­men­steu­er (Verkäu­fer ist Privat­per­son) bis zu 42 %.
  • Verkauf von Antei­len an Kapital­ge­sell­schaf­ten (Share Deal, im Privatvermögen):
  • Bei Betei­li­gung ≥ 1%: Teilein­künf­te­ver­fah­ren (60% des Gewinns sind mit dem persön­li­chen Einkom­men­steu­er­satz zu versteuern).
  • Bei Betei­li­gung < 1%: Abgel­tung­s­teu­er (25% zzgl. Soli und ggf. Kirchensteuer).
  • Verkauf eines Einzel­un­ter­neh­mens, Antei­len an Perso­nen­ge­sell­schaf­ten oder bei Asset Deal: Der Veräu­ße­rungs­ge­winn unter­liegt der Einkom­men­steu­er (persön­li­cher Steuersatz).
  • Steuer­be­güns­ti­gun­gen (bei Einkom­men­steu­er): Unter bestimm­ten Voraus­set­zun­gen können Verkäu­fer von Einzel­un­ter­neh­men oder Perso­nen­ge­sell­schafts­an­tei­len von Begüns­ti­gun­gen profitieren:
  • Fünftel­re­ge­lung (§ 34 Abs. 1 EStG): Mildert die Steuer­pro­gres­si­on, indem der Gewinn rechne­risch auf fünf Jahre verteilt wird.
  • Freibe­trag (§ 16 Abs. 4 EStG): Einma­lig für Verkäu­fer, die das 55. Lebens­jahr vollendet haben oder dauernd berufs­un­fä­hig sind. Beträgt bis zu 45.000 € und reduziert sich, wenn der Gewinn 136.000 € übersteigt.
  • Ermäßig­ter Steuer­satz (§ 34 Abs. 3 EStG): Auf Antrag für Verkäu­fer über 55 oder berufs­un­fä­hig. Der Gewinn wird mit einem ermäßig­ten Steuer­satz (ca. 56% des Durch­schnitt­steu­er­sat­zes, mindes­tens aber 14%) besteu­ert, begrenzt auf einen Gewinn von 5 Mio. €. Nicht kombi­nier­bar mit der Fünftelregelung.
  • Körper­schaft­steu­er: Verkauft eine Kapital­ge­sell­schaft (z.B. Holding-GmbH) Antei­le an einer anderen Kapital­ge­sell­schaft, sind die Gewin­ne weitge­hend (zu 95%) steuerfrei.
  • Umsatz­steu­er: With a Geschäfts­ver­äu­ße­rung im Ganzen (§ 1 Abs. 1a UStG) fällt in der Regel keine Umsatz­steu­er an. Dies gilt sowohl für Share als auch für Asset Deals, wenn die Voraus­set­zun­gen erfüllt sind.

Important: Die steuer­li­chen Regelun­gen sind komplex. Eine frühzei­ti­ge Beratung durch einen spezia­li­sier­ten Steuer­be­ra­ter ist unerläss­lich, um die optima­le Struk­tur zu finden und Steuer­fal­len zu vermei­den. Infor­mie­ren Sie sich über Möglich­kei­ten zur Steuer­op­ti­mie­rung beim Firmenverkauf.

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Nils Koerber - KERN

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Nils Koerber

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Häufi­ge Fehler & Kosten beim Firmenverkauf

Ein Firmen­ver­kauf ist ein anspruchs­vol­les Projekt, bei dem einiges schief­ge­hen kann. Bestimm­te Fehler können den Erfolg gefähr­den oder den Erlös schmä­lern. Zudem sollten die anfal­len­den Kosten nicht unter­schätzt werden. 

Typische Fehler­quel­len

Unrea­lis­ti­sche Preis­vor­stel­lun­gen: 

Basie­rend auf Emotio­nen statt Fakten.

Schlech­te oder zu späte Vorbe­rei­tung: 

Fehlen­de Unter­la­gen, unkla­re Zahlen, “Leichen im Keller”.

Mangeln­de Trans­pa­renz und Dokumen­ta­ti­on: 

Zurück­hal­ten wichti­ger Infor­ma­tio­nen weckt Misstrauen.

Unter­schät­zung des Zeitauf­wands: 

Der Prozess bindet erheb­li­che Management-Kapazitäten.

