Unternehmensnachfolge in Zeiten der Corona-Kriese

Unternehmens­nachfolge in Zeiten der CORONA-Krise

Die aktuel­len Krisen­zei­ten, mit einem Ausmaß wie es sich wohl niemand hätte vorstel­len können, erfor­dern auch für laufen­de Unternehmens­nachfolge - Prozes­se diver­se Anpas­sun­gen. Denn auch wenn Sie nicht zu den am stärks­ten betrof­fe­nen Branchen wie Hotel­le­rie/­Gast­ge­wer­be/­Mes­se- und Veranstaltungswesen/Einzelhandel und Großhan­del gehören, empfiehlt es sich doch, einige im Unter­neh­mer­all­tag ohnehin wichti­ge Dinge noch stärker in den Fokus zu nehmen:

Tagge­nau­es Forderungsmanagement 

Warum ist das für die Unternehmens­nachfolge in Zeiten der Corona-Krise notwen­dig? Auch wenn sie aktuell gut beschäf­tigt sind (zum Beispiel Baubranche/Handwerksbetriebe etc.) empfiehlt es sich doch, Tag genau zu wissen, welche offenen Forde­run­gen bestehen und welche offenen Rechnun­gen zu beglei­chen sind. In Zeiten der Corona-Krise können Sie nicht sicher sein, dass alle ihre Forde­run­gen wie bisher gewohnt, pünkt­lich bezahlt werden. So können auch Sie mit Ihrem Unter­neh­men schnell in Liqui­di­täts­eng­päs­se geraten.

Jahres­ab­schluss

Wenn ihr zustän­di­ger Steuer­be­ra­ter bereits mit dem Jahres­ab­schluss­ar­bei­ten begon­nen hat und dieser Jahres­ab­schluss in eine zu erstel­len­de Unter­neh­mens­be­wer­tung einflie­ßen soll, ist es ratsam einen “Jahres­ab­schluss – Plan B“ zu erstel­len. Das Ausmaß der Krise kann von keinem aktuell vorher­ge­sagt werden.

Es könnte sinnvoll sein, Ihren Jahres­ab­schluss 2019, natür­lich im Rahmen der gesetz­lich zuläs­si­gen Bewer­tungs­spiel­räu­me, so deutlich anzupas­sen, dass nicht unbedingt ein möglichst gutes Ergeb­nis heraus­kommt, sondern dass für die Zukunft hohe Steuer­zah­lun­gen und daraus resul­tie­ren­de zusätz­li­che Voraus­zah­lun­gen vermie­den werden. Auch das schont die Liqui­di­tät. Aktuell gibt es nur Steuer­stun­dungs­mög­lich­kei­ten aber noch keine Steuer­erlass­pro­gram­me. In einem laufen­den Verkaufs­pro­zess sollten die unter­schied­lich angesetz­ten Maßnah­men natür­lich zur Sprache kommen.

Ausga­ben­kon­trol­le

In diesen unsiche­ren Zeiten sollten Sie eine strin­gen­te Ausga­ben­kon­trol­le organi­sie­ren. In der Folge sollten Sie nicht unbedingt notwen­di­ge Ausga­ben und Inves­ti­tio­nen verschie­ben. In jedem Fall sollte der Unter­neh­mer wissen, wer in welchem Umfang, Ausga­ben im Unter­neh­men tätigen darf und hier proak­tiv mit den Betei­lig­ten sprechen.

Perso­nal­ma­nage­ment

Auch hier empfiehlt es sich, einen genau­en Überblick über das zur Verfü­gung stehen­de Perso­nal zu haben.

  • Wer ist aktuell oder in Kürze im Urlaub?
  • Wer ist krank? 
  • Wer ist in Mutterschutz?

Macht es Sinn, für sensi­ble Unter­neh­mens­be­rei­che mehre­re Einsatz­teams zu bilden? Damit können Sie zum Beispiel im Falle eines akuten Infek­ti­ons­falls dafür sorgen, dass kein Unter­neh­mens­be­reich zum Still­stand kommt, nur weil für bestimm­te Mitar­bei­ter Quaran­tä­ne angeord­net wird.

Liefe­ran­ten-Check

Sind Sie sicher, dass alle ihre Liefe­ran­ten aktuell und auch in den nächs­ten Wochen liefer­fä­hig sind? Haben Sie gegebe­nen­falls dringend notwen­di­ge Teile so bevor­ra­tet, dass Sie auch ohne Nachlie­fe­run­gen für eine bestimm­te Zeit Ihren Produk­ti­ons­pro­zess aufrecht­erhal­ten können?

Staat­li­che Hilfsprogramme

Die zudem von staat­li­cher Seite in der Zwischen­zeit vielfach aufgelegten 

  • Hilfs­pro­gram­me
  • Sofort-Liqui­di­täts­hil­fen
  • Steuer­aus­set­zun­gen
  • Sonder­kre­di­te
  • Kurzar­bei­ter­re­ge­lun­gen

sollten Sie ohnehin kennen und in Rückspra­che mit den entspre­chen­den Beratern (Steuer­be­ra­ter / Rechts­an­walt) immer auf dem aktuel­len Stand bleiben. Man weiß nie, wann man vielleicht doch davon Gebrauch machen muss. Hier erhal­ten Sie einen Überblick der Corona-Hilfen des Bundes. Die einzel­nen Länder­pro­gram­me finden Sie auf den Seiten der jewei­li­gen Landesregierung. 

Fazit für die Unternehmensnachfolge:

Grund­sätz­lich gilt in jedem Fall, auch wenn das eigene Unter­neh­men aktuell nicht direkt von der Krise betrof­fen ist, 

Liqui­di­täts­si­che­rung hat obers­te Priori­tät“.

Auch staat­li­che Hilfen sind nur so gut, so schnell sie bei Bedarf auf dem Konto sind.

Eine geplan­te Unter­neh­mes­nach­fol­ge kann unter diesen Umstän­den auch in Krisen­zei­ten gelingen.

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