Geschäftsleute haben einen Vertrag zum Firmenkauf abgeschlossen

Firma kaufen: Der profes­sio­nel­le Guide für Käufer

Ein Unter­neh­men zu kaufen, ist ein umfang­rei­ches Unter­fan­gen. Zunächst einmal muss man sich darüber klar werden, ob und welches Unter­neh­men man kaufen möchte.

Ist dies passiert, geht es in komple­xe Verhand­lun­gen und Gesprä­che. Dabei gibt es einiges zu beachten.

Sie haben nicht viel Zeit zu lesen? Hier die wichtigs­ten Aspek­te zum Thema Firma kaufen auf einen Blick:

  • So banal es klingt: An erster Stelle steht die Frage, ob Sie eine Firma kaufen sollten

  • Für den Kauf gibt es verschie­de­ne Optio­nen und Kaufob­jek­te; die richti­ge Wahl ist entscheidend

  • Es macht große Unter­schie­de, ob sie ein Start-up oder eine langjä­j­rig bestehen­de Firma kaufen; ob sie einen Handwerks­be­trieb oder einen Pflege­dienst kaufen

  • Beach­ten Sie zudem unsere Leitfa­den mit 11 nützli­chen Tipps und Ratschlägen

Grund­sätz­li­che Fragen

Vor dem Firmen­kauf stehen ein paar Fragen, für deren Beant­wor­tung Sie in sich selbst horchen sollten. Eine ehrli­che Beant­wor­tung ist wichtig, um die Unternehmens­nachfolge später nicht zu bereuen.

Warum lieber ein Unter­neh­men kaufen, anstatt selbst zu gründen?

Ein Unter­neh­men zu kaufen, anstatt es zu gründen, kann viele Vortei­le haben: Ein bestehen­des Unter­neh­men besitzt in der Regel die wichti­ge Grund­aus­stat­tung und ein laufen­des Geschäft. Sowohl Anlage­ver­mö­gen, Mitar­bei­ter als auch Liefe­ran­ten und Kunden. Außer­dem hat ein bestehen­des Unter­neh­men sich bereits am Markt etabliert und vermut­lich eine stabi­le Positi­on. Selbst wenn es wirtschaft­lich angeschla­gen ist, hat es dennoch ein “Funda­ment” mit dem sich eine Entwick­lung voran­trei­ben lässt.

Zudem ist eine Moder­ni­sie­rung mit Inves­ti­tio­nen häufig einfa­cher als eine Neugrün­dung – und auch kostengünstiger.

Eine Unternehmens­nachfolge führt in der Regel schnel­ler zu Gewin­nen als ein neu gegrün­de­tes Unternehmen.

Möchte ich Antei­le einer Firma kaufen oder das gesam­te Unter­neh­men kaufen?

Das kommt sowohl auf den persön­li­chen Wunsch als auch auf die Art des Unter­neh­mens an. Kleine und mittel­stän­di­sche Unter­neh­men werden mehrheit­lich als gesam­te Einheit verkauft. Der Käufer ist dann oftmals gleich­zei­tig der Geschäfts­füh­rer. Bei hohen Kaufprei­sen oder Verkäu­fern die ganz sicher und langsam ihr Lebens­werk übertra­gen möchten, kommt eher eine Betei­li­gung in Frage. Die weite­ren Optio­nen, bis zu 100%-Übernahme, können dann schon mit der ersten Tranche vertrag­lich fest geregelt werden.

Das hat den Vorteil, dass der Käufer nicht sofort allein verant­wort­lich ist, der Kaufpreis realis­ti­scher finan­zier­bar ist und die Firmen in der Regel wirtschaft­lich nicht angeschla­gen sind. Der Nachteil ist aber auch, dass er wichti­ge Handlun­gen und Entschei­dun­gen mit den vorhan­de­nen Gesell­schaf­tern abspre­chen muss und tenden­zi­ell nicht der allei­ni­ge Geschäfts­füh­rer und Entschei­der im Unter­neh­men ist.

Bin ich ein Unternehmertyp?

