Baufir­ma verkau­fen - lohnt sich das im Bauboom? [5 Tipps]

Jetzt eine Baufir­ma verkau­fen? Mitten im Bauboom? Deutsch­land­weit profi­tie­ren Bauun­ter­neh­men und Handwer­ker massiv von der gut laufen­den Konjunk­tur. Dank der vielen Aufträ­ge von Häusle­bau­ern, Indus­trie- und Gewer­be sowie der öffent­li­che Hand stimmen Umsatz und Erträ­ge. Dies ist schließ­lich eine perfek­te Ausgangs­la­ge für den Verkauf von Bauun­ter­neh­men. Die folgen­den Gründe sprechen dafür.

Inhalts­ver­zeich­nis

1. Welche sind die attrak­ti­ven Baufir­men zum Verkauf? 

2. Fachkräf­te­man­gel wird zur Konjunkturbremse 

3. Wer würde eine Baufir­ma kaufen? 

4. Wie entwi­ckeln sich die Preise?

5. Wodurch wird es erschwert, ein Bauun­ter­neh­men zu verkaufen? 

1. Welche sind die attrak­ti­ven Baufir­men zum Verkauf?

Attrak­ti­ve Bauun­ter­neh­men machten ihre Hausauf­ga­ben: Denn diese Firmen verfü­gen über ein beson­de­res Allein­stel­lungs­merk­mal. Dies kann Spezi­al-Know-how sein, mit dem sie erfolg­reich Nischen­märk­te besetzen.

Gut etablier­te Unter­neh­men in den attrak­ti­ven Ballungs­räu­men und Wirtschafts­zen­tren sind ebenfalls gefragt. Viele Unter­neh­men suchen Verstär­kung im Bereich der Digita­li­sie­rung der Baupla­nung oder im Bereich neuer indus­tri­el­ler Prozesstechniken. 

Inter­es­sant sind auch Techno­lo­gien, die Abläu­fe verschlan­ken, beschleu­ni­gen und kosten­güns­ti­ger machen. Käufern bewer­ten diese Firmen tenden­zi­ell höher.

Tipp1: Schaf­fen Sie ein Allein­stel­lungs­merk­mal, mit dem Sie am Markt herausstechen. 
Bild von Nils Koerber mit der Möglkichkeit, einen kostenlosen Termin zum Erstgespräch zu vereinbaren.
KERN Karte mit allen Standorten
Oder sprechen Sie mit dem KERN Spezia­lis­ten in Ihrer Nähe!

2. Fachkräf­te­man­gel wird zur Konjunkturbremse 

Viele Betrie­be verfü­gen über gut gefüll­te Auftrags­bü­cher bis weit ins kommen­de Jahr hinein. Doch gutes Perso­nal ist in der Baubran­che gegen­wär­tig rar. Aufgrund der guten Konjunk­tur gibt es auch in Osteu­ro­pa kaum noch Arbeits­kräf­te für den deutschen Markt.

Der Fachkräf­te­man­gel stellt somit ein wachsen­des Problem dar. Viele Unter­neh­men wissen deshalb heute nicht mehr, wie sie die Arbeit bewäl­ti­gen sollen. Aus diesem Grund bietet der Kauf eines Bauun­ter­neh­mens die Möglich­keit einge­spiel­te Teams zu übernehmen.

Eine solide Mitar­bei­ter­ba­sis ist dementspre­chend einer der wesent­li­chen Fakto­ren, die Unter­neh­men zur Übernah­me von Bauun­ter­neh­men motiviert. Gerade die Mitar­bei­ter kleine­rer Unter­neh­men sind jedoch oft vergleichs­wei­se alt, was eine geplan­te Nachfol­ge erschwert.

Bevor Sie Ihre Firma verkau­fen sollten Firmen­chefs alles daran­set­zen, den Mitar­bei­ter­stamm gezielt zu verjün­gen.

Tipp 2: Schaf­fen Sie eine solide Mitarbeiterbasis.

