Balkendiagramm zur Altersentwicklung der Firmenchefs in Ost-Württemberg

Unternehmens­nachfolge in Ostwürt­tem­berg nimmt zu

Der IHK Bezirk Ostwürt­tem­berg ist von tradi­tio­nel­len Unter­neh­men geprägt. Darüber hinaus ist der Kammer­be­zirk mit 60 Prozent anste­hen­den Unter­neh­mens­nach­fol­gen in 2022 im Gesamt­ver­gleich beson­ders betroffen.

Das ist das Ergeb­nis der ersten bundes­weit einheit­li­chen Studie zur Situa­ti­on der Unternehmens­nachfolge in 79 IHK Stand­or­ten der Unternehmens­beratung KERN – Die Nachfolge­spezialisten. Die Studie zeigt zudem detail­liert den hohen Handlungs­druck für Famili­en­un­ter­neh­men bei der Regelung der Unternehmens­nachfolge in allen Regio­nen Deutschlands.

Unter­neh­mens­nach­fol­gen in Ostwürt­tem­berg – Raum für Talen­te und Patente

Der Kammer­be­zirk hat 231.000 Erwerbs­tä­ti­ge und ein Brutto­in­lands­pro­dukt (BIP) von 17 Mrd. Euro. Dabei nimmt er beson­ders im produ­zie­ren­den Gewer­be eine Spitzen­po­si­ti­on in Baden Württem­berg ein. Dabei erwirt­schaf­ten hier laut Studie aktuell allein 2.013 Unter­neh­men zwischen 250.000 und 50 Millio­nen Euro Umsatz. Die Macher der KERN – Studie inter­es­sier­te aber vor allem eines:

Wie steht es um die Unternehmens­nachfolge in Ostwürttemberg?“

  • Aktuell sind 42% aller Firmen­chefs in Ostwürt­tem­berg älter als 55 Jahre und stehen damit vor einem baldi­gen Generationswechsel.
  • Rund 82% aller unter­such­ten Firmen sind kleine und mittel­gro­ße Famili­en­un­ter­neh­men mit einem Umsatz von weniger als 5 Millio­nen Euro.
  • Ostwürt­tem­bergs Firmen­len­ker sind älter als der Bundes­durch­schnitt: Im Jahr 2022 werden bereits 60% aller Chefs älter als 55 Jahre sein.

Die Studie macht deutlich: Die allge­mein thema­ti­sier­te Heraus­for­de­rung Generations­wechsel ist beson­ders für Unter­neh­men in Ostwürt­tem­berg in den nächs­ten fünf Jahren sehr konkret. „Denn Unter­neh­mer müssen Nachfol­ger für sich selbst suchen, die fachlich und persön­lich zum Unter­neh­men und den Mitar­bei­tern passen“, sagt Norbert Lang. Der für die Region verant­wort­li­che Partner von KERN– Die Nachfolge­spezialisten fährt fort: „Nachfol­ge kann man nicht studie­ren. Daher müssen poten­ti­el­le Nachfol­ger das Unter­neh­mer­tum in sich tragen. Zudem müssen sie Schritt für Schritt in die Verant­wor­tung hineinwachsen.“

Weite­re Gründe für die wachsen­de Proble­ma­tik der Unter­neh­mens­nach­fol­gen in Ostwürt­tem­berg liefert Lang gleich mit:

  1. Die gebur­ten­star­ken Jahrgän­ge der Babyboo­mer-Genera­ti­on gehen in Rente,
  2. Unter­neh­mer­kin­der gehen nicht mehr zwangs­läu­fig eine famili­en­in­ter­ne Nachfol­ge ein, und
  3. Viele Unter­neh­mer unter­schät­zen die Komple­xi­tät eines Nachfol­ge­pro­zes­ses und sind deshalb nicht ausrei­chend vorbereitet.“

Gut vorbe­rei­te­te Unternehmens­nachfolge ist der Erfolgs­fak­tor für die Zukunft

Für die Nachfolge­spezialisten von KERN steht indes fest: Selbst ein wirtschaft­lich gesun­der IHK-Bezirk wie Ostwürt­tem­berg wird in den kommen­den fünf Jahren den anste­hen­den Genera­ti­ons­wan­del mit allen Chancen und Risiken deutlich zu spüren bekom­men. Sie empfeh­len deshalb, den komple­xen Prozess einer Unternehmens­nachfolge besser frühzei­tig vorzubereiten.

Über die KERN - Studie zur Unternehmens­nachfolge 2017

In der bundes­wei­ten Studie analy­sier­te KERN aktuell alle 79 IHK-Bezir­ke in den relevan­ten Alters- und Umsatz­klas­sen zur Entwick­lung der Unternehmens­nachfolge bis 2022. Dabei wurden insge­samt 564.443 Firmen in den Umsatz­klas­sen von 250.000 Euro bis 5 Millio­nen Euro sowie Firmen mit bis zu 50 Millio­nen Euro Umsatz erfasst. In der Betrach­tung der ausge­wähl­ten Betrie­be sind damit nicht nur Daten von knapp 500.000 Firmen mit weniger als 5 Mio. Euro Jahres­um­satz einge­flos­sen. Vielmehr wurden weite­re 65.000 Firmen mit mehr als 5 Mio. Euro Jahres­um­satz in der Studie berücksichtigt.

Hier geht es zu den Ergeb­nis­sen der Studie.

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Wie verhält sich die Unternehmens­nachfolge in Ostwürt­tem­berg?

Zuerst sind aktuell 42% aller Firmen­chefs in Ostwürt­tem­berg älter als 55 Jahre. Somit steht hier ein Generations­wechsel bevor. Zudem sind die Firmen­len­ker Ostwürt­tem­bergs älter als der Bundes­durch­schnitt. Denn in 2022 werden bereits 60% aller Chefs älter als 55 Jahre sein. Dieser Umbruch betrifft dabei vor allem kleine Famili­en­un­ter­neh­men. Schließ­lich haben rund 82% aller unter­such­ten Firmen einen Umsatz von weniger als 5 Millio­nen Euro. 

Weshalb gewin­nen Unter­neh­mens­nach­fol­gen in Ostwürt­tem­berg an Brisanz?

Erstens gehen die Babyboo­mer in Rente. Dazu gehören auch viele Unter­neh­mer. Zweitens ist die famili­en­in­ter­ne Nachfol­ge für viele Unter­neh­mer­kin­der nicht mehr erste Wahl. Überdies mangelt es an der Vorbe­rei­tung. Denn viele Unter­neh­mer unter­schät­zen den Umfang des Nachfolgeprozesses.