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Priva­te Equity Invest­ment: Strate­gie für die Unternehmens­nachfolge im Mittelstand

Priva­te Equity Invest­ment ermög­licht Firmen­ver­käu­fern, an Kapital von Finanz­in­ves­to­ren zu kommen, die risiko­be­rei­ter agieren und häufig nach einem bestimm­ten Zeitraum auch wieder aus der Betei­li­gung oder Finan­zie­rung ausstei­gen. Doch was genau verbirgt sich hinter dem Begriff Priva­te Equity und welche Auswir­kun­gen hat er auf Unter­neh­men und Inves­to­ren? Das schau­en wir uns in den nachfol­gen­den Zeilen an. 

Defini­ti­on: Was ist Priva­te Equity?

Priva­te Equity stellt eine Form der Unter­neh­mens­fi­nan­zie­rung dar, bei der Inves­to­ren Kapital in nicht börsen­no­tier­te Unter­neh­men inves­tie­ren. Dabei erfol­gen diese Inves­ti­tio­nen üblicher­wei­se durch spezia­li­sier­te Fonds, die als Priva­te Equity Gesell­schaf­ten bekannt sind. Im Unter­schied zu anderen Finan­zie­rungs­for­men wie Bankkre­di­ten oder Börsen­gän­gen erhal­ten die Inves­to­ren bei Priva­te Equity Inves­ti­tio­nen in der Regel Unter­neh­mens­an­tei­le oder Betei­li­gun­gen. Diese Kapital­be­schaf­fungs­me­tho­de ermög­licht es Priva­te Equity Unter­neh­men, ihre Wachs­tums­plä­ne zu reali­sie­ren und häufig in 5-7 Jahren der Betei­li­gung höhere Rendi­ten zu erwirtschaften. 

Langfris­tig­keit beschränkt sich dabei auf unter 10 Jahren Betei­li­gung und prägt oft die Natur von Priva­te Equity Inves­ti­tio­nen, wobei das Haupt­ziel darin besteht, den Wert des inves­tier­ten Unter­neh­mens durch verschie­de­ne Strate­gien zu steigern. Diese Strate­gien können die Optimie­rung der opera­ti­ven Effizi­enz, die Erschlie­ßung neuer Märkte, die Umset­zung strate­gi­scher Akqui­si­tio­nen oder auch die Nachfol­ge­lö­sung umfas­sen. Priva­te Equity Inves­to­ren bringen dabei nicht nur Kapital ein, sondern auch ihre unter­neh­me­ri­sche Erfah­rung und ihre Netzwer­ke, um das Wachs­tums­po­ten­zi­al des Unter­neh­mens zu maximieren.

Die Bedeu­tung einer Priva­te Equity Unternehmensnachfolge

Die Unternehmens­nachfolge ist von entschei­den­der Bedeu­tung für den Erfolg eines Priva­te Equity Unter­neh­mens. Insbe­son­de­re mittel­stän­di­sche Unter­neh­men, die oft in Famili­en­be­sitz sind, stehen vor der Heraus­for­de­rung, einen geeig­ne­ten Nachfol­ger zu finden, der das Unter­neh­men erfolg­reich weiter­füh­ren kann. Hier bieten Priva­te Equity Inves­to­ren eine attrak­ti­ve Option, da sie nicht nur Kapital, sondern auch Erfah­rung und Know-how in die Unter­neh­mens­füh­rung einbrin­gen können. Aller­dings sehr ertrags­ori­en­tiert und damit häufi­ger abwei­chend von langfris­ti­gen Strate­gien einer typischen Famili­en­un­ter­neh­mung, die nicht immer den Ertrag als obers­te Prämis­se deklariert.

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Vortei­le von Priva­te Equity Invest­ments für mittel­stän­di­sche Unternehmen

Beson­ders inter­es­sant kann Priva­te Equity für mittel­stän­di­sche Unter­neh­men sein. Denn hier bieten sich eine Reihe von Vortei­len, vornehm­lich in Hinblick auf die Unternehmensnachfolge:

  • Erfah­re­ne Inves­to­ren unter­stüt­zen bei der Suche nach geeig­ne­ten Nachfolgelösungen.
  • Exper­ti­se und Netzwer­ke der Inves­to­ren helfen bei der Identi­fi­zie­rung poten­zi­el­ler Nachfolger.
  • Unter­stüt­zung bei der Auswahl und Einfüh­rung des neuen Managements.
  • Entwick­lung einer langfris­ti­gen Strate­gie für eine erfolg­rei­che Unternehmensnachfolge.
Grafik Vorteile von Private Equity Investments für mittelständische Unternehmen