Mangel an Unter­neh­mer in Bauge­wer­be deutlich spürbar

Die Köpfe famili­en­ge­führ­ter Baufir­men sind eher älter. Somit führt der Fachkräf­te­man­gel schon heute zu einem Unter­neh­mer­man­gel. Denn junge und gut ausge­bil­de­te Bauspe­zia­lis­ten arbei­ten lieber angestellt als unter­neh­me­ri­schen Ambitio­nen zu folgen. Auf den Fachkräf­te­man­gel der Branche folgt jetzt ein Unternehmermangel.

In 2017 standen im Kammer­be­zirk der IHK Osnabrück mehr als 800 mittel­stän­di­sche Bauun­ter­neh­men vor dem Firmen­ver­kauf. Bis 2022 erhöht sich diese Zahl laut unserer Regio­nal­stu­die zur Unternehmens­nachfolge um mehr als 60 Prozent auf über 1.300 Unter­neh­men. 

Wir schät­zen, dass deutlich weniger als die Hälfte der vor dem Generations­wechsel stehen­den Firmen in der Familie übergeht. Infol­ge­des­sen steigt die Zahl der zum Verkauf stehen­den Bauun­ter­neh­men in den nächs­ten Jahren vermut­lich deutlich.

3. Wer würde eine Baufir­ma kaufen?

Nehmen Sie die folgen­den Käufer­grup­pen für den Verkauf von Bauun­ter­neh­men in den Blick:

  • Baukon­zer­ne: Große Baukon­zer­ne sind als strate­gi­sche Inves­to­ren konstant auf der Suche nach Zukäu­fen. Für diese kommen oftmals nur mittel­gro­ße Bauun­ter­neh­men ab einem Umsatz ab fünf oder zehn Millio­nen in Betracht. 
  • Mittel­stän­di­sche Bauun­ter­neh­men: Gerade beim Verkauf eines kleine­ren Bauun­ter­neh­mens lohnt es sich, die vielen etablier­ten Mittel­ständ­ler anzuspre­chen. Schließ­lich erschlie­ßen diese Firmen über Zukäu­fe vergleichs­wei­se einfach neue Regio­nen oder erwei­tern ihre Produkt­pa­let­te. Oftmals ist der Auslö­ser zur Suche auch ein Auftrag in einer neuen Region. Infol­ge­des­sen suchen viele Mittel­ständ­ler nachfol­gend gezielt nach zum Verkauf stehen­den Bauunternehmen. 
  • Finanz­in­ves­to­ren: Priva­te-Equity-Inves­to­ren oder Family-Offices sind ebenfalls auf der Suche nach zum Verkauf stehen­den Baufir­men. Viele dieser Inves­to­ren halten häufig Antei­le an Bauun­ter­neh­men, die sie im Rahmen einer Buy-and-Build-Strate­gie schritt­wei­se um kleine­re Unter­neh­men ergän­zen.
    Somit erlebt die Baubran­che die aus dem Handwerk und anderen Branchen bekann­te Konso­li­die­rung kleine­rer und mittle­rer Unternehmen. 
  • Manage­ment-Buy-Ins (MBIs): Gerade Bauun­ter­neh­men mit einer Umsatz­grö­ße zwischen zwei und fünf Millio­nen Euro sind für branchen­er­fah­re­ne MBIs inter­es­sant. Denn viele dieser MBIs finan­zie­ren mit Ihrem Eigen­ka­pi­tal solche Unter­neh­mens­nach­fol­gen oft erfolg­reich. f
Tipp 3:Verschaf­fen Sie sich ein klares Bild über die Nachfrage

4. Wie entwi­ckeln sich die Preise? 

Noch sind die Zeiten für den Verkauf von Bauun­ter­neh­men gut. Denn gerade die mittel­gro­ßen Unter­neh­men erzie­len im langjäh­ri­gen Vergleich gute Preise.

Die Baubran­che ist aller­dings stärker von der Konjunk­tur als andere Branchen beein­flusst. Konjunk­tur­rück­gän­ge, steigen­de Bauzin­sen oder auch nur ein Rückgang des Auftrags­ein­gangs verschlech­tert die Verkaufs­aus­sich­ten. Infol­ge­des­sen reduzie­ren sich oftmals auch die Firmenbewertungen.