Grund­sätz­lich gilt: Jeder kann ein Unternehmer:in werden. Aber nicht jeder Mensch bringt die optima­le Veran­la­gung für Unter­neh­mer­tum mit. Wichtig ist, dass man umfang­reich infor­miert ist und die richti­gen Firmen als Kaufop­ti­on auswählt. Dafür kann man sich an eine entspre­chen­de M&A Beratung wenden. Diese hilft auch bei der Einschät­zung, ob Sie die optima­le Persön­lich­keit für eine Übernah­me und Unternehmens­nachfolge besitzen.

Entde­cken Sie mit unserem wissen­schaft­lich fundier­ten Unter­neh­mer­check, wo Ihre Stärken liegen.

Was für ein Unter­neh­men möchte ich übernehmen?

Auch dies ist nicht pauschal zu benen­nen. Es ist jedoch gut, sich vorher darüber klar zu werden. Dafür sollte man seine Kennt­nis­se und Fertig­kei­ten kennen und sich darüber klar werden, was man zukünf­tig tun möchte. Je genau­er der Käufer sich im Klaren darüber ist, welche Firma zu seinem Kompe­tenz- und Persön­lich­keits­pro­fil passt, desto genau­er kann die Suche gestal­tet werden.

Auch sind die Vertrags­ver­hand­lun­gen einfa­cher, wenn man sich vorher ausrei­chen­de Gedan­ken über den Firmen­kauf gemacht hat, strate­gisch optimal vorbe­rei­tet ist und mit Klarheit in den Prozess geht.

Handwerks­be­trieb kaufen

Bei der Unternehmens­nachfolge eines Handwerk­be­trie­bes sollte man optima­ler­wei­se die entspre­chen­den, handwerk­li­chen Fähig­kei­ten besit­zen. Je nach Größen­ord­nung, wird im Handwerk auch vom Gesell­schaf­ter bzw. Inhaber eine aktive Mitar­beit im Gewerk selbst erfor­der­lich sein. Auch bei großen Firmen­struk­tu­ren im Handwerk sollte schon aus der Sicht des Verkäu­fers ein Know-How des Käufers vorhan­den sein und manch­mal kann es auch eine Vorga­be im Bereich der Meister­ti­tel verlan­gen. Erwei­tert ist es im Hinblick auf die reine Führung der Mitar­bei­ter sicher­lich gut, entspre­chen­des Fachwis­sen und Berufs­er­fah­rung zu besit­zen. So kann man deren Arbeit viel besser beurtei­len und ggf. als Vorbild wirken.

Achtung: In Deutsch­land herrscht für einige Berufe die sogenann­te Meister­pflicht. So können Sie beispiels­wei­se keine Kfz-Werkstatt oder Bäcke­rei betrei­ben, ohne einen Mitar­bei­ter mit Meister­brief zu beschäf­ti­gen oder müssen diese Quali­fi­zie­rung selbst mitbringen.

Geschäfts­über­nah­me im Einzelhandel

Übernimmt man einen Einzel­han­dels­be­trieb, ist eine ausge­zeich­ne­te Mitar­bei­ter­füh­rung notwen­dig und eine hohe Affini­tät zum Verkauf selbst. Je nach Struk­tur und Größe entschei­den dann mehrheit­lich Mitar­bei­ter über den Umsatz und Erfolg gegen­über dem Endkun­den. In dieser Branche sind auch vom Unter­neh­mer viele unter­schied­li­che Aufga­ben mit unter­schied­li­chem Wissen zu erledi­gen. Dies gilt ganz beson­ders für Geschäfts­mo­del­le im Handel, die ONLINE und OFFLINE ihren Vertrieb organi­siert haben.

Autohaus, Pflege­dienst oder Hausver­wal­tung übernehmen

In diesen Fällen ist eine große Spann­brei­te von Kompe­ten­zen und durch­weg ein seriö­ses Auftre­ten gefor­dert. Techni­sche Kennt­nis­se, Empathie und sozia­le Kompe­ten­zen oder organi­sa­to­ri­sches Know-How. Diese Branchen leben beson­ders von der Neuge­win­nung von Kunden und der Kunden­pfle­ge. Dies sollte man beherr­schen, wenn man eine solche Firma kaufen möchte. Denn als Geschäfts­füh­rer muss man sich auf jeden Fall mit den Kunden ausein­an­der­set­zen können und Mitar­bei­ter so zu ihrer Leistung führen, dass die Zufrie­den­heit der Endkun­den immer gewähr­leis­tet ist.

