Beitragsbild zum Discounted-Cash-Flow-Verfahren

Das DCF-Verfah­ren in der Unter­neh­mens­be­wer­tung – Grund­la­gen, Metho­den und prakti­sche Umsetzung

In diesem Artikel erfah­ren Sie, wie das Discoun­ted Cash Flow (DCF) Verfah­ren als funda­men­ta­le Metho­de der dynami­schen Inves­ti­ti­ons­rech­nung dazu beiträgt, den heuti­gen Unter­neh­mens­wert auf Basis zukünf­ti­ger Cashflows zu ermit­teln. Unser Ziel ist es, Ihnen – als Unternehmer:in oder Entscheider:in – eine klare, nachvoll­zieh­ba­re und praxis­na­he Übersicht über diese Bewer­tungs­me­tho­dik zu bieten.

1. Was ist das DCF-Verfah­ren? Grund­la­gen und Definition

Das DCF Verfah­ren ist eine funda­men­ta­le Metho­de der dynami­schen Inves­ti­ti­ons­rech­nung zur Ermitt­lung des Werts von Unter­neh­men oder Projek­ten. Zentral ist dabei die Abzin­sung, die den Zeitwert des Geldes berück­sich­tigt – ein Euro, den Sie heute in der Hand halten, ist mehr wert als ein Euro, den Sie morgen erhal­ten. Diese Metho­de reflek­tiert die Tatsa­che, dass Infla­ti­on und Oppor­tu­ni­täts­kos­ten zukünf­ti­ger Zahlungs­strö­me den Wert des Geldes mindern. Sie zählt damit zu den zukunfts­ori­en­tier­ten Unter­neh­mens­be­wer­tungs­me­tho­den.

Das Grund­prin­zip des DCF Verfah­rens besteht darin, prognos­ti­zier­te finan­zi­el­le Überschüs­se, also die sogenann­ten Cashflows, in einen gegen­wär­ti­gen Kapital­wert umzuwan­deln. Dies geschieht durch das Abzin­sungs­kon­zept, bei dem zukünf­ti­ge Zahlun­gen mit einem Diskon­tie­rungs­satz, der das Risiko und die Zeitprä­fe­renz wider­spie­gelt, auf den heuti­gen Wert reduziert werden. Das DCF Verfah­ren basiert somit auf funda­men­ta­len Inves­ti­ti­ons­theo­rien und ist beson­ders relevant für Inves­to­ren, Analys­ten, M&A-Berater, die Unter­neh­mens­füh­rung und auch Immobilienbewerter.

2. Die Kernkom­po­nen­ten des DCF-Verfahrens

Für die korrek­te Anwen­dung des DCF Verfah­rens sind das Verständ­nis seiner wesent­li­chen Elemen­te und der zugrun­de liegen­den Formel unverzichtbar.

Der Cashflow

Im Zentrum steht der sogenann­te Free Cash Flow (FCF), also der Zahlungs­über­schuss, der dem Unter­neh­men nach allen opera­ti­ven und inves­ti­ven Ausga­ben zur Verfü­gung steht. Hierbei wird unter­schie­den zwischen:

  • FCF to Firm (FCFF): Bezieht sich auf alle Kapitalgeber.
  • FCF to Equity (FCFE): Bezieht sich ausschließ­lich auf die Eigenkapitalgeber.

Wichtig ist hierbei, dass das DCF Verfah­ren buchhal­te­ri­sche Gewin­ne nicht direkt berück­sich­tigt, um nicht-zahlungs­wirk­sa­me Posten auszu­schlie­ßen und so eine reali­täts­na­he Darstel­lung der Liqui­di­tät zu erzielen.

Der Diskon­tie­rungs­satz

Die Bestim­mung des Diskon­tie­rungs­sat­zes ist essen­zi­ell, denn er nimmt das Risiko und die Zeitprä­fe­renz in den Kalkül auf. Hierbei kommen häufig

  • Eigen­ka­pi­tal­kos­ten (z. B. mittels CAPM)
  • Fremd­ka­pi­tal­kos­ten
    zusam­men, um einen gewich­te­ten Durch­schnitt als WACC (Weigh­ted Avera­ge Cost of Capital) zu bilden.

