Unternehmensnachfolge in der Landwirtschaft

Diskus­si­on zur Unternehmens­nachfolge in der Landwirtschaft

Von vielen unbeach­tet ist die Unternehmens­nachfolge in der Landwirt­schaft ein großes Thema. Viele seit Genera­tio­nen in Famili­en­hand befind­li­che Famili­en­be­trie­be stehen aktuell vor der Frage, wie der Generations­wechsel erfolg­reich gestal­tet werden kann. In vielen Punkten ähnelt die Vorbe­rei­tung auf eine Unternehmens­nachfolge in der Land- und Forst­wirt­schaft dem Generations­wechsel in Produk­ti­ons-, Handwerks- und Dienstleistungsbetrieben.

Im erstmals statt­fin­den­den Nachfol­ge-Talk disku­tier­ten die Wirtschafts­ju­nio­ren Segeberg inten­siv über die bevor­ste­hen­de Welle der Unter­neh­mens­nach­fol­gen in Schleswig-Holstein.

Unternehmens­nachfolge in der Landwirt­schaft wird oftmals sehr spät angestoßen

Früher später denken – Unternehmens­nachfolge“ hieß das Thema, das die Wirtschafts­ju­nio­ren auf das Gut Pettlu­is führte. Sehr leben­dig, teilwei­se provo­kant und dabei kreativ und lösungs­ori­en­tiert moderier­te Sven Boysen, Verlags­lei­ter der Regen­ta Kommu­ni­ka­ti­on die Diskus­si­on der drei Podiums­gäs­te: Landwirt und Unter­neh­mer Hans-Peter Goldnick vom Hornbroo­ker Hof, Ch. Weigmann, K.E.R.N – Die Nachfolge­spezialisten und Uwe Gätjens, Leiter Firmen­kun­den bei der Sparkas­se Südhol­stein. Die Exper­ten spiel­ten eine (fikti­ve) Nachfol­ge­si­tua­ti­on in einem mittel­stän­di­schen Betrieb durch. Sehr anschau­lich, unter­stützt durch das Publi­kum und mit Beispie­len aus dem reichen Erfah­rungs­schatz der Exper­ten  wurde ein Überga­be­pro­zess veranschaulicht.

Einig waren sich alle, dass man sich frühzei­tig damit beschäf­ti­gen sollte, die Nachfol­ge zu organi­sie­ren. Der beste Zeitpunkt ist ab Ende 40. In der Praxis findet diese Überle­gung jedoch meist zehn Jahre später statt. Die Exper­ten wiesen darauf hin, dass bundes­weit nicht nur der Fachkräf­te­man­gel den Unter­neh­men zu schaf­fen mache. Als Konse­quenz sehen sich überga­be­be­rei­te Unter­neh­mer mit einem Mangel an geeig­ne­ten Nachfol­gern konfrontiert.

Unter­neh­mer­man­gel erschwert Generations­wechsel in Land- und Forstbetrieben

Einen Nachfol­ger oder eine Nachfol­ge­rin und eine geeig­ne­te Nachfol­ge­lö­sung zu finden, stellt insbe­son­de­re in land- und forst­wirt­schaft­li­chen Betrie­ben eine große Heraus­for­de­rung dar. Dabei spielen viele Fakto­ren eine wichti­ge Rolle, waren sich die Podiums­teil­neh­mer einig. Es muss auf allen Ebenen und für alle Betei­lig­ten passen, denn nicht nur der ausstei­gen­de Unter­neh­mer und der poten­zi­el­le Nachfol­ger müssen sich einig werden. Am Ende müssen auch die Bank, Partner und Familie mit der Regelung einver­stan­den sein.

Je besser und ausführ­li­cher die Nachfol­ge von allen Seiten offen und ehrlich bespro­chen wird, desto erfolg­rei­cher wird sich die Zukunft für das Unter­neh­men auch nach der Überga­be gestal­ten. Auf dem Weg lauern viele Stolper­fal­len. Überga­be­er­fah­re­ne Exper­ten helfen, Fehler zu vermei­den, erken­nen frühzei­tig Konflik­te und vermei­den teure Neustarts eines Prozesses.

Wer selbst davon träumt, in einem Unter­neh­men die Nachfol­ge zu überneh­men sollte sich an die Firmen­kun­den­ab­tei­lung seiner Hausbank oder zum Beispiel einen Nachfolge­spezialisten wie K.E.R.N wenden.  Hier wissen die Berater meist, in welchem kleinen Handwerks­be­trieb oder famili­en­ge­führ­ten „Hidden Champi­on“ eine famili­en­ex­ter­ne Nachfol­ge ansteht.

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Foto: Wirtschafts­ju­nio­ren Bad Segeberg