Möchte ich meine Suche deutsch­land­weit oder regio­nal ausrichten?

Das ist auch etwas, was jeder für sich selbst abwägen muss. Bin ich bereit für meine neue Aufga­be umzuzie­hen oder kann das Geschäfts­mo­dell aus der Ferne erfolg­reich gesteu­ert werden? In vielen Fällen sollte die Firma einen Stand­ort haben, der gut erreich­bar ist und an dem man häufig vor Ort sein kann.

Denn gerade bei der frischen Unternehmens­nachfolge und auch einige Zeit danach, ist es von großem Vorteil, wenn man die Mitar­bei­ter kennen­lernt, die genau­en Struk­tu­ren durch­schaut und viel Präsenz zeigt. Nur dann kann man den reibungs­lo­sen Ablauf sicher­stel­len. Außer­dem kann man auch dann erst Ansät­ze für eine Moder­ni­sie­rung und Umstruk­tu­rie­rung finden.

Kann ich einen Firmen­kauf finanzieren?

Defini­tiv, ja. Es wird für viele, zukünf­ti­ge Unter­neh­me­rin­nen und Unter­neh­mer kaum möglich sein, eine Firma zu kaufen, ohne einen gewis­sen Anteil an Fremd­ka­pi­tal. Es sei denn, man ist sehr vermö­gend oder der Preis ist extrem niedrig.

Hat man einen guten Business­plan und zwischen 10 und 30 % eigene Finanz­mit­tel in der Höhe des Kaufprei­ses, stimmen die Progno­sen und besteht eine gute Bonität, ist eine Finan­zie­rung des Unter­neh­mens in der Regel kein Problem.

Besteht die Möglich­keit eine Firma zu kaufen ohne Eigenkapital?

Eine Firma überneh­men ohne Eigen­ka­pi­tal – diese Möglich­keit besteht, ist aber nur schwie­rig umzuset­zen. Meist benötigt man dann einen separa­ten Kapital­ge­ber oder Business Angel bzw. Inves­tor, der ebenfalls unter­neh­me­risch in die Verant­wor­tung geht. Damit lässt sich das Eigen­ka­pi­tal für die Unternehmens­nachfolge aufsto­cken. Denn sowohl Kredi­te als auch eine Förde­rung setzten größten­teils eine eigene Einla­ge und Sicher­hei­ten voraus.

Bei kleine­ren Unter­neh­men sollte die Eigen­ka­pi­tal­quo­te bei mindes­tens 15 - 20 Prozent liegen. Bei größe­ren Unter­neh­men kann sie etwas gerin­ger sein und verän­dert sich je nach Geschäftsmodell.

Wo finde ich Angebo­te für einen Unternehmenskauf?

Möchte man lokal eine Firma kaufen, kann man sich an Branchen­ver­bän­de, Banken, die IHK und Handwerks­kam­mern wenden. Viele Unter­neh­mer, die einen Nachfol­ger suchen, wenden sich an diese Stellen.

Es gibt außer­dem diver­se Börsen im Inter­net, in denen eine Firma zum Verkauf anonym ausge­schrie­ben werden kann. Unter­neh­mer, die auf der Suche nach einem passen­den Unter­neh­men sind, können dort ebenfalls ein Suchpro­fil einstel­len. Dann können poten­zi­el­le Verkäu­fer gleich selbst auf dieses Suchpro­fil aufmerk­sam werden.

Will man deutsch­land­weit nach einem Unter­neh­men suchen, sind zwei bis drei Porta­le relevant: Die Börse Nexxt-Change, Dub.de oder Kern-Unternehmens­nachfolge. Von Kosten­frei bis hin zu einer Manda­tie­rung, können hier Unter­neh­men und Inves­to­ren eine seriö­se und aktive Platt­form finden.

Dabei gilt: Je genau­er das Suchpro­fil des Käufers, desto größer die Chance das passen­de Projekt zu finden. Auch Verkäu­fer selbst achten relativ stark darauf, dass nicht ein Käufer alles sucht und glaubt ohne jegli­che Branchen­kennt­nis für alles geeig­net zu sein.