Die allge­mei­ne DCF Formel

Die Basis­for­mel lautet:

Unter­neh­mens­wert = Σ (CFₜ / (1 + r)ᵗ) + (Termi­nal Value / (1 + r)ⁿ)

wobei:

• CFₜ die Cashflows in der Periode t,

• r der Diskon­tie­rungs­satz und

• n die Anzahl der Perioden darstellt.

3. Die verschie­de­nen DCF-Metho­den im Detail

Das DCF Verfah­ren umfasst unter­schied­li­che Ansät­ze, die vor allem in der Defini­ti­on des zugrun­de liegen­den Cashflows und in der Wahl des Diskon­tie­rungs­sat­zes variieren.

Übersicht der zukunftsorientierten Unternehmensbewertungsmethoden

Equity-Metho­de (Netto­an­satz)

Bei der Equity-Metho­de wird der Markt­wert des Eigen­ka­pi­tals direkt ermit­telt. Hierbei fließt der Free Cash Flow to Equity (FCFE) ein, der ausschließ­lich die Mittel umfasst, die den Eigen­ka­pi­tal­ge­bern zur Verfü­gung stehen. Als Diskon­tie­rungs­satz wird üblicher­wei­se der Eigen­ka­pi­tal­kos­ten­satz (kEK) verwendet.

Entity-Metho­den (Brutto­an­satz)

Entity-Metho­den zielen darauf ab, den gesam­ten Markt­wert des Unter­neh­mens zu ermit­teln – also sowohl das Eigen- als auch das Fremd­ka­pi­tal zu berück­sich­ti­gen. Hierbei wird der Markt­wert des Eigen­ka­pi­tals durch Subtrak­ti­on des Markt­werts des Fremd­ka­pi­tals vom Unter­neh­mens­ge­samt­wert bestimmt. Zu den bekann­ten Ansät­zen zählen:

WACC-Ansatz (Weigh­ted Avera­ge Cost of Capital)

Der WACC-Ansatz ist die am häufigs­ten verwen­de­te Entity-Metho­de. Der verwen­de­te Cashflow ist der Free Cash Flow to Firm (FCFF) und der Diskon­tie­rungs­satz spiegelt die gewich­te­ten durch­schnitt­li­chen Kapital­kos­ten wider. Dabei fließen die Kosten des Fremd- und Eigen­ka­pi­tals in die Berech­nung ein.

APV-Ansatz (Adjus­ted Present Value)

Der APV-Ansatz verfolgt zuerst die Bewer­tung eines unver­schul­de­ten Unter­neh­mens. Anschlie­ßend wird der Wert der Steuer­vor­tei­le aus der Fremd­fi­nan­zie­rung (Tax Shield) addiert. Diese Metho­de eignet sich beson­ders bei komple­xen Finan­zie­rungs­struk­tu­ren oder varia­blen Verschuldungsgraden.

4. DCF Verfah­ren Berech­nung: Schritt-für-Schritt mit Beispiel

Die prakti­sche Anwen­dung des DCF Verfah­rens gliedert sich in mehre­re logische Schrit­te, die im Folgen­den anhand eines fikti­ven Beispiels für ein Dienst­leis­tungs­un­ter­neh­men erläu­tert werden.

Vorgehen zur Berechnung mittels DCF-Verfahren

Schritt 1: Progno­se der zukünf­ti­gen Free Cash Flows

  • Progno­se­zeit­raum festle­gen: Typischer­wei­se zwischen 3 und 10 Jahren.
  • Ablei­tung der Free Cash Flows: Aus der detail­lier­ten Planung der Gewinn- und Verlust­rech­nung, Bilanz und Kapitalflussrechnung.
  • Plausi­bi­li­sie­rung der Annah­men: Dabei werden Fakto­ren wie Umsatz­wachs­tum, Margen und Inves­ti­tio­nen realis­tisch eingeschätzt.