Tipp 4:Behal­ten Sie die Konjunk­tur und ihren Einfluss auf den Firmen­wert im Auge
Bild einer Frau, die vor ihrem Laptop sitzt - ein Button, mit der Möglichkeit den Firmenwert zu ermitteln.

5. Wodurch wird es erschwert, ein Bauun­ter­neh­men zu verkaufen?

Wesent­lich für einen erfolg­rei­chen Unter­nehmens­verkauf sind nachhal­tig erwirt­schaf­te­te Gewin­ne und ein zukunfts­fä­hi­ges Geschäfts­kon­zept mit klaren Allein­stel­lungs­merk­ma­len. Die folgen­den Punkte erschwe­ren jedoch den Verkauf von Bauunternehmen: 

Tipp 5:Identi­fi­zie­ren Sie Risiken und treffen Vorkehrungen 

Fehlen­de zweite Führungsebene

Branchen­be­ob­ach­ter erwar­ten gerade für kleine­re und mittle­re Baufir­men eine weite­re Konso­li­die­rung. Denn für Famili­en­un­ter­neh­men mit Umsät­zen im einstel­li­gen Millio­nen­be­reich gilt es oft, eine weite­re Heraus­for­de­rung zu bewältigen. 

Die Struk­tu­ren dieser Unter­neh­men sind vielfach auf den Inhaber zugeschnit­ten. Vielen dieser Unter­neh­men fehlt schlicht eine zweite Führungs­ebe­ne, die das Unter­neh­men ohne den Chef in Gang hält.

Der Aufbau einer zweiten Führungs­ebe­ne oder die Einstel­lung eines famili­en­frem­den Geschäfts­füh­rers ist hier anzura­ten.

Hoher Alters­durch­schnitt von Mitar­bei­tern und Maschinen

Abhän­gig­kei­ten zu wenigen Großkun­den, ein überal­ter­ter Maschi­nen­park oder ein höherer Alters­durch­schnitt der Beleg­schaft erschwe­ren den Verkauf von Bauun­ter­neh­men zusätzlich.

Geogra­fi­sche Lage beein­flusst Investition

Gerade beim Verkauf von Bauun­ter­neh­men oder Handwerks­be­trie­ben stellen wir fest, dass die geogra­fi­sche Lage für Überneh­mer eine große Rolle spielt. Größe­re Inves­to­ren suchen oft nach verkehrs­güns­tig gelege­nen Stand­or­ten. Idealer­wei­se liegen diese in der Nähe von Ballungs­räu­men und ermög­li­chen Projek­te in bis zu 100 Kilome­tern Entfer­nung.

Ungüns­ti­ge Rand-, Grenz- und Insel­la­gen wirken sich schnell auf den Projekt­er­folg oder den erziel­ba­ren Kaufpreis aus. Oftmals kommen hier MBIs zum Zug, die eine beson­de­re persön­li­che Bezie­hung zu der Region haben.

Für MBIs spielt die geogra­fi­sche Lage des Unter­neh­mens eine noch größe­re Rolle. Schließ­lich wollen die wenigs­ten Einzel­in­ter­es­sen­ten gemein­sam mit ihrer Familie für einen Unter­nehmens­kauf umzie­hen. Infol­ge­des­sen reduziert sich die Pendel­be­reit­schaft meist auf maximal eine Stunde Fahrzeit.

Ungenü­gend vorbe­rei­te­ter Transaktionsprozess

Eine gute Vorbe­rei­tung des Überga­be­pro­zess zahlt sich für den Verkäu­fer immer aus. Denn Kaufin­ter­es­sen­ten erwar­ten vor einem Erstge­spräch aussa­ge­kräf­ti­ge Unter­la­gen, die das Geschäfts­mo­dell und ein belast­ba­res und vor allem berei­nig­tes Zahlen­werk darstellt. Deshalb sollte ein Exper­te den Unter­neh­mens­wert berech­nen und ggf. von einem Wirtschafts­prü­fer begut­ach­ten lassen.