M&A-Unternehmensberater helfen bei der Suche nach einer geeig­ne­ten Firma als Kaufob­jekt. Sowohl regio­nal als auch deutsch­land­weit oder international.

Möchten Sie ein Unter­neh­men kaufen oder eine Betei­li­gung erwer­ben? Auf unserer Firmen­bör­se finden Sie die passen­den Angebote.

Versu­che ich den Kauf allein oder nehme ich eine M&A Beratung zur Unterstützung?

Grund­sätz­lich kann es jeder Kaufin­ter­es­sier­te natür­lich allein versu­chen. Es sollte aller­dings bedacht werden, dass ein Firmen­kauf ein sehr komple­xes Unter­fan­gen ist und der Markt sich täglich ändert. Um alle Aspek­te zu betrach­ten, ist eine Unter­stüt­zung von einer M&A Beratung sinnvoll. Diese unter­stützt in allen Belan­gen und gibt hilfrei­che Tipps. Außer­dem sorgt sie dafür, dass alle notwen­di­gen Punkte einge­hend betrach­tet werden. Somit ist das Risiko bei der Unternehmens­nachfolge wesent­lich geringer.

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KERN-Firma-kaufen-mit-der-Unterstützung-einer-M&A-Beratung-Finanzierungsmix
KERN-Firma-kaufen-mit-der-Unterstützung-einer-M&A-Beratung-Post-Merger-Integration

Welche Heraus­for­de­run­gen und Chancen ergeben sich?

Die Übernah­me einer Firma bringt viele Heraus­for­de­run­gen mit sich. Es muss ein geeig­ne­tes Unter­neh­men gefun­den werden und die Finan­zie­rung muss geklärt werden. Außer­dem ist eine fließen­de Überga­be mit dem Verkäu­fer von hoher Bedeu­tung. Daher muss man sich ausführ­lich mit dem Verkäu­fer ausein­an­der­set­zen und mit einer Win-win-Strate­gie beide Seiten integrieren.

Dies kann mitun­ter schwie­rig sein. Da man auch Mitar­bei­ter übernimmt, muss auch die sozia­le Kompo­nen­te berück­sich­tigt werden und eine verbin­den­de Kommu­ni­ka­ti­on ist eine der wichtigs­ten Aufga­ben mit der Übernahme.

Die Heraus­for­de­run­gen sind aber auch gleich­zei­tig Chancen. Schließ­lich übernimmt man eine bereits bestehen­de Firma. Werden bei dem Verkauf alle Dinge berück­sich­tigt, die Überga­be gründ­lich und fließend durch­ge­führt und die Mitar­bei­ter entspre­chend invol­viert, hat man eine gute Basis für ein erfolg­rei­ches Unter­neh­men geschaffen.

Erfah­ren Sie in unserem Unter­nehmens­kauf Ratge­ber,
wie der Firmen­kauf zum Erfolg wird.

Der Entschluss ist gefasst: Wie vorge­hen beim Firmenkauf?

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1 Suchpro­fil erstellen

Je genau­er man den Unter­nehmens­kauf plant, desto geziel­ter kann das Suchpro­fil ausse­hen. Gibt man auf den entspre­chen­den Börsen im Inter­net das Suchpro­fil ein, bekommt man eine Benach­rich­ti­gung, wenn etwas Passen­des von einem Verkäu­fer einge­stellt wurde. Zudem können sich poten­zi­el­le Verkäu­fer auch direkt melden, wenn sie ein entspre­chen­des Suchpro­fil des Käufers sehen.

2 Auswahl eines Zielunternehmens 

Das Zielun­ter­neh­men für den Firmen­kauf sollte gut zu den eigenen Wünschen und Vorstel­lun­gen passen. Auch der finan­zi­el­le Aspekt ist natür­lich wichtig. Daher sollte man wirklich überzeugt von dem Unter­neh­men und der zukünf­ti­gen Ausrich­tung sein. Schließ­lich soll dieses erfolg­reich und gewinn­brin­gend weiter­ge­führt werden.