Schritt 2: Bestim­mung des Diskontierungssatzes

  • Eigen­ka­pi­tal­kos­ten ermit­teln: Zum Beispiel mittels CAPM, unter Einbe­zie­hung von risiko­frei­en Zinsen, Beta-Faktor und Marktrisikoprämie.
  • Fremd­ka­pi­tal­kos­ten berück­sich­ti­gen.
  • Berech­nung des WACC: Unter Berück­sich­ti­gung der Kapital­struk­tur und des Steuersatzes.

Schritt 3: Berech­nung des Termi­nal Value

Hierbei wird der Wert des Unter­neh­mens über den Detail­pla­nungs­zeit­raum hinaus ermittelt:

  • Metho­den: Mit dem Gordon Growth Model (ewige Rente) oder durch das Exit Multiple-Verfahren.

Schritt 4: Diskon­tie­rung und Ermitt­lung des Unternehmenswerts

  • Abzin­sung der Cashflows und des Termi­nal Value: Alle zukünf­ti­gen Werte werden auf den Bewer­tungs­stich­tag abgezinst.
  • Summie­rung der Barwer­te: So ergibt sich der Unter­neh­mens­ge­samt­wert (Enter­pri­se Value).
  • Ablei­tung des Eigen­ka­pi­tal­werts: Falls gewünscht, durch Abzug der Nettofinanzschulden.

5. Anwen­dungs­be­rei­che des Discounted-Cash-Flow-Verfahrens

Die Vielsei­tig­keit des DCF Verfah­rens zeigt sich in seinen breiten Einsatzmöglichkeiten:

  • Üzleti értékelés: Etwa bei M&A-Transaktionen, Börsen­gän­gen oder Kapital­erhö­hun­gen sowie in der wertori­en­tier­ten Unter­neh­mens­steue­rung und im Controlling.
  • Immobi­li­en­be­wer­tung: Anwen­dung bei Rendi­teim­mo­bi­li­en wie Büroge­bäu­den oder Einkaufs­zen­tren, wobei spezi­fi­sche Fakto­ren wie Mietver­trä­ge, Leerstän­de oder Instand­hal­tungs­kos­ten berück­sich­tigt werden.
  • Bewer­tung von Inves­ti­ti­ons­pro­jek­ten: Einschließ­lich der Analy­se immate­ri­el­ler Vermö­gens­wer­te wie Patente.

6. Vor- und Nachtei­le & typische Herausforderungen

Obwohl das DCF Verfah­ren als Goldstan­dard in der Unter­neh­mens­be­wer­tung gilt, sind auch seine Schwä­chen und Heraus­for­de­run­gen zu berücksichtigen.

Előnyök

  • Theore­ti­sche Fundie­rung: Das Verfah­ren basiert auf soliden Investitionstheorien.
  • Zukunfts­ori­en­tie­rung: Es fokus­siert sich auf die zukünf­ti­ge Ertragskraft.
  • Berück­sich­ti­gung von Risiko und Zeitwert des Geldes: Eine präzi­se Analy­se der Werttrei­ber ist möglich.

Nachtei­le und prakti­sche Herausforderungen

  • Subjek­ti­vi­tät der Annah­men: Die Progno­sen unter­lie­gen dem GIGO-Prinzip (Garba­ge In, Garba­ge Out).
  • Komple­xi­tät: Die Bereit­stel­lung und Validie­rung der benötig­ten Daten sind anspruchsvoll.
  • Hoher Einfluss des Termi­nal Value: Ein übermä­ßi­ger Anteil des Endwerts kann zu einer Verzer­rung des Gesamt­werts führen.
  • Zirku­la­ri­täts­pro­ble­me: Beispiels­wei­se kann der WACC von dem zu ermit­teln­den Markt­wert abhän­gen und somit eine itera­ti­ve Lösung erfordern.