Heraus­for­de­run­gen und Lösungsansätze

Obwohl Priva­te Equity Inves­ti­tio­nen zahlrei­che Vortei­le bieten, sind auch Heraus­for­de­run­gen zu bewältigen: 

  • Komple­xi­tät der Verhand­lun­gen: Die Verhand­lun­gen zwischen dem Unter­neh­men und der Priva­te Equity-Gesell­schaft können aufgrund der Vielzahl von Vertrags­be­din­gun­gen, Bewer­tungs­me­tho­den und finan­zi­el­len Struk­tu­ren komplex sein.
  • Einigung auf die richti­ge Strate­gie und Erhal­tung der Unter­neh­mens­kul­tur: Die Integra­ti­on der strate­gi­schen Ziele des Priva­te Equity-Inves­tors mit den langfris­ti­gen Zielen und der Unter­neh­mens­kul­tur des Unter­neh­mens kann eine Heraus­for­de­rung darstellen.
  • Finan­zi­el­le Restruk­tu­rie­rung: Die Notwen­dig­keit einer finan­zi­el­len Restruk­tu­rie­rung, um die Renta­bi­li­tät des Unter­neh­mens zu verbes­sern und es für Inves­to­ren attrak­ti­ver zu machen, kann schwie­rig sein.
  • Manage­ment­ver­än­de­run­gen: Verän­de­run­gen im Manage­ment­team oder in der Unter­neh­mens­füh­rung können erfor­der­lich sein, um die Anfor­de­run­gen der Inves­to­ren zu erfül­len und das Unter­neh­men effek­ti­ver zu führen.
  • Kapital­struk­tur und Verschul­dung: Die Umstruk­tu­rie­rung der Kapital­struk­tur und die Aufnah­me von Verschul­dung können für Unter­neh­men, insbe­son­de­re für solche mit einer konser­va­ti­ven Finanz­po­li­tik, eine Heraus­for­de­rung darstellen.
  • Wertstei­ge­rung: Die Erwar­tun­gen der Inves­to­ren an die Wertstei­ge­rung des Unter­neh­mens können hoch sein, was zusätz­li­chen Druck auf das Manage­ment­team und die Mitar­bei­ter ausüben kann. In der Regel verfol­gen PE-Inves­to­ren eine andere Kultur der Wertstei­ge­rung als ein famili­är gepräg­tes Unternehmen.

Um diesen Heraus­for­de­run­gen entge­gen­zu­tre­ten, gibt es einige Lösungsansätze:

  • Klare Kommu­ni­ka­ti­on: Um Missver­ständ­nis­se zu vermei­den, müssen Unter­neh­men und Priva­te Equity Inves­tor klare und trans­pa­ren­te Verein­ba­run­gen treffen.
  • Entwick­lung einer klaren Strate­gie: Um die Ziele und Erwar­tun­gen aller Betei­lig­ten zu berück­sich­ti­gen und die Unter­neh­mens­kul­tur zu bewahren.
  • Analy­se der Finanz­la­ge: Um die richti­ge Kapital­struk­tur für das Unter­neh­men zu entwickeln.
  • Frühzei­ti­ge Planung der Exit-Optio­nen: Um eine erfolg­rei­che Beendi­gung der Inves­ti­ti­on, zum Beispiel durch eine Rückbe­tei­li­gung, zu ermöglichen.
Grafik Herausforderungen und Lösungsansätze bei Private Equity Investitionen

Unter­schie­de zu anderen Investmentformen

Verschie­de­ne Aspek­te unter­schei­den Priva­te Equity Inves­ti­tio­nen von anderen Formen der Unter­neh­mens­fi­nan­zie­rung. Im Gegen­satz zu Bankkre­di­ten sind Priva­te Equity Inves­to­ren bereit, ein höheres Risiko einzu­ge­hen und in Unter­neh­men zu inves­tie­ren, die noch in der Wachs­tums­pha­se sind oder beson­de­re Heraus­for­de­run­gen haben. Auf diese Weise erhal­ten Unter­neh­men Kapital, wenn tradi­tio­nel­le Finan­zie­rungs­mög­lich­kei­ten mögli­cher­wei­se nicht verfüg­bar sind.