3 Firmen­in­ha­ber ansprechen

Der Erstkon­takt mit einem Firmen­in­ha­ber ist auch der erste Eindruck für beide Seiten. Und der sollte gut vorbe­rei­tet sein. Gehen Sie zuerst auf das Unter­neh­men, das Geschäfts­mo­dell und die Geschich­te des Überge­bers und Verkäu­fers ein. Versu­chen Sie neben einem Telefo­nat oder Video­ge­spräch, so schnell wie möglich den Verkäu­fer persön­lich zu treffen, um einen entspre­chen­den Eindruck vom Unter­neh­mer und der Firma zu erhalten.

4 Gesprä­che und Verhand­lung mit dem Unternehmensübergeber

Diese bilden eine wichti­ge Basis für den eigent­li­chen Firmen­kauf. Für beide Seiten muss alles stimmen. Es ist daher empfeh­lens­wert, diese Gesprä­che mit einer entspre­chen­den Beratung zu führen. Dann kann sicher­ge­stellt werden, dass alles profes­sio­nell läuft und wichti­ge Punkte nicht verges­sen werden. Zusätz­lich kann die Unternehmens­beratung auch wichti­ge Tipps geben und hilft hinter­her auch, die Gesprä­che zu bewer­ten. Ein guter Berater kann viel unange­neh­me und kriti­sche Fragen stellen. Der Inter­es­sent selbst bleibt dann eher in einer guten Verbin­dung zum Verkäufer.

5 Unter­neh­mens­be­wer­tung

Die Unter­neh­mens­be­wer­tung ist die Grund­la­ge, um den Kaufpreis festzu­set­zen. Häufig gehen dabei die Vorstel­lun­gen von Verkäu­fer und Käufer auseinander.

Unter anderem liegt das daran, dass der Verkäu­fer auch einen hohen emotio­na­len Wert in seinem Unter­neh­men sieht. Dieser fehlt dem Käufer natürlich.

Deswe­gen ist es wichtig, einen möglichst objek­ti­vier­ten Firmen­wert zu ermit­teln. Dies kann zum Beispiel durch anerkann­te Bewer­tungs­ver­fah­ren, wie dem Ertrags­wert­ver­fah­ren IDWS1, gesche­hen. Online-Rechner geben mehrheit­lich im ersten Schritt eine grobe Indika­ti­on und basie­ren auf Markt­wer­ten ohne die Beson­der­hei­ten einer Firma im Einzel­fall berück­sich­ti­gen zu können.

Sinnvoll ist es, sich die daher in diesem Prozess­ab­schnit­te unbedingt Unter­stüt­zung einer M&A-Unternehmensberatung zu holen. Diese kann helfen, den Wert eines Unter­neh­mens zu ermit­teln. Das passiert meist mit dem Ertrags­wert-Verfah­ren oder im Handwerk auch nach dem AWH-Verfahren.

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6 Finan­zie­rung klären

Bevor man den Kaufver­trag eines Unter­neh­mens unter­schreibt, muss die Finan­zie­rung im Detail belast­bar geklärt sein und schrift­li­che Zusagen der Finanz­ierungs­partner vorlie­gen. Auf Zuruf gibt es keine belast­ba­ren Ergeb­nis­se. Auch der Verkäu­fer selbst kann über ein Darle­hen das Finan­zie­rungs­kon­strukt unter­stüt­zen. Sogenann­te Earn Out Klauseln helfen einen Teil-Kaufpreis von beiden Seiten aus in der Zukunft zu erwirtschaften.

Grund­sätz­lich gilt: Je genau­er man sich mit dem Unter­neh­men beschäf­tigt hat, desto besser kann die Finan­zie­rung mit Banken oder Sparkas­sen geklärt werden. Nur ein belast­ba­rer Business-Plan, eine überzeu­gen­de Persön­lich­keit auf der Käufer­sei­te und eine mögli­che Unter­stüt­zung über Förder­mit­tel, hilft das Gesamt­pro­jekt in die Reali­tät zu holen.

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Eigen­ka­pi­tal

Das Eigen­ka­pi­tal bezeich­net das eigene Vermö­gen. Ein gewis­ses Eigen­ka­pi­tal zu besit­zen, ist fast immer die grund­sätz­li­che Voraus­set­zung für einen Firmen­kauf. Ohne persön­li­che Haftung und ohne eigene Sicher­hei­ten bzw. Geld wird eine Finan­zie­rung eine große Herausforderung.