Vernach­läs­si­gung des Tages­ge­schäfts: 

Fokus auf den Verkauf lässt opera­ti­ve Perfor­mance leiden.

Zu starke emotio­na­le Bindung: 

Verhin­dert ratio­na­le Entschei­dun­gen und Kompromisse.

Falsche Berater­wahl oder Verzicht auf Berater: 

Fehlen­de Exper­ti­se führt zu Nachteilen.

Unkla­re oder irrefüh­ren­de Kommu­ni­ka­ti­on: 

Insbe­son­de­re bezüg­lich der Zukunft der Mitarbeiter.

Mögli­che Kosten des Verkaufsprozesses

  • Berater­ho­no­ra­re: M&A-Berater (oft erfolgs­ab­hän­gig, z.B. Prozent­satz vom Kaufpreis), Anwäl­te (Stunden­sät­ze oder Pauscha­len), Steuerberater.
  • Bewer­tungs­kos­ten: Erstel­lung eines profes­sio­nel­len Unternehmenswertgutachtens.
  • Due Diligence Kosten: Aufbe­rei­tung der Unter­la­gen, Bereit­stel­lung eines Daten­raums, ggf. exter­ne Unterstützung.
  • Notar­kos­ten: Insbe­son­de­re bei der Beurkun­dung von GmbH-Anteilsverkäufen.
  • Steuern: Die Steuer­last auf den Veräu­ße­rungs­ge­winn ist oft der größte “Kosten­block”.

Der Verkauf Ihrer Firma ist ein komple­xer, aber machba­rer Prozess. Mit der richti­gen Vorbe­rei­tung, realis­ti­schen Erwar­tun­gen und profes­sio­nel­ler Unter­stüt­zung können Sie Ihr Lebens­werk erfolg­reich in die nächs­te Phase überfüh­ren und den verdien­ten Erlös sichern. Begin­nen Sie frühzei­tig mit der Planung!

FAQ - Häufig gestell­te Fragen zum Firmenverkauf

How long does a compa­ny sale take?

Der gesam­te Prozess von der ersten Entschei­dung bis zum Closing dauert typischer­wei­se 6 bis 18 Monate. Bei sehr guter Vorbe­rei­tung und einfa­chen Struk­tu­ren kann es schnel­ler gehen, bei komple­xen Verhand­lun­gen oder schwie­ri­ger Markt­la­ge auch deutlich länger (bis zu 2 Jahre oder mehr).

Was kostet es, eine Firma zu verkaufen?

Die Kosten sind sehr varia­bel. Rechnen Sie mit Kosten für M&A-Berater (oft 3-7% des Trans­ak­ti­ons­werts, degres­siv gestaf­felt), Rechts- und Steuer­be­ra­tung (nach Aufwand oder Pauscha­le), ggf. Gutach­ter­kos­ten und Notar­ge­büh­ren. Der größte Posten ist jedoch meist die Steuer auf den Veräußerungsgewinn.

Kann ich meine kleine Firma auch ohne Berater verkaufen?

Ja, das ist grund­sätz­lich möglich, beson­ders wenn es sich um ein sehr kleines Unter­neh­men mit einfa­cher Struk­tur handelt und Sie vielleicht schon einen Käufer im Auge haben (z.B. Mitar­bei­ter, lokaler Wettbe­wer­ber). Platt­for­men wie nexxt-change können hier helfen. Bei höheren Unter­neh­mens­wer­ten, komple­xe­ren Struk­tu­ren oder wenn Sie den besten Preis erzie­len wollen, ist profes­sio­nel­le M&A-Beratung jedoch dringend zu empfeh­len, um Fehler zu vermei­den und Ihre Verhand­lungs­po­si­ti­on zu stärken.

Wie finde ich den richti­gen Berater für den Firmenverkauf?

Achten Sie auf nachweis­ba­re Erfah­rung (Track Record) in Ihrer Branche und Unter­neh­mens­grö­ßen­klas­se. Fragen Sie nach Referen­zen. Wichtig sind auch trans­pa­ren­te Honorar­mo­del­le (z.B. Kombi­na­ti­on aus Fixum und Erfolgs­ho­no­rar) und eine gute persön­li­che “Chemie” – Sie werden eng zusam­men­ar­bei­ten. Holen Sie Angebo­te von mehre­ren spezia­li­sier­ten M&A-Beratern ein und verglei­chen Sie.