Der erfolg­rei­che Unter­neh­mer als Stolper­stein beim Unternehmensverkauf

Wir treffen immer wieder auf Unter­neh­mer: innen, die ihr Unter­neh­men ausge­spro­chen erfolg­reich führen und weit über dem Branchen­durch­schnitt liegen­de Erträ­ge erzie­len. Diese Beobach­tung gilt branchen­un­ab­hän­gig. Doch welche Kompo­nen­te ist verant­wort­lich, dass sie zum Stolper­stein beim Verkauf des Lebens­werkes werden?

Was macht diese Unter­neh­men so außer­or­dent­lich erfolgreich?

Diese Unter­neh­men werden von starken Persön­lich­kei­ten geführt, die ihr Unter­neh­men und dessen Struk­tu­ren voll auf Ihre Belan­ge zugeschnit­ten haben.

Was heißt das im Einzelnen?

Wir sprechen im Regel­fall über Unter­neh­men mit einer Umsatz­grö­ßen­ord­nung von bis zu 5 Mio., bei denen der Inhaber voll ins Tages­ge­schäft einge­bun­den ist.

Wesent­li­che Entschei­dun­gen bedür­fen stets seiner Zustim­mung. Diese werden unbüro­kra­tisch und schnell getrof­fen, da das Entschei­dungs­gre­mi­um der Inhaber selbst ist.

Eine zweite Führungs­ebe­ne ist nicht vorhan­den. Diese ist aus Sicht des Unter­neh­mers auch nicht erfor­der­lich, da alle Strän­ge im Unter­neh­men bei ihm zusammenlaufen.

Diese Unter­neh­mer agieren in einigen Fällen multi­funk­tio­nal. Sie sind Innova­tor, verhan­deln Einkaufs- und Verkaufs­prei­se und überneh­men die Vertriebsfunktion.

Warum lassen sich diese so erfolg­rei­chen Unter­neh­men oft nur mit deutli­chen Preis­ab­schlä­gen verkaufen?

Die kurze die Antwort lautet: weil sie voll auf den Inhaber zugeschnit­ten sind. Schei­det dieser mit dem Verkauf seines Unter­neh­mens aus, dann kann das erheb­li­che negati­ve Auswir­kun­gen auf den Kaufpreis haben, da:

  • plötz­lich große Teile des firmen­in­ter­nen Know-How’s verlo­ren gehen,
  • neue Struk­tu­ren zur Absiche­rung des Know-How‘s aufgebaut,
  • die bisher in der Person des Inhabers verein­ten Funktio­nen auf mehre­re Schul­tern verteilt werden müssen und
  • mit dem Ausschei­den des Inhabers die Kultur des Unter­neh­mens verlo­ren geht.

Für den Überneh­mer sind dies Unsicher­heits­fak­to­ren, die er norma­ler­wei­se im Kaufpreis berück­sich­tigt sehen möchte, da die Einstel­lung neuer Mitar­bei­ter zur Absiche­rung der Leistungs­fä­hig­keit des Unter­neh­mens einen erheb­li­chen Mehrauf­wand erfor­dern kann. Ganz zu schwei­gen von den Fällen, in denen mit dem Chef auch das gesam­te Know-How (da in seinem Kopf veran­kert) geht.

Im schlech­tes­ten Fall kann diese starke Abhän­gig­keit vom Unter­neh­mens­in­ha­ber zum Schei­tern der Verkaufs­ge­sprä­che führen.

Was ist zu tun?

  • Berei­ten Sie Ihr Unter­neh­men recht­zei­tig auf den geplan­ten Unter­nehmens­verkauf vor und sorgen Sie dafür, dass der Unter­neh­mens­er­folg nicht allein von Ihnen abhän­gig ist.
  • Schaf­fen Sie eine zweite Führungs­ebe­ne, auf die Sie die bei Ihnen verein­ten Funktio­nen vertei­len können.
  • Achten Sie darauf, dass das Know-How sowie Abläu­fe und Prozes­se sauber dokumen­tiert sind.
  • Invol­vie­ren Sie ggf. einen vertrau­ten Schlüs­sel­mit­ar­bei­ter in den Verkaufs­pro­zess. Das erzeugt Sicher­heit auf der Käuferseite.
Sind diese Krite­ri­en erfüllt, wird es Ihnen leich­ter fallen, einen guten Verkaufs­preis für Ihr Unter­neh­men zu erzielen.