Förde­rung

Eine Förde­rung kann über regio­na­le Anbie­ter (von Bundes­land zu Bundes­land unter­schied­lich) und natio­nal, wie der KfW-Bank oder Bürgschafts­ban­ken, erfol­gen. Es gibt verschie­de­ne Förder­pro­gram­me. Welche Program­me in welchen Regio­nen aktuell sind und ein Optimum an Unter­stüt­zung bieten, ist indivi­du­ell zu betrach­ten. Die Förder­stel­len helfen aber bei der entspre­chen­den Auswahl.

Eine Förde­rung in Anspruch zu nehmen ist sehr sinnvoll, da bei dieser meist besse­re Kondi­tio­nen geboten werden als bei dem klassi­schen Kredit und eigenes Kapital sogar reduziert werden kann.

Förde­run­gen setzen in den meisten Fällen eine bestimm­te Eigen­ka­pi­tal­quo­te zum Projekt voraus. Außer­dem muss ein Business­plan einge­reicht und sehr überzeu­gend “verkauft” werden. Auch Progno­sen über das Unter­neh­men bzw. die Branchen­per­spek­ti­ve erhöhen die Chance, eine Förde­rung zu erhalten.

Fremd­ka­pi­tal

Fremd­ka­pi­tal wird in den meisten Fällen der Kaufpreis­klas­sen im unteren, einstel­li­gen Millio­nen­be­reich, klassisch bei der Bank aufge­nom­men. Um einen Kredit zu erhal­ten, müssen in der Regel gewis­se Sicher­hei­ten vorhan­den sein.

Auch hier sind ein guter Business­plan und Progno­sen über die Entwick­lung der Firmen in den meisten Fällen nötig. Neben den “klassi­schen” Banken und Sparkas­sen gibt es eine Reihe moder­ner Finan­zie­rungs­ge­ber, die sogar ausschließ­lich online arbei­ten und sich auch gerne mit Übernah­men im Rahmen einer Nachfol­ge beschäftigen.

Gesell­schaf­ter­dar­le­hen

Ein Gesell­schaf­ter­dar­le­hen stellt ebenfalls einen Kredit dar. Es kann jedoch als Eigen­ka­pi­tal gewer­tet werden und hilft damit bei der weite­ren Finan­zie­rung. Verkäu­fer­dar­le­hen oder Darle­hen von Gesell­schaf­tern können häufig attrak­tiv verzinst werden, bieten Sonder­til­gungs­mög­lich­kei­ten und helfen das Unter­neh­men kraft­voll nach außen zu präsentieren.

Beispiel, wie eine Finan­zie­rung ausse­hen könnte

Ein Unter­neh­men kostet 500.000 EUR. Es sind 75.000 EUR Eigen­ka­pi­tal vorhan­den (Eigen­ka­pi­tal­quo­te von 15 Prozent)

Es werden also noch 425.000 EUR benötigt.

Eine Förde­rung in einer beson­ders geför­der­ten Region beträgt 200.000 EUR. Danach werden noch weite­re 225.000 EUR benötigt. Diese können als Fremdkapital/Darlehen bei einer Bank aufge­nom­men werden. Beson­ders die Hausban­ken und Sparkas­sen der Firma, die gekauft werden soll, sind ein idealer Ansprech­part­ner für den folgen­den Käufer der Firma.

7 Letter of Intent

Der Letter of Intent (LOI) ist eine unver­bind­li­che Absichts­er­klä­rung zwischen Käufer und Verkäu­fer der Firma und wird vor einer Due Diligence geschlossen.

In diesem wird bestä­tigt, dass beide Partei­en über einen Vertrags­ab­schluss verhan­deln. Der Letter of Intent ist in den meisten Fällen auch die Grund­la­ge des Vertra­ges und sollte sehr genau die Kaufpreis­struk­tur und andere Details schon frühzei­tig erfas­sen. Er begrün­det jedoch keine Rechtsansprüche.