Des Weite­ren zeich­net sich Priva­te Equity durch bedingt langfris­ti­ge Inves­ti­tio­nen und eine aktive (bestim­men­de) Partner­schaft mit dem Unter­neh­men aus. Priva­te Equity Inves­to­ren bringen nicht nur finan­zi­el­les Kapital ein, sondern auch unter­neh­me­ri­sches Know-how und Erfah­rung. Im Gegen­satz zu passi­ven Inves­to­ren wie beispiels­wei­se Aktio­nä­ren an der Börse sind Priva­te Equity Inves­to­ren oft an der opera­ti­ven und strate­gi­schen Führung des Unter­neh­mens betei­ligt und haben ein persön­li­ches Inter­es­se am Erfolg des Unternehmens.

Nachfol­ge­pla­nung und Vorbe­rei­tung auf Priva­te Equity Investoren

Die erfolg­rei­che Nachfol­ge­pla­nung und Vorbe­rei­tung ist entschei­dend für den Erfolg einer Priva­te Equity Inves­ti­ti­on. Es ist wichtig, dass das Unter­neh­men eine klare strate­gi­sche Richtung hat und die Ziele und Erwar­tun­gen des Inves­tors versteht. Ein guter Nachfol­ge­plan sollte die Bedürf­nis­se und Anfor­de­run­gen des Unter­neh­mens sowie die langfris­ti­ge Vision des Inves­tors berücksichtigen.

Attrak­ti­vi­tät für Inves­to­ren steigern

Eine gründ­li­che Due Diligence ist unerläss­lich, um die finan­zi­el­le und opera­ti­ve Situa­ti­on des Unter­neh­mens zu bewer­ten. Der Inves­tor muss das volle Poten­zi­al des Unter­neh­mens verste­hen und mögli­che Risiken identi­fi­zie­ren, um fundier­te Inves­ti­ti­ons­ent­schei­dun­gen zu treffen. Eine sorgfäl­ti­ge Prüfung der Unter­neh­mens­struk­tur, der Bilan­zen und des Manage­ments ist daher unerlässlich.

Auswir­kun­gen mangeln­der Vorbereitung

Mangeln­de Vorbe­rei­tung kann zu Fehlein­schät­zun­gen führen und das Vertrau­en der Inves­to­ren beein­träch­ti­gen. Unent­deck­te Risiken können zu unerwar­te­ten Proble­men und finan­zi­el­len Verlus­ten führen. Ein unzurei­chen­der Nachfol­ge­plan kann die langfris­ti­ge Wettbe­werbs­fä­hig­keit des Unter­neh­mens gefährden.

Empfeh­lun­gen für Unter­neh­mer, die sich mit der Nachfol­ge­pla­nung befassen

Klare Kommu­ni­ka­ti­on und offene Zusam­men­ar­beit zwischen Unter­neh­men und Inves­tor sicher­stel­len. Trans­pa­ren­te Kommu­ni­ka­ti­on über Erwar­tun­gen, Ziele und Pläne, um eine erfolg­rei­che Zusam­men­ar­beit zu gewähr­leis­ten. Frühzei­ti­ge Einbin­dung von Exper­ten und Beratern, um einen struk­tu­rier­ten und erfolg­rei­chen Nachfol­ge­pro­zess zu gewährleisten.

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Fazit: Priva­te Equity als Chance für die Unternehmensnachfolge

Priva­te Equity Inves­ti­tio­nen bieten mittel­stän­di­schen Unter­neh­men eine attrak­ti­ve Möglich­keit, eine erfolg­rei­che Unternehmens­nachfolge zu gewähr­leis­ten. Durch die Zusam­men­ar­beit mit erfah­re­nen Inves­to­ren können Unter­neh­men von deren Fachwis­sen, Ressour­cen und Netzwer­ken profi­tie­ren, um ihr Wachs­tums­po­ten­zi­al zu maximie­ren und langfris­ti­gen Erfolg sicher­zu­stel­len. Zugleich ist mehrheit­lich das finan­zi­el­le Invest­ment nicht auf einen unbegrenz­ten Zeitraum ausge­rich­tet, sondern PE-Inves­to­ren wollen mehrheit­lich nach weniger als 10 Jahren wieder aus dem Risiko aussteigen.

Eine klare strate­gi­sche Ausrich­tung, eine gründ­li­che Due Diligence und eine offene Kommu­ni­ka­ti­on sind entschei­dend für den Erfolg einer Priva­te Equity Inves­ti­ti­on. Unter­neh­men sollten die Chancen, die sich durch Priva­te Equity Inves­ti­tio­nen bieten, sorgfäl­tig prüfen und gegebe­nen­falls profes­sio­nel­le Unter­stüt­zung in Anspruch nehmen, um eine erfolg­rei­che Unternehmens­nachfolge zu gewährleisten.