7. DCF Verfah­ren vs. Ertragswertverfahren

Beson­ders im deutsch­spra­chi­gen Raum wird das DCF Verfah­ren oft mit dem tradi­tio­nel­len Ertrags­wert­ver­fah­ren vergli­chen. Bei korrek­ter Anwen­dung kommen jedoch beide Verfah­ren zu demsel­ben Unternehmenswert.

Gemein­sam­kei­ten und Unterschiede

  • Gemein­sam­kei­ten: Beide Metho­den basie­ren auf dem Konzept der Diskon­tie­rung zukünf­ti­ger Überschüs­se und zielen darauf ab, einen Entschei­dungs­wert für Inves­ti­tio­nen zu ermitteln.
  • Unter­schie­de:
  • Bezugs­grö­ße: Beim DCF Verfah­ren fließt der Cashflow ein, während das Ertrags­wert­ver­fah­ren den Perioden­über­schuss bzw. Gewinn berücksichtigt.
  • Diskon­tie­rungs­satz: DCF verwen­det die Kapital­kos­ten, während beim Ertrags­wert­ver­fah­ren ein Kapita­li­sie­rungs­zins­satz Anwen­dung findet.
  • Inter­na­tio­na­le Akzep­tanz: Das DCF Verfah­ren ist inter­na­tio­nal verbrei­tet, während das Ertrags­wert­ver­fah­ren vor allem im deutschen Mittel­stand Anwen­dung findet.

Követ­kez­te­tés

Der Einsatz des DCF Verfah­rens bietet Ihnen als vertrau­ens­vol­ler Wegbe­glei­ter in der Unter­neh­mens­be­wer­tung und Vállala­ti utódlás wertvol­le Einsich­ten. Mit fundier­ten, praxis­na­hen Analy­sen ermög­li­chen wir eine langfris­ti­ge Sich­er­heit – denn wir glauben: „Zukunft für Lebenswerke“.

FAQ – Häufi­ge Fragen zum DCF Verfahren

Was ist das Discoun­ted Cash Flow (DCF) Verfah­ren?

Das DCF Verfah­ren ist eine Metho­de zur Wertermitt­lung, bei der zukünf­ti­ge freie Cashflows eines Unter­neh­mens auf den heuti­gen Tag abgezinst werden, um den aktuel­len Unter­neh­mens­wert zu bestimmen.

Was ist die DCF Formel?

Die grund­le­gen­de DCF Formel summiert die Barwer­te der zukünf­ti­gen Cashflows (CFₜ / (1 + r)ᵗ) sowie den Barwert des Termi­nal Value, um den Unter­neh­mens­wert zu berechnen.

Welche DCF-Verfah­ren gibt es?

Es unter­schei­det sich primär in der Cashflow-Basis und im Diskon­tie­rungs­satz:
Die Equity-Metho­de bewer­tet direkt den Eigen­ka­pi­tal­markt­wert (FCFE),
während die Entity-Metho­den (bspw. WACC oder APV) den gesam­ten Unter­neh­mens­wert (FCFF) ermitteln.

Was ist der Free Cash Flow (FCF)?

Der Free Cash Flow ist der Überschuss, der nach allen opera­ti­ven und inves­ti­ven Ausga­ben zur Verfü­gung steht – und daher als Basis für Dividen­den­zah­lun­gen oder Schul­den­til­gung dient.

Wie wird der WACC berech­net?

Der WACC (Weigh­ted Avera­ge Cost of Capital) setzt sich aus den gewich­te­ten Kosten des Eigen- und Fremd­ka­pi­tals zusam­men – unter Einbe­zie­hung des Unter­neh­mens­ri­si­kos und der steuer­li­chen Aspekte.

Für welche Unter­neh­men eignet sich das DCF Verfah­ren beson­ders gut?

Das Verfah­ren ist ideal für Unter­neh­men mit stabi­len und prognos­ti­zier­ba­ren Cashflows, kann aber flexi­bel auch auf unter­schied­li­che Branchen und Unter­neh­mens­grö­ßen angepasst werden.