8 Due Diligence

Möchte man ein Unter­neh­men kaufen, gibt es viele Aspek­te zu berück­sich­ti­gen. Man benötigt einen Überblick über die gesam­te wirtschaft­li­che Situa­ti­on des Unter­neh­mens. Auch recht­li­che, wirtschaft­li­che und steuer­li­che Aspek­te müssen geprüft werden.

Diese umfas­sen­de Prüfung wird als Due Diligence bezeich­net. Due Diligence ist eine mit “gebote­ner Sorgfalt” durch­ge­führ­te Risiko­prü­fung. Sie enthält wichti­ge recht­li­che, organi­sa­to­ri­sche, finan­zi­el­le und steuer­li­che Gesichts­punk­te. In Einzel­fall können auch weite­re Prüfun­gen wie Umwelt­the­men hinzukommen.

Der Verkäu­fer stellt in der Regel alle gefor­der­ten Dokumen­te und Infor­ma­tio­nen zusam­men, damit der Käufer die Due-Diligence-Prüfung durch­füh­ren kann.

Natür­lich muss der Käufer die Geheim­hal­tung und Nicht­ver­wer­tung beach­ten. Dies kann entspre­chend durch ein Non Disclo­sure Agree­ment (NDA) abgesi­chert werden.

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9 Unter­neh­mens­kauf­ver­trag

Der Unter­neh­mens­kauf­ver­trag ist der Vertrag, der die Überga­be einer Firma oder eines Unter­neh­mens­teils bzw. Anteil­ver­kau­fes regelt. In diesem sind alle wirtschaft­li­chen und recht­li­chen Aspek­te der Übernah­me enthal­ten. Regeln Sie lieber mehr, also zu wenig in diesem Vertrag. Es hilft, dass beide Seiten in der Zukunft fried­lich mitein­an­der auskom­men können.

10 Trans­ak­ti­on (Signing, Closing)

Als Signing bezeich­net man den Vertrags­ab­schluss. Beide Partei­en leisten also ihre Unter­schrift auf dem Unter­neh­mens­kauf­ver­trag. Das Closing ist der eigent­li­che Vollzug des Kaufs. Zwischen dem Signing und dem Closing liegt meistens eine Zeit, in der noch einige Dinge erledigt werden müssen, bevor das Unter­neh­men endgül­tig in den Besitz des Käufers übergeht.

11 Post Merger Integration

Die Post Merger Integra­ti­on (PMI) ist die Integra­ti­ons­pha­se nach einer Fusion von Unter­neh­men. In dieser Phase werden die Prozes­se, Abläu­fe und Struk­tu­ren der betei­lig­ten Unter­neh­men zusam­men­ge­legt oder neue struk­tu­riert. Dies kann auch die Kultur und Führung einer Firma beinhal­ten. Beson­ders wenn zwei Firmen mitein­an­der verbun­den werden sollen, ist auf den Aspekt der Verbin­dung der mensch­li­chen Ressour­cen ein beson­de­res Augen­merk zu richten.

Die Firmen müssen entspre­chend harmo­ni­siert werden, damit die Betriebs­ab­läu­fe gewähr­leis­tet sind.

Die Check­lis­te für Unternehmensnachfolger

Eine Check­lis­te zu erstel­len, ist auf jeden Fall unabding­bar. Es gibt viele Punkte zu beach­ten, zu klären und zu prüfen. Ohne eine entspre­chen­de Check­lis­te geht man unnöti­ge Risiken bei einer Unternehmens­nachfolge ein.

Es ist sinnvoll, eine Check­lis­te mit einer entspre­chen­den M&A Beratung zu erstel­len, da es für jedes Unter­neh­men indivi­du­el­le Punkte zu klären gibt. Je besser die Check­lis­te auf das Unter­neh­men und den Unter­neh­mens­nach­fol­ger zugeschnit­ten ist, desto erfolg­rei­cher wird die Übernah­me erfolgen.

Außer­dem sind dann zu einem bestimm­ten Zeitpunkt alle wichti­gen Aspek­te geklärt und es gibt keine offenen Fragen mehr.

In unserer Muster-Check­lis­te werden die wichtigs­ten Punkte zur Unternehmens­nachfolge angesprochen.