Wer sein Lebenswerk in gute Hände abgeben möchte, wird irgendwann mit dieser Frage konfrontiert. Wann sage ich es meinen Mitarbeitern?
Ein heikles Thema
Oftmals wird es hintenangestellt. Denn der Kaufpreis erscheint wichtiger. Aber wenn diese Frage nicht gut durchdacht beantwortet wird, sinkt der nachhaltige Wert der Nachfolge erheblich. Für beide Seiten. Falsche oder gar fehlende Kommunikation, zu früh oder zu spät, ist für den Nachfolger fatal. Er kommt in eine gewachsene Unternehmenskultur und verbaut sich durch mangelnde Kommunikation den Zugang zu den wichtigsten Bausteinen eines Unternehmens: Den Mitarbeitern! Für den Übergeber hat dies ebenfalls zum Teil gravierende Auswirkungen. Oft gibt es eine Zahlung, die erst nach Übergabe des Unternehmens fällig ist. Nicht selten sogar ist sie an Bedingungen geknüpft. Es ist folglich das natürliche Interesse beider Parteien, dass die Mitarbeiter im Boot sitzen und wohlwollend mitwirken. Doch wann ist der richtige Zeitpunkt?
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Wichtiger Meilenstein
Mit unseren Mandaten diskutieren wir immer über diesen wichtigen Meilenstein. Der Übernehmer möchte gerne sehr früh die Mitarbeiter kennenlernen. Er hat ein Interesse daran, die wichtigsten Schlüsselpersonen zu identifizieren. Schließlich ist die Übernahme eines Unternehmens eine erhebliche Investition. Das Risiko will er so gut es geht minimieren. Der Übergeber neigt ebenfalls oft dazu, die Mitarbeiter frühzeitig zu informieren. Schließlich kennt man sich seit vielen Jahren und trägt Verantwortung für seine Belegschaft. Aber soll man die Mitarbeiter wirklich bereits während des Prozesses informieren? Eine pauschale Antwort können wir nicht geben. Jede Unternehmensnachfolge ist anders und bedarf einer ganz individuellen Lösung.
Stellen Sie sich die folgenden Fragen
Sie liefern bereits eine ganz persönliche Antwort, denn jeder von Ihnen wird diese Fragen anders beantworten.
- Was passiert, wenn die Übernahme scheitert und ich meine Mitarbeiter bereits informiert habe? Schädigt die folgende Unruhe meinem Unternehmen? Kann ich die Situation „heilen“?
- Was passiert, wenn ich meine Mitarbeiter ins Boot hole, bevor ich einen gültigen Kaufvertrag habe, mit meinen Kundenbeziehungen? Kann ich sicherstellen, dass die Mitarbeiter das Vorhaben nicht nach außen tragen?
Wir raten: Setzen Sie sich mit dem Übernehmer an einen Tisch und arbeiten Sie einen detaillierten Kommunikationsplan aus, dessen erster Meilenstein NACH der Vertragsunterzeichnung angegangen wird. Wer vorher seine Mitarbeiter informiert, riskiert viel und verursacht in dieser wichtigen Lebensphase unnötige Unruhe im Unternehmen.
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Darauf gibt es keine pauschale Antwort. Häufig wird aber zu früh mit Mitarbeitern gesprochen. Dadurch kommt es womöglich zu Unruhe und Gerüchte könnten nach außen getragen werden. Und diese Gerüchte können auch bei Kunden, Banken und Lieferanten zu Verunsicherung in einem geplanten Unternehmensverkauf führen.
Diese Frage sollte in einem Kommunikationsplan gemeinsam mit dem Käufer geklärt werden. Dabei sollte der erste Meilenstein NACH Unterzeichnung des Vertrages liegen.