Gerade im Handwerk und Bauwe­sen stellen wir gegen­wär­tig eine ungenü­gen­de Fokus­sie­rung seitens der Käufer­sei­te fest. Dies hat viel mit der aktuell gut laufen­den Baukon­junk­tur zu tun.

Denn gerade aufgrund der vielen opera­ti­ven Erfor­der­nis­se aktuel­ler Baupro­jek­te geraten gerade für mittel­stän­di­sche Baufir­men strate­gi­sche Wachs­tums­pro­jek­te schnell aus dem Fokus.

Infol­ge­des­sen verlän­gern sich die Abstän­de zwischen den einzel­nen Schrit­ten teilwei­se um mehre­re Wochen und somit die Gesamt­dau­er der Projek­te deutlich.

Sie fragen sich, ob es für Sie lohnens­wert sein könnte, Ihre Baufir­ma zu verkau­fen? Dann nehmen Sie gerne unsere Unter­nehmens­verkauf Beratung in Anspruch oder rufen Sie mich jetzt unter 05461 80 92 840 an.

Das könnte Sie auch interessieren: 

Kosten­frei­es Webinar: Die sieben teuers­ten Fehler beim Unternehmenswert

Mitar­bei­ter­in­for­ma­ti­on beim Unter­nehmens­verkauf: Wie sag ich es meinen Mitarbeitern?

Inter­view: Die inner­fa­mi­liä­re Unternehmens­nachfolge gut vorbereiten

3 Praxis­tipps zur Vorbe­rei­tung einer Unternehmensnachfolge 

Wie finden Sie seriö­se Berater für den Unternehmensverkauf?

Die Kosten einer Unternehmens­nachfolge oder eines M&A-Projektes

Foto: ©11066063 / pixabay (CCO)


Welche zum Verkauf stehen­den Bauun­ter­neh­men sind attrak­tiv?

Der Fokus von Inves­to­ren liegt ganz klar auf Baufir­men in Ballungs­räu­men oder in  attrak­ti­ven Wirtschafts­zen­tren. Klare Allein­stel­lungs­merk­ma­le oder eine Spezia­li­sie­rung, beson­de­re techno­lo­gi­sche Kompe­tenz bei der Projekt­ab­wick­lung oder der Digita­li­sie­rung der Baupla­nung machen zum Verkauf stehen­de Bauun­ter­neh­men für Inves­to­ren inter­es­san­ter. Oft gesucht werden aktuell auch Spezia­lis­ten für den Breit­band­aus­bau

Wer kauft ein Bauun­ter­neh­men?

Baukon­zer­ne und kleine­re Mittel­ständ­ler sind klassi­sche strate­gi­sche Inves­to­ren. Im Rahmen ihrer Wachs­tums­stra­te­gie suchen diese vielfach zum Verkauf stehen­de Bauun­ter­neh­men als neue Standorte. Weite­re Inter­es­sen­grup­pen sind klassi­sche Finanz­in­ves­to­ren oder auch branchen­er­fah­re­ne Manage­ment-Buy-In-Kandi­da­ten. Letzte­re sind insbe­son­de­re für famili­en­ge­führ­te Baufir­men inter­es­sant, die aufgrund ihrer Umsatz­grö­ße für Finanz­in­ves­to­ren und Strate­gen zu klein sind. 

Was erschwert den Verkauf von Bauun­ter­neh­men?

1.       Abhän­gig­keit von wenigen Großkun­den und ertrags­schwa­che Geschäfts­mo­del­le.
2.       Abhän­gig­keit des Manage­ments von Einzel­per­so­nen. Fehlen­de zweite Führungs­ebe­ne.
3.       Hohes Alter von Mitar­bei­tern, Maschi­nen und Anlagen.
4.       Ein ungenü­gend vorbe­rei­te­ter Trans­ak­ti­ons­pro­zess.
5.       Ungüns­tig gelege­ne Standorte.